Investing.com - Rohöl-Futures steigen am Donnerstag an. Meldungen zufolge soll Saudi-Arabien seine Produktionszahlen am Ende des Sommers senken und auch ein über den Erwartungen liegender Rückgang der US-Lagervorräte in der vergangenen Woche wirkt sich positiv auf die Preise aus.
An der ICE Futures Exchange in London stieg Brent-Öl zur Lieferung im September um 0,69 Prozent oder 37 US-Cents und handelte im europäischen Morgenhandel bei 53,75 $ pro Barrel.
Am Vortag fielen die Brent-Futures auf 52,51 $ pro Barrel, konnten ihre Verluste jedoch ausgleichen und schlossen mit 53,38 $, ein Gewinn von 8 US-Cents oder 0,15 Prozent.
Das Wall Street Journal berichtete, dass Saudi-Arabien bis September seine Ölförderungsrate um 200.000 bis 300.000 auf rund 10,3 Mio. Barrels pro Tag senken könnte. Im Juni förderte das Königreich über 10,5 Mio. Barrels pro Tag, dies ist die höchste Förderungsrate seit Beginn der Aufzeichnungen.
Im Juli sanken die Brent-Preise um 16 Prozent, vor allem getrieben von der Sorge um eine Überflutung der Märkte mit iranischem Öl.
Das lang ersehnte Abkommen zwischen Iran und den sechs Weltmächten sieht eine Aufhebung der Sanktionen gegen das Land im Gegenzug gegen eine Einschränkung des Atomprogramms vor. Meldungen zufolge stehen in Iran 30 Mio. Barrels Öl zum Export bereit.
Berichte über rekordträchtige iranische Ölexporte sowie robuste Produktionszahlen aus Saudi-Arabien tragen ebenfalls zum Preisrückgang bei.
An der New York Mercantile Exchange handelte Rohöl zur Lieferung im September mit 48,83 $ pro Barrel um 0,07 Prozent oder 4 US-Cents höher.
Am Mittwoch stiegen die Preise an der Nymex mit 49,52 $ auf den höchsten Stand seit dem 23. Juli und schlossen nach der Veröffentlichung eines optimistischen Wochenberichts zu US-Lagerdaten mit 81 US-Cents oder 1,69 Prozent Anstieg bei 48,97 $.
US-Rohölvorräte nahmen der US-amerikanischen Energy Information Administration zufolge in der vergangenen Woche um 4,2 Mio. Barrels ab, die Gesamtvorräte belaufen sich somit auf 459,7 Mio. Barrels. Analysten hatten einen Rückgang der Vorräte um 0,2 Mio. Barrels erwartet.
In New York gehandelte Öl-Futures verloren im Juli 18 Prozent ihres Wertes. Besorgnis über eine zu hohe Ölförderungsrate in den USA wirkt sich aus.
Angaben der Industrieforschungsgruppe Baker Hughes (NYSE:BHI) zufolge stieg die Anzahl der Ölförderungsanlagen in den USA in der vergangenen Woche um 21 auf 659 an. Es ist der höchste Anstieg seit Mai.
Die weltweite Erdölproduktion übersteigt die Nachfrage. Ein Boom in der Schieferölförderung sowie die Entscheidung der OPEC im vergangenen Jahr, ihre Produktion nicht zu drosseln, führen zu einer Überschwemmung der Märkte.
Die Preisspanne zwischen Brent und den Rohöl-Verträgen liegt bei 4,92 $ pro Barrel. Bei Börsenschluss am Mittwoch lag sie bei 4,41 $.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, stieg früher am Tag um 0,2 Prozent auf 97,41. Bei Börsenschluss am Mittwoch lag der Index bei 97,08.
Ein Anziehen der US-Währung führt für gewöhnlich zu einer Wertminderung der in Dollar gehandelten Öl-Futures-Verträge, da sie für Händler, die andere Währungen halten, teurer werden.
Der Greenback erfuhr Auftrieb, nachdem die Fed eine "moderate Erholung" der Wirtschaft festgestellt und ihre Sicht der Arbeitsmarktlage aufgewertet hatte.
Die Zentralbank lieferte keine eindeutigen Hinweise auf den Zeitpunkt der nächsten Zinsanhebung, ließ sich jedoch genug Freiraum für eine Anhebung im September, indem sie "soliden" Arbeitsstellenanstieg und "zusätzliche" Gesundung des Immobiliensektors anführte.
Im Laufe des Tages veröffentlichen die USA Daten zum Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal. Diese sollen eine Erholung der Wirtschaft nach einer wetterbedingten Kontraktion im ersten Quartal belegen.