von Gina Lee
Investing.com – Die Ölpreise sind am Montagmorgen in Asien gesunken, als die Investoren vor dem heutigen entscheidenden Treffen der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und ihrer Verbündeten (OPEC+) den Atem anhielten.
Futures auf den internationalen Benchmark Brent wurden um 06:25 MEZ um 0,07% tiefer zu 76,12 USD gehandelt, nachdem sie letzte Woche ihren ersten Verlust in sechs Wochen erlitten hatten. WTI-Futures verbilligten sich ebenfalls um 0,10% auf 75,11 USD.
Das jüngste Treffen findet statt, nachdem das Kartell am Freitag dafür gestimmt hatte, die Produktion von August bis Dezember 2021 um etwa 2 Millionen Barrel pro Tag zu erhöhen und die verbleibenden Fördergrenzen bis Ende 2022 zu verlängern.
Die Vereinigten Arabischen Emirate haben jedoch in einer seltenen öffentlichen Auseinandersetzung, die zu einem Preisabsturz wie dem Preiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland 2020 führen könnte, Einwände gegen die Abstimmung erhoben. Auch nationale Interessen sind zunehmend im Spiel, da ölimportierende Länder im Zuge der Erholung ihrer Volkswirtschaften von Covid-19 mehr Angebot auf dem Markt sehen wollen.
"Dieser jüngste Schritt legt die Messlatte für die OPEC+-Allianz höher, deren enge Geschlossenheit letztendlich dazu beigetragen hat, den Markt nach dem Nachfrageeinbruch wieder ins Gleichgewicht zu bringen", schrieben Analysten von ANZ Research in einer Mitteilung.
"Ein Auseinanderbrechen könnte zu einem Kampf jeder gegen jeden führen, was wiederum zu einem Preisverfall führen würde", heißt es in der Notiz.
Saudi-Arabiens Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman Al Saud rief vor dem Treffen am Montag zu "Kompromissbereitschaft und Rationalität" auf, um die Einheit zu wahren.
"Man muss die aktuelle Marktsituation mit der Fähigkeit abwägen, auf zukünftige Entwicklungen reagieren zu können … wenn jeder die Produktion anheben will, dann muss es eine Verlängerung geben" sagte er lokalen Medien. Weiter betonte er auch die Unsicherheit über die Entwicklung von Covid-19 sowie die Produktion im Iran und Venezuela.
In den USA unterdessen schrieb Baker Hughes Co in seinem Bericht vom Freitag, dass die Zahl der Öl- und Erdgasbohrinseln in der Woche bis zum 2. Juli um 5 auf 475 gestiegen ist, und damit den höchsten Wert seit April 2020 erreicht hat. Dieser Frühindikator für die zukünftige Produktion hat sich in drei der letzten vier Wochen erhöht.