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ROUNDUP: Krisen und Konjunktursorgen belasten Konsumklima

Veröffentlicht am 27.08.2014, 08:09
ROUNDUP: Krisen und Konjunktursorgen belasten Konsumklima

NÜRNBERG (dpa-AFX) - Sorgen vor einem Einbruch der Konjunktur haben der deutschen Konsumstimmung einen überraschend starken Dämpfer versetzt. Der vom Forschungsunternehmen GfK für September erhobene Indikator für das Konsumklima sei von revidiert 8,9 Punkten im August auf 8,6 Punkte gefallen, teilte das Institut am Mittwoch in Nürnberg mit.

Ursprünglich hatte das Institut für August mit 9,0 Zähler den höchsten Stand seit Ende 2006 gemeldet. Volkswirte hatten mit einem September-Wert von 8,9 Punkten gerechnet. GfK-Experte Rolf Bürkl sieht bei der Konsumstimmung nicht den Beginn einer Trendwende nach unten, sondern spricht nur von einer "Delle" bei der Verbraucherstimmung.

Die Ursache für den Dämpfer liegt vor allem in der Sorge vor einem Abflauen der Wirtschaft. Die Konjunkturerwartungen seien wegen der verschärften internationalen Lage regelrecht eingebrochen, hieß es in der GfK-Mitteilung. Während die Forscher ihre Umfrage unter 2000 Verbrauchern durchführten, wurde zeitgleich in den Medien über eine sich abschwächende Konjunktur berichtet. Vor allem der wiederholte Rückgang des Ifo-Geschäftsklimas, dem wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers, hatte Berichte über ein Abflauen der Konjunktur zur Folge.

In den Medien habe sich das Bild über die konjunkturelle Entwicklung im Umfragezeitraum ins Negative gekehrt, erklärte GfK-Experte Bürkl den Einbruch der Konjunkturerwartungen. Die Verunsicherung sei auch deshalb gestiegen, weil im Zuge der Ukraine-Krise über den Rückgang der deutschen Exporte nach Russland berichtet wurde. Aber auch generell sei zu beobachten gewesen, dass sich bei keinem der internationalen Krisenherde eine nachhaltige Lösung abzeichne, erklärte Bürkl die Verunsicherung der Bürger.

Die Konsumforscher sehen in dem Rückschlag bei der Verbraucherstimmung aber keinen Hinweis für eine Trendwende. Selbst die Konjunkturerwartungen der Verbraucher befinden sich im langfristigen Vergleich weiter auf einem eher hohen Niveau. Und Experte Bürkls zeigte sich überzeugt: "Es gibt durchaus auch Gründe, die dafür sprechen, dass es sich um eine Delle handelt und das sich im weiteren Verlauf die Konsumstimmung wieder stabilisieren kann."

Zu den Gründen für eine weiterhin starke Konsumstimmung zählt die nach wie vor robuste Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt und die ungewöhnlich niedrige Inflation, die sich unter anderem auch bei den Energiepreise bemerkbar macht. Außerdem bleiben die Zinsen absehbar für einen längeren Zeitraum auf dem aktuellen Rekordtief.

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