Investing.com - Futures auf US-Rohöl haben ihre Gewinne vom Dienstagmorgen wieder abgegeben und sind tief in die Verlustzone abgerutscht.
An der New York Mercantile Exchange verbilligte sich US-Rohöl zur Lieferung im April um 1,82 USD oder 3,39% und wurde am Vormittag in den USA zu 51,85 USD das Fass gehandelt. Der Preis war zuvor um bis zu 41 US-Cent auf ein Tageshoch von 54,32 USD gestiegen.
Am Montag hatten in New York die Ölfutures um 24 US-Cent oder 0,45% zugelegt und waren zu 53,91 USD aus dem Handel gegangen, da sich abzeichnet, dass die Produzenten in den USA sich mit der Ausweitung der Förderung angesichts niedriger Preise zurückhalten.
Das Branchenforschungsunternehmen Baker Hughes (NYSE:BHI) hatte am Freitag mitgeteilt, dass die Anzahl der Fördertürme in den USA in der letzten Woche um 84 auf 1.056 gesunken ist, was der niedrigste Stand seit August 2011 gewesen ist.
Die Anzahl der Bohrlöcher war in 15 der vergangenen 18 Wochen rückläufig gewesen, nachdem sie Mitte Oktober mit 1,609 ein Allzeithoch erreicht hatte. Dies ist ein klares Zeichen, dass die fallenden Preise Druck auf die Produzenten ausgeübt haben.
In New York gehandelte Ölfutures sind in den vergangenen drei Wochen um fast 16% angestiegen. Dennoch liegt der Preis immer noch nahezu 50% unter dem zurückliegenden Höchststand von 107,50 USD auf den er im Juni geklettert war.
Außerdem gab Rohöl der Sorte Brent zur Lieferung im April an der ICE Futures Exchange in London um 80 US-Cent oder 1,29% nach und wurde zu 60,61 USD das Fass gehandelt, nachdem es zuvor auf ein Tageshoch von 62,57 USD gestiegen war. Es handelte sich hierbei um seinen höchsten Stand seit dem 22. Dezember.
In der Aprilkontrakt auf Brent hatte sich am Montag um 12 US-Cent oder 0,20% verbilligt und war bei 61,40 USD das Fass aus dem Handel gegangen.
Der Preis von in London gehandeltem Brent ist in den letzten drei Wochen um fast 22% nach oben katapultiert worden. Die Preise liegen aber immer noch ungefähr 45% unter denen vom Juni, als die Futures in die Nähe von 116 USD geklettert waren.
Die Ölpreise sind in den letzten Monaten stark zurückgegangen, da die Organisation Erdölexportierender Länder sich Rufen nach Produktionskürzungen widersetzt hat, während in den USA die Förderung so hoch wie seit mehr als drei Jahrzehnten mehr ist. Zusammen hat dies zu einem weltweiten Überangebot geführt.
Unterdessen ist die Stimmung am Markt gedrückt geblieben, nachdem Gespräche zwischen Griechenland und den Finanzministern der Eurozone am Montag geplatzt waren, was Zweifeln an der Zukunft des Landes in dem Währungsraum Auftrieb gegeben hat.
Griechenlands derzeitiges 240 Milliarden Euro schweres Rettungspaket läuft am Ende des Monats aus. Die neue griechische Regierung hat jedoch eine Verlängerung abgelehnt. Athen hat den Vorschlag einer sechsmonatigen Verlängerung am Montag als "nicht akzeptabel" bezeichnet.
Die Regierung hat bis zum Freitag Zeit eine Verlängerung zu beantragen, ansonsten wird das Rettungspaket am Freitag den 28. Februar auslaufen und dem Land das Geld ausgehen.
Der Streit zwischen Griechenland und seinen Gläubigern hat zu Befürchtungen geführt, dass er der Anlass für den Austritt des Landes aus der Eurozone sein könnte.