Investing.com - Der Ölpreis ist am Dienstag im europäischen Handel leicht gestiegen und in Richtung seines höchsten Niveaus seit Anfang Januar geklettert, inmitten von Anzeichen, dass der globale Deal zur Verminderung der Ölförderung eingehalten wird.
Brent zur Lieferung im April stieg gegen 10:10 MEZ an der ICE Futures Exchange in London um 44 US-Cent oder etwa 0,8% auf 56,62 USD das Fass an, nachdem es am gestern 37 US-Cent oder etwa 0,7% hinzugewonnen hatte.
Des weiteren stieg US-Rohöl zur Lieferung im April an der New York Mercantile Exchange auf ein Sitzungshoch von 54,29 USD das Fass. Zuletzt ist es zu 54,24 USD mit einem Aufschlag von 46 US-Cent oder fast 0,9% gehandelt worden.
Am Montag hatte es aufgrund eines Feiertags in den USA keinen Schlusskurs für Rohöl an der Nymex gegeben.
Die Marktteilnehmer hatten in der vergangenen Woche ihre Wetten auf einen steigenden Ölpreis auf ein Allzeithoch ausgebaut, als die Opec-Mitglieder und Nicht-Mitglieder einen starken Start bei der Senkung ihrer Ölförderung hingelegt hatten, die in dem ersten Pakt in mehr als einem Jahrzehnt vereinbart worden war.
Die jüngsten Daten haben einen Rückgang der Fördermenge des Kartells im Januar von 890.000 Fass am Tag auf 32,14 Millionen Fass am Tag aufgezeigt. Damit haben sich die Ölförderer ihre Versprechen zu 90% umgesetzt.
Der 1. Januar markiert das offizielle Inkrafttreten des Deals zwischen der Opec und Nicht-Opec-Ländern wie Russland vom November letzten Jahres, um die Ölförderung für das nächste halbe Jahr um fast 1,8 Millionen Fass am Tag auf 32,5 Millionen zu senken.
Die Opec könnte ihr Abkommen zur Senkung der Förderung nach Juli verlängern oder sogar tiefere Einschnitte vereinbaren, sollten die globalen Rohölvorräte nicht unter einen Zielwert fallen, kommentierten Quellen aus der Opec in der vergangenen Woche.
Die Futures haben sich in den vergangenen zwei Monaten in einem engen Band zwischen 50 und 55 USD entlang bewegt, als die Stimmung am Ölmarkt zwischen Erwartungen einer Erholung der US-Schieferölproduktion und Hoffnungen, dass die Überproduktion vielleicht durch die von den führenden Ölexporteuren angekündigten Produktionskürzungen eingedämmt werden könnte, hin und her gerissen wurde.
Daten vom Öldienstleister Baker Hughes nach, ist die Anzahl der sich in Betrieb befindenden Bohrplattformen in den USA in der letzten Woche um weitere sechs gestiegen, womit es sich um den fünften Anstieg in Folge handelt.
Die Gesamtzahl der Bohrplattformen ist damit auf 597 gestiegen und liegt nun auf ihrem höchsten Niveau seit November 2015, was zu neuen Sorgen geführt hat, dass die derzeitige Erholung der US-Schieferölproduktion die Anstrengungen der anderen großen Ölförderländer zunichte machen könnte, das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage auf dem globalen Ölmarkt wieder herzustellen.
Ansonsten sind an der Nymex die Benzinfutures zur Lieferung im März 0,5 US-Cent oder 0,4% auf 1,510 USD die Gallone gestiegen, während sich Heizöl für März um 1,1 US-Cent oder 0,7% auf 1,647 USD die Gallone verteuert hat.
Die Erdgasfutures mit Fälligkeit im April sanken um 7,3 US-Cent oder 2,5% auf 2,878 MBTU (Millionen British Thermal Units) ab, da für den Rest des Winters in den großen Ballungsgebieten der USA ein weitgehend wärmer als normales Wetter vorhergesagt wird.