Von Peter Nurse
Investing.com -- Die Ölpreise legten am Montag zu. Unterstützt wurden die Preise für das schwarze Gold durch die Anhebung der Nachfrageprognose für das nächste Jahr durch die Gruppe der wichtigsten Produzenten.Gleichzeitig blieben die Sorgen um die US-Produktion im Gefolge des Hurrikans Ida bestehen.
Gegen 15.15 Uhr MEZ notierte US.Rohöl mit 70,47 Dollar je Barrel um 1,1 % fester, während der Brent-Preis um 0,8 % auf 73,52 Dollar je Barrel anstieg.
Die U.S. Gasoline RBOB Futures verteuerten sich um 0,6 % auf 2,1675 Dollar je Gallone.
Die Organisation der erdölexportierenden Länder veröffentlichte am Montag ihren jüngsten Monatsbericht und hob ihre Prognose für die globale Ölnachfrage für 2022 um fast 1 Million Barrel pro Tag an.
Das Ölkartell geht nun davon aus, dass die Ölnachfrage im nächsten Jahr um 4,15 Millionen Barrel täglich auf 100,83 Millionen Barrel anwachsen wird, statt der im letzten Monat prognostizierten 3,28 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2021.
"Mit steigenden Impfquoten sollte die Covid-19-Pandemie besser in den Griff zu bekommen sein, sodass die Wirtschaftstätigkeit und die Mobilität wieder das Niveau von vor der Covid-19-Pandemie erreichen werden", hieß es in dem Bericht.
Ebenfalls zur Aufhellung der Stimmung trug am Montag die Tatsache bei, dass die Zahl der Covid-19-Fälle in den USA, dem größten Rohölverbraucher der Welt, offenbar rückläufig ist. Nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention sank der 7-Tage-Durchschnitt bis Freitag auf 136.000, nach 157.000 Ende August.
Auch die Sorge um Produktionsausfälle in der ölreichen Region des Golfs von Mexiko aufgrund der Schäden durch den Hurrikan Ida verleiht den Ölpreisen Auftrieb, zumal Louisiana den Notstand ausgerufen hat, da sich im Golf der Tropensturm Nicholas bildet.
Zwei Wochen nach dem Sturm "Ida" stehen weiterhin etwa drei Viertel der Offshore-Ölproduktion in der Region, d.h. rund 1,4 Millionen Barrel pro Tag, still.
Goldman Sachs (NYSE:GS) bezeichnete die Auswirkungen auf die US-Produktion in einem Vermerk als "historisch groß" und rechnete mit Produktionsausfällen von fast 40 Millionen Barrel Rohöl.
Gebremst wurden diese Preiszuwächse durch die Nachricht der vergangenen Woche, dass China zum ersten Mal Rohölreserven freigegeben hat, um seine Raffinerien zu unterstützen. Angesichts der nach wie vor hohen Preise schätzen Händler nun, dass China zwischen 5 und 10 Millionen Tonnen aus den strategischen Rohölreserven freigeben wird - eine relativ große Zahl.