Von Ambar Warrick
Investing.com-- Der Ölpreis ist am Montag etwas gestiegen. Eine Verzögerung bei der Wiederinbetriebnahme einer wichtigen kanadisch-amerikanischen Ölpipeline lässt eine gewisse Verknappung des Ölangebots erwarten, wenngleich die Zurückhaltung der Händler im Vorfeld der Sitzung der US-Notenbank und der für diese Woche anstehenden wichtigen Inflationsdaten die Gewinne begrenzte.
Der Preis für ein Fass der Nordseesorte Brent stieg um 0,1 % auf 76,18 Dollar je Barrel, während der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) um 0,4 % auf 71,31 Dollar zulegte. Die beiden Kontrakte hatten in der Vorwoche starke Verluste hinnehmen müssen.
Beide Kontrakte bewegten sich in der Nähe ihrer niedrigsten Niveaus seit einem Jahr. Der kurzfristige Ausblick für die Rohölnachfrage hat sich durch die Aussicht auf eine anhaltend hohe Inflation, ein sich verlangsamendes Wirtschaftswachstum und steigende Zinssätze eingetrübt.
Die Ölfutures erhielten am Montag etwas Unterstützung durch die Aussicht auf eine Verknappung des US-Ölangebots, insbesondere als der kanadische Betreiber der Keystone-Pipeline, TC Energy (NYSE:TRP), mitteilte, dass er keine Zeitangabe machen könne, wann die Pipeline nach einem Leck in der vergangenen Woche wieder in Betrieb genommen werde.
Die Pipeline spielt eine wichtige Rolle bei der Versorgung des Mittleren Westens und der Golfküste der USA mit Rohöl aus Kanada.
Die Unsicherheit über das russische Angebot wirkte sich ebenfalls positiv auf die Rohölpreise aus, nachdem Moskau als Reaktion auf die US-amerikanischen und europäischen Preisobergrenzen für russische Öllieferungen mit Produktionskürzungen gedroht hatte. Analysten zufolge dürfte der Preisdeckel, der viel höher als erwartet angesetzt wurde, jedoch nur begrenzte Auswirkungen auf die Rohölmärkte haben.
Das Hauptaugenmerk liegt nun auf den wichtigen Inflationsdaten aus den USA sowie auf der Sitzung der Federal Reserve in dieser Woche.
Es wird allgemein erwartet, dass die Fed zum Abschluss ihrer zweitägigen Sitzung am Mittwoch die Zinssätze um 50 Basispunkte anheben wird.
Steigende US-Zinsen haben die Rohölpreise in diesem Jahr stark belastet. Das nachlassende Wirtschaftswachstum drückte auf die Nachfrage.
Eine Reihe von COVID-bedingten Lockdowns in China drückte ebenfalls auf die Nachfrage. Zwar hat das Land vor kurzem mit der Lockerung einiger Bewegungsbeschränkungen begonnen, doch blieben die Marktteilnehmer angesichts des rekordverdächtigen Anstiegs der COVID-Fälle gegenüber einer Nachfrageerholung in China vorsichtig.