NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag anfängliche Verluste ausgleichen können und bis zum Mittag zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete zuletzt 86,83 US-Dollar. Das waren 1,01 Dollar mehr als am Vorabend. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur November-Lieferung stieg um 76 Cent auf 84,25 Dollar.
Der Handel am Ölmarkt ist seit einigen Tagen sehr schwankungsanfällig. Getrieben wird die Entwicklung vor allem durch den Konflikt zwischen der islamistischen Hamas und Israel. Aber auch Äußerungen aus dem großen Ölverbund Opec+ bewegen den Markt. Am Donnerstag bekräftigten die beiden Anführer des Verbunds, Saudi-Arabien und Russland, ihre Kooperation. Am Ölmarkt stiegen daraufhin die Preise. Saudi-Arabien und Russland halten seit längerem ihr Angebot knapp.
Das Risiko einer Ausweitung des Konflikts zwischen der Hamas und Israel könnte unterdessen etwas gesunken sein. Am Mittwoch hatte die "New York Times" berichtet, dass Iran von dem Angriff überrascht worden sei. Iran kommt in dem Konflikt eine Schlüsselrolle zu, weil das Land als Unterstützer der Hamas gilt. Das ölreiche Land liegt zudem direkt an der wichtigen Meeresenge von Hormus, durch die ein erheblicher Teil der Öltransporte aus dem Nahen Osten verläuft.
Im Auge behalten Marktteilnehmer am Nachmittag auch neue Lagerdaten aus den USA. Die knappen Rohölvorräte sind ein Grund, warum die Erdölpreise schon vor dem Konflikt zwischen Hamas und Israel deutlich gestiegen waren. Die wöchentlichen Zahlen erscheinen wegen eines Feiertags zu Wochenbeginn einen Tag später als üblich.