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Achtung, Geheiminformation: Wenn dein Depot diese Hürde genommen hat, sollte ein Crash dich nicht mehr beunruhigen!

Veröffentlicht am 01.02.2020, 08:48
Aktualisiert 01.02.2020, 09:06
© Reuters.
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Es gibt sicherlich viele Gründe, warum die meisten Deutschen um den Aktienkauf einen großen Bogen machen. Die einen denken, die Kapitalmärkte seien zu komplex, um sich dort allein einen Überblick verschaffen zu können, die anderen sind der Meinung, man müsse sich bei Aktien zu viel mit seinen Investitionen beschäftigen und bevorzugen daher andere Produkte für ihre Geldanlage, die ihres Erachtens weniger zeitintensiv sind.

Doch der wohl häufigste Grund, warum hierzulande so wenig Aktien den Weg in die Depots der Anleger finden, liegt wohl in der Angst vor einem großen Crash begründet. Denn dann, so die langläufige Meinung, ist von dem investierten Geld so gut wie nichts mehr übrig und man sitzt auf hohen Verlusten.

Natürlich ist eine heftige Börsenkorrektur keine angenehme Sache, doch man muss hier immer die Gesamtsituation betrachten. Es ist ja nun wirklich unwahrscheinlich, dass jemand ausgerechnet kurz vor einem Crash all sein Erspartes in Aktien investiert und dann mit herben Verlusten zu kämpfen hat. Ich denke, genauso selten kommt es vor, dass ein Glückspilz nach einem Abschwung all sein Geld ausgerechnet zum absoluten Tiefpunkt in den Aktienmarkt investiert, und dann unfassbare Gewinne einfährt.

Vielmehr ist es doch so, dass die meisten Anleger Schritt für Schritt in den Markt einsteigen und demzufolge von einem Börsencrash auch völlig unterschiedlich getroffen werden. Und dann gibt es da noch einen Punkt, den viele Investoren nicht auf dem Schirm haben, der aber bewirkt, dass sie in Crash-Zeiten völlig entspannt bleiben könnten.

Ein paar Gedanken zur Börse Auch wenn es die letzten zehn Jahre nicht danach aussieht, ist es trotzdem so, dass die Börse nicht nur die Richtung nach oben kennt, sondern normalerweise in Zyklen verläuft. Betrachtet man zum Beispiel den Verlauf der Börse der letzten 50 Jahre, so fällt einem sofort auf, dass es zwar mehrere große Einbrüche gab, die Börsenkurse danach allerdings immer wieder über die Hochs geklettert sind, die sie vor den Korrekturen erreicht hatten.

Aber das ist es eigentlich gar nicht, worauf ich aufmerksam machen wollte. Es geht vielmehr darum, wie hoch die jeweiligen Kursrückgänge ausgefallen sind und was wir daraus für eine Schlussfolgerung ziehen können. Und natürlich darum, ob die Verluste in einem Crash wirklich so hoch ausfallen wie angenommen.

Aber wie kann man nun seine Verluste möglichst in Grenzen halten? Ich denke, einen richtigen Verlust hat man erst generiert, wenn der Depotwert unter den Wert des investierten Kapitals fällt und man jetzt in Verzweiflung all seine Positionen verkauft. Denn alles, was an Wert über den des eingesetzten Kapitals hinaus verloren geht, sind ja nur Buchgewinne, die verpuffen.

Schauen wir also im nächsten Absatz, welches Ziel man erreichen müsste, um einen Verlust des investierten Kapitals in Crash-Zeiten so gut wie möglich zu verhindern.

Die absolute Gewinnzone Gerade Investoren, die ihre Aktien über längere Zeiträume gehalten und so mehrere Crashs erlebt und überstanden haben, wissen, wie schön ein Depot in die Gewinnzone geraten kann. Doch um dem Aktienmarkt auch in schlechten Zeiten die Treue zu halten, bedarf es einer Menge an Durchhaltevermögen.

Hat man es aber geschafft, mehrere Jahre oder Jahrzehnte am Ball zu bleiben, könnte das Depot solch einen hohen Wert aufweisen, dass man so gut wie nie mehr in die Verlustzone geraten kann. Dazu muss man es nur schaffen, dass der Depotwert mit den Jahren insgesamt um mindestens 150 % ansteigt. Eine Hürde, die mit einer langfristigen Anlagestrategie durchaus zu schaffen sein sollte.

Aber was hat das mit dem nächsten Börsencrash zu tun? Nehmen wir als Beispiel einen Anleger, der 10.000 Euro investiert. Unterstellen wir eine durchschnittliche Rendite von 7 % pro Jahr, so hätte unser Investor nach 14 Jahren einen Depotwert von rund 25.800 Euro erreicht.

In der Finanzkrise verlor unser DAX von seinem Hoch am 12.12.2007 bis zum absoluten Tiefpunkt am 06.03.2009 gut 55 % an Wert. In unserem konkreten Fall bedeutet dies, wenn unser Beispielanleger diesen Depotwert von 25.800 Euro im Dezember 2007 erreicht hätte, dann wäre sein Aktienbestand zum Tiefpunkt der Krise immer noch 11.610 Euro wert gewesen.

Und das heißt, wer zum Beginn einer Krise mit seinem Depot mit mindestens 150 % im Plus liegt, hat gute Chancen diese Korrektur so gut wie unbeschadet zu überstehen. Denn in den meisten Crash-Phasen verlieren die Indizes keine 55 % an Wert. Die schönen Buchgewinne würden sich zwar fast in Luft auflösen, das eingesetzte Kapital bliebe aber erhalten.

Eines sollte man aber auch noch bedenken: Wer seinen Aktien über viele Jahre die Treue hält, bekommt in der Regel ja auch noch beträchtliche Summen an Dividende gezahlt. Und dieses Geld müsste man ja noch zu dem übrig gebliebenen Depotwert hinzurechnen!

Schafft man es also, langfristig zu investieren und seinen Depotwert ausgehend vom Anfangswert um mindestens 150 % zu steigern, sollte man einem Crash durchaus etwas gelassener entgegensehen können.

Motley Fool Deutschland 2020

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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