Von Barani Krishnan
Investing.com - Die Ölpreise stiegen am Mittwoch nach einem übergroßen Rückgang der US-Rohöllagerbestände, aber die Aufwärtsentwicklung wurde durch den Anstieg der Coronavirus-Neuinfektionen in den USA begrenzt.
Belastet wurde die Marktstimmung auch durch einen Reuters-Bericht vom Dienstag. Die OPEC und Russland werden ihre Produktionskürzungen ab August zurückfahren.
"Russlands Gerede über die Beendigung der Förderkürzungen im August ist gleichbedeutend damit, einen Intensivpatienten nach Hause zu schicken, der gerade erst wieder bei Bewusstsein ist", twitterte Art Berman, ein Ölanalyst mit fast 24.000 Followern auf Twitter.
Das Wall Street Journal berichtete unterdessen, dass Saudi-Arabien damit gedroht habe, einen Ölpreiskrieg zu entfachen. Das Land ist über die Mitglieder verärgert, welche die zugesagten Förderkürzungen nur unzureichend umgesetzt haben, was umgehend nachgeholt werden muss.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur September-Lieferung (CBU20) stieg bis 19:21 Uhr um 1,8 Prozent auf 42,01 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis August (CLQ20) ging es um 1,3 Prozent nach oben auf 39,77 Dollar.
Die Ölpreise erholten sich nach dem niedrigeren Schlusskurs vom Dienstag, da die Energy Information Administration für die Woche bis zum 26. Juni einen Rückgang der US-Rohöllagerbestände um 7,2 Millionen Barrel gemeldet hatte - etwa zehnmal mehr als prognostiziert.
Die Vereinigten Staaten haben täglich etwa 40.000 Coronavirus Neuinfektionen in der so genannten "zweiten Welle" des Ausbruchs gemeldet. Der führende US-Pandemieexperte Anthony Fauci sagte am Dienstag, dass diese Zahl ohne angemessene Social-Distancing Maßnahmen auf 100.000 anwachsen könnte.
Die Daten zeigen, dass etwa 2,7 Millionen Amerikaner bereits mit COVID-19 infiziert sind, während die Zahl der Todesopfer 130.000 übersteigt. Ein neues Modell der University of Washington prognostiziert bis zum 1. Oktober 200.000 Todesfälle, was weitere Zweifel an der wirtschaftlichen Wiedereröffnung aufkommen lässt.