Von Adam Claringbull
Investing.com - Der Ölpreis legte am Mittwochmorgen mit der asiatischen Sitzung zu, wodurch die Rohölpreise der Sorte Brent wieder über die 40 $ Marke kletterten. Unterstützt wurden die Preise durch einen großen Rückgang der US-Rohöllagerbestände und eine mögliche Produktionskürzung.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur Dezember-Lieferung stieg gegen 5:52 Uhr um 2,27 Prozent auf 40,76 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis November ging es um 2,47 Prozent nach oben auf 38,59 Dollar.
Die Rohöllagerbestände der USA gingen in der Woche bis zum 30. Oktober um 8,01 Mio. Barrel stark zurück, wie aus den jüngsten Daten des American Petroleum Institute hervorgeht. In einer von Investing.com erstellten Prognose war mit einem Anstieg um 600.000 Barrel gerechnet worden. Der umfangreiche Rückgang ließ die Ölpreise gestern im späten Handel um über 3% steigen.
Zu der positiven Anlegerstimmung trägt auch die Wahrscheinlichkeit bei, dass die Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC) und ihre Verbündeten, eine von Russland angeführte Gruppe, die als OPEC+ bekannt ist, die derzeitigen Produktionsbeschränkungen beibehalten werden. Algerien, Saudi-Arabien und Russland drängen darauf, die Förderkürzungen bis weit ins Jahr 2021 zu verlängern.
"Sie können es sich nicht leisten, die Preise wieder fallen zu lassen ... es gibt immer noch viel Optimismus, dass Öl langfristig Bestand hat, wodurch Händler jede Möglichkeit nutzen zu kaufen", so der Senior Marktstratege von RJ O'Brien & Associates LLC, Josh Graves, gegenüber Bloomberg.
Öl hat jedoch noch einen beträchtlichen Rückstand aufzuholen, nachdem es in der vergangenen Woche um mehr als 10% eingebrochen war. Der Grund für diese Entwicklung sind Bedenken über die Eskalation der Nachfrage durch die COVID-19-Pandemie und die Ungewissheit über den heutigen Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen.
"Der Markt ist ... auf dem Weg zu den US-Präsidentschaftswahlen vorsichtig ... die beiden Kandidaten haben deutlich unterschiedliche energiepolitische Ziele, was sich auf die Rohölnachfrage auswirken könnte", sagte ANZ Research in einer Notiz.
"Wir erwarten, dass ein Biden-Sieg mittelfristig die Rohölpreise belastet", fügte die Notiz hinzu und bezog sich dabei auf den demokratischen Herausforderer der USA, Joe Biden.
Die Investoren warten nun auf die später am Tag fälligen Rohöllagerbestände der US Energy Information Administration.