Investing.com - Ölpreise klettern am Donnerstag weiter hoch und weiten im ruhigen Vorweihnachtshandel die Gewinne der Vortagessitzung aus.
Rohöl zur Lieferung im Februar an der New York Mercantile Exchange handelt im europäischen Morgenhandel mit 37,78 $ pro Barrel, ein Gewinn von 0,73 Prozent oder 28 Cents.
Am Vortag stiegen die Preise mit 37,95 $ pro Barrel auf den höchsten Stand seit dem 9. Dezember und schlossen bei 37,50 $, ein Anstieg von 1,36 $ oder 3,76 Prozent. Zuvor belegten Lagerdaten für die vergangene Woche einen Rückgang der Vorräte um 2,9 Mio. Barrels. Analysten hatten einen Anstieg der Vorräte um 1,1 Mio. Barrels erwartet.
Angaben der Industrieforschungsgruppe Baker Hughes (NYSE:BHI) zufolge ging die Anzahl der Ölförderungsanlagen in den USA in der vergangenen Woche um 9 Anlagen auf 538 zurück. Es ist der fünfte wöchentliche Rückgang in Folge.
In der laufenden Woche konnten die Nymex-Futures bereits rund 9 Prozent zulegen. Insgesamt verloren Öl-Futures in diesem Jahr rund 31 Prozent ihres Werts, vor allem aufgrund der überfüllten einheimischen Lager.
An der ICE Futures Exchange in London stieg Brent-Öl zur Lieferung im Februar um 0,5 Prozent oder 18 US-Cents und handelte bei 37,55 $ pro Barrel. Am Mittwoch stiegen die Preise um 1,25 $ oder 3,46 Prozent. Am Anfang der Woche fielen die Futures mit 35,98 $ auf den niedrigsten Stand seit Juli 2004.
2015 werden Brent-Futures voraussichtlich einen Verlust von 33 Prozent verbuchen. Anhaltende Überversorgung bestimmte für den Großteil des Jahres die Marktstimmung gegenüber dem Rohstoff.
Öl-Futures gingen in diesem Monat stark zurück. Die Organisation der Erdöl exportierenden Länder konnte sich nicht auf Produktionsobergrenzen festlegen.
Die weltweite Erdölproduktion übersteigt seit Langem die Nachfrage. Ein Boom in der Schieferölförderung sowie die Entscheidung der OPEC im vergangenen Jahr, ihre Produktion nicht zu drosseln, um ihren Marktanteil zu verteidigen, führen zu einer Überschwemmung der Märkte.
Der Abschlag von Brent gegenüber WTI beträgt 23 US-Cents, am Mittwoch bei Börsenschluss lag er bei 14 Cents.
US-Rohöl wirkt im Vergleich zu Brent aktuell etwas gefestigter. Dies deutet darauf hin, dass die US-Ölmärkte nach der Entscheidung des Kongresses, das Verbot für einheimische Ölexporte aufzuheben, anziehen werden, während die globale Überversorgung weiter anhält.
Die Überversorgung dürfte weiter verschlimmert werden, nachdem Iran im nächsten Jahr an den globalen Ölmarkt zurückgekehrt ist. Analysten zufolge könnte Iran bis Mitte 2016 seine Ölproduktion um 500.000 vergrößern. Die weltweite Überversorgung, die die Preise zum Absturz bringt, dürfte sich damit weiter verschlimmern.
Marktexperten gehen davon aus, dass Brents Überlegenheit gegenüber US-Rohöl in den kommenden Wochen in den Abschlagsbereich gleiten wird. Der Unterschied zwischen den beiden Referenzpreisen verringerte sich in 2015 um ca. 95 Prozent.