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Hausärzte preschen mit Forderungen an künftige Koalition vor

Veröffentlicht am 26.09.2013, 12:38
BERLIN (dpa-AFX) - Angesichts wachsender Lücken im Netz der Hausärzte in Deutschland wollen die Mediziner eine abgesicherte Versorgung in einem Koalitionsvertrag festgeschrieben sehen. 'Was wir jetzt brauchen, ist eine nationale Strategie', sagte der Vorsitzende des Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, am Donnerstag am Rande des 36. Deutschen Hausärztetag in Berlin. Ins Programm der nächsten Regierung aufgenommen werden müssten der Ausbau der Allgemeinmedizin an Universitäten und die Förderung der Weiterbildung. 'Damit wäre sichergestellt, dass diese Aufgabe nicht in Vergessenheit gerät.'

Deutschland habe längst nicht mehr das beste Gesundheitssystem der Welt. In der Betreuung chronisch Kranker und von Menschen mit Mehrfacherkrankungen gebe es vor allem in ländlichen Regionen und sozial schwächeren Bezirken Mängel. Dennoch nehme die Politik hin, dass die Selbstverwaltung im Gesundheitswesen immer mehr Fachärzte zulasse. Den Ärztekammern und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) warf Weigeldt deshalb Besitzstandswahrung vor. Bei der KBV gebe es auch viel Heimlichtuerei.

Hintergrund ist ein Streit, der derzeit hinter den Kulissen der Ärzteschaft tobt. So kam es laut Fachmagazin 'Dienst für Gesellschaftspolitik' noch zwei Tage vor der Bundestagswahl bei der KBV zu heftigem Streit in deren Vertreterversammlung, dem Parlament der KBV. Unter anderem sei es um den Plan der Hausärzte gegangen, die organisierte Ärzteschaft zu spalten.

Derzeit vertritt die KBV Haus- und Fachärzte. Nun zielten die Hausärzte darauf ab, dass eine neue Bundesregierung die beiden Gruppen in getrennten Körperschaften des öffentlichen Rechts neu organisiert, so der Fachdienst. Die Hausärzte erhofften sich dadurch eine Stärkung. Verbunden damit gebe es auch Streit um Honorarregeln sowie Personen und Ämter. Auch die 'Ärzte Zeitung' berichtete darüber.

Der Hausärzteverband setzt auch auf spezielle Hausarztverträge. Krankenkassen und Ärzte einigen sich hierbei auf eigene Honorarregeln und Leistungen, die die Ärzte erbringen müssen. Eine gründlichere Versorgung der Patienten soll mit besseren Verdienstmöglichkeiten für die Mediziner einhergehen. Laut Verband gibt es derzeit 39 solcher Verträge mit 16 000 eingeschriebenen Ärzten und rund 3,02 Millionen eingeschriebenen Versicherten. Der Hausärzteverband hatte sich allerdings größere Dimensionen erhofft./bw/DP/bgf

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