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ots.CorporateNews: A.T. Kearney / Unsichere Zeiten für die europäische Energiewirtschaft

Veröffentlicht am 03.04.2013, 10:05
Aktualisiert 03.04.2013, 10:08
Unsichere Zeiten für die europäische Energiewirtschaft

Düsseldorf (ots) - A.T. Kearney-Studie: Die nächsten fünf Jahre

sind entscheidend für die europäische Energiewirtschaft

Der europäische Energiemarkt ist seit Jahren großen

Herausforderungen ausgesetzt: zwei EU-Direktiven zur Liberalisierung

des Energiesektors, die Finanzkrise, die Energiewende in Deutschland

sowie eine dritte EU-Direktive, die eine 'Re-Regulierung' einläutet.

Diese Faktoren zeugen von einem kontinuierlichen Wandel. Welchen

Einfluss hatten diese Entwicklungen auf die großen europäischen

Energieunternehmen? Und was noch wichtiger ist: Sind diese gerüstet

für das, was in den nächsten fünf Jahren auf sie zukommt? Eine A.T.

Kearney-Studie befasst sich mit der Entwicklung und dem Status Quo

der europäischen Energiewirtschaft, ihren größten Herausforderungen

und möglichen Zukunftsszenarien.

Die Unternehmensberatung A.T. Kearney hat die wichtigsten

europäischen Energieversorger einem 'Health Check' unterzogen.

Insgesamt wurden fast 50 Energieunternehmen aus ganz Europa mit

unterschiedlichen Geschäftsmodellen entlang der Wertschöpfungskette

in mehreren geographischen Märkten untersucht. So konnten spezifische

Aussagen hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen finanzieller

Performance und dem jeweiligen Geschäftsmodell beziehungsweise des

regionalen Marktes abgeleitet werden.

Wolfgang Haag, Partner bei A.T. Kearney und Leiter der Studie,

zieht ein eindeutiges Fazit: 'Die Situation der europäischen

Energieunternehmen insgesamt ist alles andere als einfach.

Entscheidende Performance-Indikatoren haben sich seit der Krise

deutlich verschlechtert.' So sank zum Beispiel der EURO STOXX TMI

Utilities zwischen 2007 und Ende 2011 um 60 Prozent. Gleichzeitig

sanken die Anreize für wichtige Investitionen in die Energieerzeugung

und die Netz-Infrastruktur. Das Gesamtergebnis ('Profit Pool') der

europäischen Energieversorgungsindustrie hat sich von 2007 bis 2011

um mehr als 30 Prozent verringert. 'Die Ursachen hierfür liegen

oftmals bei Verlusten in der Erzeugung. Hier sanken die Gewinne in

den letzten Jahren je nach Region sogar um bis zu 80 Prozent.'

erklärt Haag.

Gewinner und Verlierer

Bei genauerer Analyse in den 'Peer Groups' zeigt sich dann ein

differenzierteres Bild mit Gewinnern und Verlierern: Speziell

integrierte Versorger und Erzeugungsunternehmen aus west- und

nordeuropäischen Ländern stehen durch Markteinflüsse und gesetzliche

Eingriffe vor einer ungewissen Zukunft. Investitionen in erneuerbare

Energien hingegen bleiben attraktiv, sind aber weiterhin maßgeblich

von Subventionen abhängig und damit politischen Risiken ausgesetzt.

Auch in den Netzausbau wird weiter investiert - unter der

Voraussetzung geeigneter Anreize durch den jeweiligen Regulator.

Der Blick nach vorne

Die europäische Versorgungswirtschaft befindet sich am Scheideweg:

Die nächsten fünf Jahre sind richtungsweisend für die europäischen

Energieunternehmen. Auf Basis derzeit beobachteter und diskutierter

politischer und regulatorischer Entwicklungen sieht A.T. Kearney für

die nächsten fünf Jahre zwei mögliche Szenarien:

Szenario 1 'Zurück zur Regulierung': Um die angespannte Situation

- Teufelskreis aus mangelnden Investitionsanreizen und Anforderungen

an den Umbau der Energiewirtschaft - zu lösen, entscheiden sich die

EU und die nationalen Gesetzgeber für noch stärkere regulatorische

Maßnahmen. In der Folge sinken jedoch die Investitionsanreize weiter

und führen zu einem zunehmend veralteten und ineffizienten

Anlagenportfolio (speziell in der Erzeugung). Die resultierende

Knappheit erhöht die Energiepreise und gefährdet die Industrien der

wichtigsten Volkswirtschaften. Die Umsätze werden auch durch höhere

Energiepreise nicht steigen, da mit sinkender Nachfrage zu rechnen

ist. Die Ergebnisse der Branche werden in der Folge weiter sinken.

Szenario 2 'Förderung des Wettbewerbs': In diesem Szenario

entscheiden sich die EU und die nationalen Gesetzgeber für den Weg in

die entgegengesetzte Richtung: Sie fördern den Umbau der

Energiewirtschaft durch die Stärkung wettbewerblicher

Marktstrukturen. Dadurch entstehen wieder verstärkte Anreize für

Investitionen, die zu einem neueren und somit effizienteren

Anlagen-Portfolio in Europa führen. Die Energiepreise bleiben

langfristig stabil und unterstützen die Stabilität der von der Krise

immer noch angeschlagenen europäischen Industrieunternehmen.

Insgesamt führt dies zu einem Umsatz- und Gewinnwachstum der Branche.

'Wir beobachten derzeit, dass Gesetzgeber und Regulatoren in den

wichtigsten EU-Staaten die Einführung weiterer regulatorischer

Vorgaben als Allheilmittel zur Auflösung des Investitionsstaus sehen

- das würde in eine verhängnisvolle Richtung führen', kommentiert

Valeska Kleiderman, Co-Autorin der Studie. 'Die europäischen

Energiemärkte müssen den Systemwechsel hin zu einem wettbewerblichen

Markt schaffen, um nachhaltig auf künftige Anforderungen vorbereitet

zu sein und nicht die Volkswirtschaften mit hohen Energiepreisen zu

belasten.'

Aus volkwirtschaftlicher Sicht ergibt sich aus den

Studienergebnissen damit ein eindeutiges Ergebnis: Der Teufelskreis

aus sinkenden Investitionsanreizen und in der Folge zunehmender

regulatorischer Dichte muss zugunsten wettbewerbsstärkender Maßnahmen

durchbrochen werden, um den Industriestandort Europa langfristig zu

sichern.

Originaltext: A.T. Kearney

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/15196

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Pressekontakt:

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Marketing & Communications

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