NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben sich am Dienstag uneinheitlich entwickelt. Gemischt ausgefallene Quartalsbilanzen drückten den Wall-Street-Index Dow Jones Industrial (Dow Jones 30) wieder unter die Marke von 18 000 Punkten. An der Nasdaq sorgten Übernahmefantasien im Pharmasektor für Gewinne.
Rund zwei Stunden vor Handelsschluss sank der Dow um 0,40 Prozent auf 17 962,20 Punkte. Der den breiten Markt widerspiegelnde S&P-500-Index (S&P 500) verlor 0,13 Prozent auf 2097,72 Punkte, nachdem er sich allerdings seinem jüngsten Rekordhoch von Ende Februar zeitweise bis auf rund 10 Punkte angenähert hatte. An der Nasdaq legte der Auswahlindex Nasdaq 100
Im 30 Werte umfassenden Dow hatten fünf Unternehmen ihre Bilanzen vorgelegt, doch nur die Aktien von United Technologies (NYSE:UTX) (FSE:UTC1) legten daraufhin zu. Mit einem Plus von 0,42 Prozent zählten sie zu den Favoriten. Trotz des starken US-Dollars hatten sich die Geschäfte des Industriekonzerns im ersten Quartal besser als erwartet entwickelt. Der Umsatz war zwar währungsbedingt um ein Prozent geschrumpft, dennoch blieb unter dem Strich mehr Gewinn übrig.
Der Computerkonzern IBM (NYSE:IBM) (XETRA:IBM) hatte am Vorabend gemischte Quartalszahlen vorgelegt. Mitten in seinem groß angelegten Umbau war der Umsatz im Jahresvergleich um rund 12 Prozent zurückgegangen. Ergebnisseitig hingegen überraschte IBM positiv. Der Aktienkurs sank um 0,91 Prozent.
Dupont und Travelers zählten nach der Veröffentlichung ihrer Zahlen zu den schwächsten Werten im Dow. Der starke Dollar hatte beim Chemiekonzern Dupont (NYSE:DD) (FSE:DUP) deutliche Spuren in der Bilanz hinterlassen und drückte den Aktienkurs um 3,01 Prozent. Beim Versicherer Travelers (NYSE:TRV) (ETR:PA9) hatten das Zinstief sowie ein leichter Anstieg der Katastrophenschäden im ersten Quartal auf den Gewinnen gelastet. Das brockte den Travelers-Papieren einen Abschlag von 3,29 Prozent ein. Dem Telekomkonzern Verizon (NYSE:VZ) (XETRA:BAC) hatte der harte Wettbewerb im Mobilfunk zu schaffen gemacht. Während der Gewinn je Aktie dennoch die Erwartungen von Experten übertraf, enttäuschte die Umsatzentwicklung etwas. Zudem hatte Verizon nicht ganz so viele Kunden anlocken können wie erwartet. Der Aktienkurs sank um 0,49 Prozent.
Übernahmefantasien im Pharmasektor bewegten vor allem einige Aktien an der Nasdaq. Dort waren die Papiere von Mylan (NYS:MYL) (FSE:FQX) Spitzenwert mit plus 8,75 Prozent auf 74,00 US-Dollar. Der israelische Generikakonzern Teva (NAS:TEVA) (ETR:TEV), zu dem die Marke Ratiopharm gehört, will den Konkurrenten gegen dessen Willen übernehmen und bietet 82 Dollar je Mylan-Aktie in bar und eigenen Aktien. Die Teva-Papiere stiegen im Nasdaq Composite um 1,31 Prozent.
Mylan allerdings ist derzeit selbst mit einer Milliardenübernahme beschäftigt und hatte Anfang April ein Gebot für Perrigo (NAS:PRGO) für 29 Milliarden Dollar vorgelegt. Diese Offerte wird allerdings von dem irischen Pharma-Unternehmen ebenfalls nicht unterstützt, dessen Titel im Nasdaq Composite knapp 2 Prozent einbüßten. Zudem legten im Schlepptau der drei Pharmawerte auch die Papiere von Vertex Pharmaceuticals (NASDAQ:VRTX) und Gilead Sciences (NASDAQ:GILD) (FSE:GIS) um jeweils etwas mehr als 4 Prozent zu.