von Robert Zach
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte werden im Kielwasser der fulminanten Performance der Wall Street höher in den Handelstag am Dienstag starten.
Der DAX-Future wird eine halbe Stunde vor Börsenbeginn 0,82 Prozent höher bei 11.163 Punkten gehandelt. Für den Euro-Stoxx-50-Future geht es um 0,82 Prozent nach oben. Auch die Futures in Spanien und Frankreich werden deutlich höher taxiert.
Ermutigende Testergebnisse des US-Biotech-Unternehmens Moderna (NASDAQ:MRNA) bei der Entwicklung eines Covid-19-Medikaments in einer Phase-1-Studie erhöhten die Risikobereitschaft der Anleger. Gleichzeitig forcieren Deutschland und Frankreich die Ausgabe von Gemeinschaftsschulden zum Wiederaufbau der EU-Wirtschaft, die angesichts der Coronavirus-Krise in eine Rezession fallen dürfte. "Wir sind positiv überrascht bezüglich der Details des Wiederaufbaufonds - aber man muss betonen, dass er noch keine ausgemachte Sache ist", so die Danske Bank (CSE:DANSKE) in einer Notiz. Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz schrieb auf Twitter, dass die Position der nordeuropäischen Länder unverändert bleibe.
Auch die ING (AS:INGA) ist skeptisch bezüglich des EU-Wiederaufbaufonds, der "viele Fragen unbeantwortet" lässt. Dennoch erwartet die niederländische Großbank zunächst eine Fortsetzung der hohen Risikobereitschaft an den Märkten, warnen aber davor, dass sich der "Wohlfühlfaktor" schnell verflüchtigen könnte.
Gestützt wurden die Aktienkurse außerdem von Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell, der am Sonntag in einem TV-Interview betonte, es gebe "keine Grenzen", was die Fed tun könne, um die US-Wirtschaft zu unterstützen.
Mit einem Mangel an Alternativanlagen wegen tiefer Zinsen, flüchten Anleger in riskantere Werte wie Aktien und Rohstoffe. Auch die sich fortsetzende Erholung bei den Öl- und Kupferpreisen hilft den Aktienkursen. Der Ölpreis WTI stieg auf den höchsten Stand seit Mitte März dank freiwilliger und unfreiwilliger Produktionskürzungen sowie einer Belebung der Ölnachfrage.
Für Kursbewegung könnte heute um 11.00 Uhr der ZEW-Index aus Deutschland sorgen. In den USA gehen die Blicke auf die Bauzahlen per Berichtsmonat April sowie auf eine Anhörung von Fed-Chef Jerome Powell vor dem Bankenausschuss des US-Senats.
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