Von Gina Lee
Investing.com – Der Ölpreis stieg am Freitagmorgen in Asien an und wird die Handelswoche voraussichtlich mit einem Plus von mehr als 2 % beenden. Es gibt zunehmend Anzeichen für ein knapperes Angebot in den nächsten Monaten, da die steigenden Gas- und Kohlepreise zu einem verstärkten Umstieg auf Ölprodukte führen.
Brent Öl-Futures stiegen bis 5:26 Uhr MEZ um 0,74 % auf 84,62 USD und WTI-Futures kletterten um 0,68 % auf 81,86 USD.
Die Daten zur US-Rohölversorgung der U.S. Energy Information Administration zeigten für die Woche bis zum 8. Oktober einen Anstieg der Öllagerbestände um 6,088 Millionen Barrel. Prognosen von Investing.com gingen von einer Zunahme der Lagerbestände um 702,00 Barrel aus. In der Vorwoche stiegen die Lagerbestände um 2,346 Millionen Barrel.
Daten des American Petroleum Institute, die einen Tag zuvor veröffentlicht wurden, zeigten eine Zunahme der Lagerbestände um 5,213 Millionen Barrel.
Die Ölvorräte der OECD sind dagegen auf ihren niedrigsten Stand seit 2015 gesunken. Die Kraftstoffnachfrage nimmt mit der fortschreitenden wirtschaftlichen Erholung immer weiter zu. Die Abkehr von teurem Gas und Kohle hin zu Kraftstoffen wie Öl und Diesel sorgen für einen weiteren Preisschub beim schwarzen Gold.
„Diese Energiekrise, insbesondere bei Kohle und Gas, hat die Energiepreise in die Höhe getrieben und Öl hat davon besonders profitiert“, sagte der Rohstoffanalyst der Commonwealth Bank, Vivek Dhar, gegenüber Reuters.
Die Internationale Energieagentur teilte am Donnerstag mit, dass die Krise die Ölnachfrage um 500.000 Barrel pro Tag steigern könnte, was bis Ende 2021 zu einer Angebotslücke von rund 700.000 Barrel pro Tag führen könnte. Die OPEC+ wird ihre Förderleistung im Januar 2022 erneut moderat steigern.
Unterdessen bereitet sich der globale Ölmarkt nach Ansicht der Analysten von RBC Capital Markets auf einen starken Bullenzyklus vor, der von einer gleichzeitigen Angebotsverknappung und einer stärkeren Nachfrage angeführt wird.
„Wir sind weiterhin der Ansicht, dass der Ölmarkt sich in den Anfängen eines mehrjährigen, strukturell starken Zyklus befindet“, schrieb RBC-Analyst Michael Tran in einem Kommentar.
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