NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Donnerstag gesunken. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Dezember kostete am späten Nachmittag 90,83 US-Dollar. Das waren 67 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur November-Lieferung fiel um 68 Cent auf 87,64 Dollar.
Marktbeobachter verwiesen auf Meldungen, wonach die USA ihre Sanktionen gegen das ölreiche Land Venezuela teilweise gelockert haben. Zuvor hatte die Regierung in Caracas zugesichert, im kommenden Jahr Wahlen abzuhalten. Nach Einschätzung von Analysten könnte durch die Lockerung der Sanktionen gegen das Opec-Mitglied etwa 200 000 Barrel Rohöl pro Tag zusätzlich auf den Markt kommen.
Im Mittagshandel waren Ölpreise zeitweise deutlich stärker gefallen, konnten die Verluste im Tagesverlauf aber wieder eingrenzen. Generell bleibt die Lage an den Finanz- und Rohstoffmärkten wegen des Kriegs zwischen Hamas und Israel angespannt. In den vergangenen Handelstagen kam es zu vergleichsweise kräftigen Kursbewegungen.
Als großes Risiko gilt die Ausweitung des Konflikts auf andere Länder im Nahen Osten, insbesondere Iran. Dem Land kommt eine Schlüsselrolle zu, weil es als Unterstützer islamistischer Kräfte gilt. Zudem liegt Iran direkt an der Meeresenge von Hormus, durch die ein großer Teil der Öllieferungen aus der Region geht.