NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Am Ölmarkt setzen sich die kräftigen Preiserhöhungen der vergangenen Tage zunächst nicht fort. Vielmehr gab es zur Wochenmitte eine deutliche Gegenbewegung. Am Mittwochmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 93,10 US-Dollar. Das waren 1,24 Dollar weniger als am Abend zuvor. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Oktober-Lieferung fiel um 1,28 Dollar auf 89,92 Dollar.
Noch am Vortag hatten die Erdölpreise die höchsten Stände seit zehn Monaten markiert. Der Brent-Preis war auf mehr als 95 Dollar gestiegen. Hauptgrund für das hohe Preisniveau ist das knappe Angebot seitens größer Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland. Auf der Nachfrageseite deutet sich eine leichte Konjunkturerholung in China an, während die allseits erwartete Rezession in den USA bislang ausgeblieben ist.
Am Rohölmarkt achten die Anleger am Abend auf die US-Geldpolitik. Die Zentralbank Federal Reserve gibt neue Entscheidungen bekannt. Zwar werden stabile Zinsen erwartet. Investoren fragen sich aber, ob die Notenbank am Ende ihrer seit eineinhalb Jahren vollzogenen Straffung angelangt ist. Hinweise dazu von Fed-Chef Jerome Powell werden mit Spannung erwartet. Er wird sich vor der Presse äußern.
Vor der Fed-Sitzung veröffentlicht das US-Energieministerium am Nachmittag seine wöchentlichen Lagerdaten. Am Ölmarkt werden die Zahlen stark beachtet, da sie auch Hinweise auf die aktuelle Knappheitslage geben. Die Vorräte sind in den vergangenen Monaten deutlich gesunken. Bereits am Dienstagabend hatte das privatwirtschaftliche American Petroleum Institute (API) einen neuerlichen Lagerabbau gemeldet.