Investing.com - Die Ölfutures sind am Dienstag tief gefallen, nachdem ein iranischer Diplomat bestätigt hatten, dass in Wien ein historisches Atomabkommen zwischen dem Iran und dem Westen erreicht worden sei.
Ein solches Abkommen, das Millionen Fass an Rohöl in den ohnehin schon überversorgten Weltmarkt drücken könnte, wird heute noch am späten Vormittag verkündet.
Der Iran und sechs Weltmächte haben das lange erwartete Nuklearabkommen ausgehandelt, das die Sanktionen gegen Teheran im Austausch gegen Einschränkungen des umstrittenen Atomprogramms des Landes aufheben könnte.
Ein Abkommen wird als schlecht für die Ölpreise angesehen, da der Iran Berichten nach 30 Millionen Fass Öl in seinen Reserven gehortet hat, die jederzeit exportiert werden können.
Die Ausfuhr des iranischen Öls könnte die Ölpreise nach unten drücken, da die globalen Ölmärkte ohnehin schon überversorgt sind.
An der ICE Futures Exchange in London ist Öl der Sorte Brent zur Lieferung im September um 1,11 USD oder 1,92% eingebrochen und wurde in den europäischen Morgenstunden zu 57,04 USD gehandelt, nachdem es zuvor mit einem Tagestief von 56,96 USD seinen niedrigsten Stand seit dem 8. Juli erreicht hatte.
Gestern hatten die in London gehandelten Futures auf Brent schon 85 US-Cent oder 1,44% an Wert verloren und waren zu 58,15 USD das Fass aus dem Handel gegangen.
Ansonsten hat sich der New York Mercantile Exchange US-Rohöl zur Lieferung im August um 1,21 USD oder 2,31% verbilligt und wurde zu 51,00 USD das Fass gehandelt. Am Montag war Öl an der Nymex um 54 US-Cent oder 1,02% auf zu Handelsende 52,20 USD abgesackt.
Der Spread zwischen den Rohölkontrakten auf Brent und WTI stand bei 6,04 USD das Fass, verglichen mit 5,95 USD zu Handelsschluss am Montag.
Die Markteilnehmer warten auf die neuen, wöchentlichen Informationen zu den Vorratsbeständen an Rohöl und raffinierten Produkten in den USA, um die Nachfrage in dem größten Ölverbraucher der Welt abschätzen zu können.
Das American Petroleum Institute wird im Laufe des Tages seinen Bericht zu den Ölvorräten publizieren, während der am Mittwoch erscheinende Regierungsbericht zu den Rohölvorräten zeigen könnte, dass diese in der Woche zum 10. Juli um 2,1 Millionen Fass zurückgegangen sind.
Die Ölfutures in New York haben in den zurückliegenden Wochen unter schweren Verkaufsdruck gestanden, da Sorgen über die hohe heimische Ölförderung in den USA den Markt belastet haben.
Dem Branchenforschungsunternehmen Baker Hughes (NYSE:BHI) zufolge ist die Anzahl der Fördertürme in den USA in der letzten Woche um fünf auf 645 gestiegen ist. Es handelt sich um die zweite Woche in Folge mit einem Anstieg nach 29 Wochen mit Rückgängen.
Die weltweite Ölproduktion wächst schneller als die Nachfrage im Zuge des Schieferölbooms in den USA und der Entscheidung der Organisation Erdölexportierender Länder im letzten Jahr, die Produktion nicht zu kürzen.