LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Dienstag von ihren jüngsten Abschlägen erholt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar kostete zuletzt 72,48 US-Dollar. Das waren 64 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel zur Lieferung im Dezember stieg um 70 Cent auf 68,71 Dollar.
Händler sprachen von einer Gegenbewegung nach den jüngsten Verlusten. Der stärkere Dollarkurs hatte zuletzt die Ölpreise belastet. Die US-Währung profitierte von der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten. Ein stärkerer Dollar macht Öl für Anleger aus anderen Währungen teurer. Dies dämpft die Nachfrage.
Zudem drücken weiterhin die Sorgen um die Wirtschaftsentwicklung in China auf die Preise. Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) hat auch deswegen die Prognosen für die weltweite Ölnachfrage in diesem und im nächsten Jahr den vierten Monat in Folge gesenkt.
Zuletzt sei die Nachfrage aus asiatischen Ländern wie China und Indien, aber auch aus Afrika hinter den Erwartungen zurückgeblieben, heiß es im Monatsbericht des Ölkartells. Die OPEC hat ihre Prognosen für das diesjährige Wachstum seit Juli um fast ein Fünftel gesenkt. Dies ging mit einem deutlichen Rückgang der Rohölpreise einher. Dennoch bleibt der Ausblick des Kartells deutlich optimistischer als die Erwartungen anderer Experten. Die Prognose der Opec ist immer noch etwa doppelt so hoch wie die der Internationalen Energieagentur (IEA).