Kairo, 06. Aug (Reuters) - Ägypten und Griechenland haben sich auf die Einrichtung einer Wirtschaftszone im östlichen Mittelmeer geeinigt. "Dieses Abkommen erlaubt beiden Staaten, bei der maximalen Nutzung der in der Ausschließlichen Wirtschaftszone verfügbaren Ressourcen voranzukommen", sagte der ägyptische Außenminister Sameh Schukri bei der Vertragsunterzeichnung in Kairo. In der Region wurden in den vergangenen Jahren große Gasvorkommen entdeckt über deren Ausbeutung ein Konflikt zwischen den Anrainerstaaten entbrannt ist, der sich in den vergangenen Monaten immer weiter hochgeschaukelt hat.
Die Türkei hatte im vergangenen Jahr mit der international anerkannten Regierung in Libyen ein Abkommen über die Seegrenze zwischen beiden Staaten geschlossen hat. Dadurch sehen sowohl Griechenland als auch Ägypten ihre Interessen verletzt. Der Vertrag zwischen beiden Ländern sei anders als das türkisch-libysche Abkommen legal, sagte der griechische Außenminister Nikos Dendias bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem ägyptischen Amtskollegen. "Nach der Unterzeichnung dieses Abkommens ist das nicht existierende türkisch-libysche Memorandum dort gelandet, wo es von Anfang an hingehörte: in der Mülltonne", sagte Dendias. Das türkische Außenministerium erwiderte in einer erste Reaktion, man betrachte das griechisch-ägyptische Abkommen als "null und nichtig".
Nur wenige Stunden zuvor hatte Griechenland erklärt, es sei zur Aufnahme von Sondierungsgesprächen mit der Türkei über die Seegrenzen bereit. Diese könnten bereits diesen Monat stattfinden.