Von Gina Lee
Investing.com - Nach kräftigem Abwärtsdruck in der vorangegangenen Sitzung erholten sich die Ölpreise am Dienstagmorgen in Europa. Allerdings bleiben die Sorgen um die Kraftstoffnachfrage angesichts möglicher weiterer COVID-19-Lockdowns in China bestehen. Zudem behalten die Händler den US-Dollar, der sich einem Zweijahreshoch nähert, weiterhin genau im Auge.
Der Preis für Brent Öl verteuerte sich bis 09:07 Uhr MEZ um 0,80 % auf 102,98 USD, der für WTI stieg um 0,60 % auf 99,14 USD. Sowohl Brent als auch WTI beendeten die vorangegangene Sitzung mit einem Minus von rund 4 %, wobei Brent bis zu 7 USD pro Barrel und WTI rund 6 USD pro Barrel einbüßte.
Die COVID-19-Lockdowns in der Stadt Schanghai gehen in die vierte Woche. In der Zwischenzeit haben die angeordneten Massentests in bestimmten Teilen Pekings, die auch für das größte Einkaufsviertel gelten, Befürchtungen über dortige Ausgangssperren ausgelöst und die Unsicherheit hinsichtlich der Kraftstoffnachfrage verstärkt. China ist der zweitgrößte Treibstoffimporteur der Welt.
„Die Auswirkungen der chinesischen Lockdowns belaufen sich auf mehr als 1 Mio. Barrel pro Tag, und das Testen in 12 Bezirken über die nächsten fünf Tage wird die nächste große Bewegung der Rohölpreise bestimmen“, so Edward Moya, leitender Marktanalyst beim Brokerhaus OANDA, in einer Mitteilung.
Der Dollar tendierte am Dienstag zwar nach unten, befand sich aber weiterhin nahe seines Zwei-Jahres-Hochs, was Öl in anderen Währungen teurer macht.
„Versorgungsängste stehen bei Energiehändlern nicht im Vordergrund, aber ein steigender Dollar übt nun zusätzlichen Druck auf alle Rohstoffe aus“, so Moya von OANDA in seiner Notiz.
Die Märkte warten nun auf die Zahlen des American Petroleum Institute zur Rohölversorgung in den USA, die heute im Laufe des Tages veröffentlicht werden.