Investing.com - Hin und Her ging es in den vergangenen zwei Tagen am Ölmarkt: Unterm Strich holte der Ölpreis WTI aber seine Vortagesverluste auf.
Verantwortlich für den Preissprung am Mittwoch war der Lagerbericht aus den USA, der einen kleiner als erwarteten Anstieg der Ölreserven zeigte.
Vergessen waren die Befürchtungen, dass es in naher Zukunft wahrscheinlich kein Handelsabkommen zwischen den Vereinigten Staaten und China geben könnte - der Katalysator, der am Dienstag für den Abverkauf verantwortlich war.
Die US-Energiebehörde EIA teilte mit, dass die US-Rohöllagerbestände in der letzten Woche um 1,4 Millionen Barrel gestiegen sind. Volkswirte hatten mit gut 100.000 Barrel mehr gerechnet.
In die Karten gespielt hat den Bullen auch die Ankündigung des russischen Präsidenten Wladimir Putin, wonach Moskau die OPEC bei Produktionskürzungen in jeder erforderlichen Weise unterstützen werden. Das Kartell wird sich Anfang Dezember in Wien treffen.
Russland ist Teil der OPEC+-Allianz, die mit der 14-köpfigen Organisation der erdölexportierenden Länder gebildet wurde und diese verpflichtete sich die Rohölförderung um 1,2 Millionen Barrel pro Tag zu senken.
Der Ölpreis WTI stieg bis 13:45 PM ET (18:45 GMT) um 1,59 Dollar oder 2,9 % auf 56,94 Dollar pro Barrel. Am Dienstag kam es noch zu einem Preiskollalps um 3,1%. Ein Fass der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 1,42 Dollar oder 2,9% auf 62,67 Dollar. Brent war in der vorangegangenen Sitzung um 2,5% eingebrochen.
Energieaktien legten dank steigender Ölpreise ebenfalls zu. Chevron (NYSE:CVX) und Exxon Mobil (NYSE:XOM) zeigten die beste Performance im Dow Jones Industrial Average, der um 0,8% oder etwa 213 Punkte fiel.
"Es gibt natürlich keine Rechtfertigung dafür, dass der Markt fast alles, was er am Vortag verloren hat, wieder zurückeroberte, nur weil wir einen etwas niedrigeren Anstieg der Rohöllagerbestände zu sehen bekommen haben", sagte Tariq Zahir, Managing Member bei Tyche Capital Advisors in New York.
"Aber es gibt sie nun einmal - die Volatilität. Faktoren, die eine Rolle spielen, sind die Unsicherheit über die Handelsgespräche, die Vorgehensweise der Fed im Dezember und dem, was Russland und die OPEC letztlich tun werden. All dies veranlasst die Händler, sich mit jeder neuen Information in die eine oder andere Richtung abzusichern."
Die Benzinvorräte stiegen um rund 1,8 Millionen Barrel. Ölmarktbeobachter hatten mit einem Anstieg um 870.000 Barrel gerechnet.
Die Vorräte an Destillaten sanken um rund 1 Million Barrel. Erwartet wurden -730.000 Barrel.