Investing.com - Die Rohölfutures sind am Montag gefallen, nachdem sich gezeigt hatte, dass die chinesische Wirtschaft im dritten Quartal so langsam wie seit 2009 nicht mehr gewachsen ist.
An der ICE Futures Exchange in London gab Öl der Sorte Brent zur Lieferung im Dezember um 69 US-Cent oder 1,37% nach und wurde in den europäischen Morgenstunden zu 49,77 USD das Fass gehandelt. Am Freitag waren die Futures auf Brent um 73 US-Cent oder 1,47% eingebrochen.
Ansonsten hat sich US-Rohöl zur Lieferung im Dezember an der New York Mercantile Exchange um 50 US-Cent oder 1,05% verbilligt und wurde zu 47,22 USD das Fass gehandelt. Die Ölpreise an der Nymex waren am Freitag um 85 US-Cent oder 1,81% gefallen.
Amtlichen Zahlen nach ist die chinesische Wirtschaft im dritten Quartal um 6.9% gewachsen und damit etwas stärker als die Vorhersagen einer Expansion von 6,8%, aber immer noch ein Rückgang gegenüber den vorangegangenen drei Monaten als das BIP noch um 7,0% zugenommen hatte. Damit hat das Land sein langsamstes Wachstum seit der globalen Finanzkrise in 2009 hingelegt.
Ein anderer Report zeigte auf, dass die Industrieproduktion im September im Vergleich zum Vorjahr um 5,7% gestiegen ist, was unter den Erwartungen einer Zunahme um 6,0% lag. Im Vormonat hatte das Wachstum noch 6,1% betragen.
Die Daten zu den Anlageinvestitionen lagen ebenfalls unter den Vorhersagen, was zu weiteren Spekulationen geführt hat, dass Peking bald weitere Maßnahmen einleiten werden, um die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zu stützten.
China ist nach den USA der zweitgrößte Ölverbraucher der Welt und war in der Vergangenheit der Motor der Nachfrage.
Anhaltende Befürchtungen über die Lage der Weltwirtschaft haben zu Spekulationen geführt, dass die weltweite Überversorgung länger als erwartet andauern könnte.
Der Ölmarkt war in den zurückliegenden Monaten in Bewegung wegen der Unsicherheit darüber, wie schnell die weltweite Ölschwemme wieder zurückgehen werde. Trotz der voraussichtlich niedrigeren Förderung in Nordamerika ist die Produktion in anderen Ländern stabil geblieben.
Dem Branchenforschungsunternehmen Baker Hughes (NYSE:BHI) zufolge ist die Anzahl der Fördertürme in den USA in der letzten Woche um zehn auf 595 gefallen. Es handelt sich um die siebte Woche mit einem Rückgang. In den sechs Wochen davor hatten die Unternehmen 70 Bohrplattformen abgebaut.
Dennoch haben Saudi-Arabien und die anderen OPEC-Staaten am Golf angedeutet, dass sie weiter ihre Marktanteile verteidigen werden, indem sie die Produktion auf hohem Niveau weiterlaufen lassen.
Ein Treffen technischer Experten der OPEC am 21. Oktober in Wien könnte neues Licht auf die Position des Kartells werfen, angesichts der niedrigen Preise die Ölförderung auf ihrem gegenwärtigen Niveau zu belassen.
Die Ölpreise haben seit dem letzten Sommer fast 60% eingebüßt, da schwelende Sorgen über eine Angebotsschwemme auf den Weltmärkten die Preise nach unten gedrückt haben.
Unterdessen lag der Spread zwischen den Kontrakten auf Brent und WTI auf 2,55 USD das Fass, verglichen mit 2,74 USD zu Handelsschluss am Freitag.