SINGAPUR (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Freitagmorgen einen kleinen Teil ihrer deutlichen Aufschläge vom Vortag abgegeben. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 75,55 US-Dollar. Das waren 12 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Juli-Lieferung fiel um 10 Cent auf 70,52 Dollar.
Die Erdölpreise haben in den vergangenen Tagen tendenziell zugelegt. Unterstützung kommt vor allem aus China, wo die Notenbank ihre Geldpolitik in dieser Woche weiter gelockert hat. Damit will sie der schwächelnden heimischen Wirtschaft unter die Arme greifen. Spekuliert wird auch auf zusätzliche Konjunkturhilfen des Staates. China ist einer der größten Energieverbraucher der Welt.
In anderen Ländern, insbesondere in den USA, überwiegen die konjunkturellen Sorgen. Weil die US-Notenbank Fed ihre Leitzinsen zur Bekämpfung der hohen Inflation kräftig angehoben hat, wird in der weltgrößten Volkswirtschaft eine Rezession befürchtet. In der Eurozone ist die Wirtschaftsleistung im Winterhalbjahr bereits leicht gefallen. Das lastet auf der Energienachfrage und den Erdölpreisen.