Von Gina Lee
Investing.com – Der Ölpreis notierte am Mittwochmorgen in Asien stärker und setzte seine Rallye fort, nachdem Daten einen überraschenden Rückgang der US-Öllagerbestände zeigten. Auch die Reisenachfrage nimmt zu, da die Corona-Maßnahmen zunehmend aufgehoben werden. Dies führt zu einer zusätzlichen Nachfrage nach Kraftstoffen.
Der Brent Öl-Future stieg bis 6:18 Uhr MEZ um ganze 0,39 % auf 85,11 USD und der WTI-Future legte 0,06 % auf 84,20 USD zu.
Am Dienstag wurden die Daten zur US-Rohölversorgung des American Petroleum Institute (API) veröffentlicht. Sie zeigten für die Woche bis zum 5. November eine Abnahme der Lagerbestände um 2,5 Millionen Barrel. Von Investing.com erstellte Prognosen gingen von einer Zunahme von 1,9 Millionen Barrel aus. In der Vorwoche nahmen die Lagerbestände um 3,594 Millionen Barrel zu.
Die Anleger warten jetzt gespannt auf die Rohöllagerdaten von der U.S. Energy Information Administration (EIA), die heute veröffentlicht werden.
„Die Versorgung ist knapp, da sich die OPEC treu bleibt“, sagte Avtar Sandu, Senior Commodity Manager von Phillip Futures in Singapur, gegenüber Reuters in Bezug auf die jüngste Vereinbarung zwischen OPEC und OPEC+. Demnach soll im Dezember die Fördermenge nur um zusätzliche 400.000 Barrel pro Tag erhöht werden.
Auch der zunehmende Flugverkehr kurbelt die Ölnachfrage an, weshalb "ich nach wie vor einen Bullen-Angriff erwarte; es könnte jetzt eine kurze Verschnaufpause geben, aber wenn es braucht nur einen kleinen Funken, dann könnte die Preisrallye weitergehen", sagte Sandu.
Russel Hardy, CEO der Vitol Group, bestätigte die angespannte Marktsituation und sagte am Dienstag, dass die Ölnachfrage auf das Niveau vor Corona zurückgekehrt sei. Die Nachfrage im 1. Quartal 2022 werde sogar darüber liegen.
„Die Möglichkeit eines Anstiegs auf 100 USD pro Barrel ist eindeutig vorhanden“, sagte Hardy auf dem Reuters Commodities Summit.
Unterdessen prognostiziert der kurzfristige Ausblick der EIA, dass die Benzinpreise in den nächsten Monaten fallen werden. Dies wird ein entscheidender Faktor dafür sein, ob US-Präsident Joe Biden beschließen wird, Öl aus der strategischen Reserve aufgrund der jüngsten Preisanstiege freizugeben.