NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben zu Beginn der neuen Woche nachgegeben. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostete am Montag 79,15 US-Dollar. Das waren 72 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur August-Lieferung fiel um 66 Cent auf 74,76 Dollar.
Nach deutlichen Preisaufschlägen in den vergangenen Wochen haben die Erdölpreise zuletzt schwächer tendiert. Am Montag sorgten zum einen Wachstumszahlen aus China für Ernüchterung. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt war im zweiten Quartal schwächer gewachsen als erwartet. Schon seit einiger Zeit belastet das magere Wachstum der Volksrepublik die Stimmung an den Rohstoffmärkten.
Als weitere Belastung erwies sich eine Kreisemeldung der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach das libysche Sharara-Ölfeld allmählich wieder in Betrieb genommen wird. Demonstranten, die die Anlage Anfang der Woche besetzt hätten, seien wieder abgezogen, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Zuvor seien die Behörden auf eine Forderung der Demonstranten eingegangen und hätten einen Mann freigelassen, der sich um den Posten des nächsten Zentralbankchefs bewerbe. Die Aussicht auf ein wohl bald höheres Ölangebot auf dem Markt drückt Beobachtern zufolge entsprechend auf die Preise.
Nur kurzzeitig sorgte eine offenbar versehentlich versendete Meldung einer großen Nachrichtenagentur für Aufsehen. Darin hieß es, Saudi-Arabien werde seine Förderkürzungen bis Ende 2024 fortsetzen. Die Meldung wurde aber rasch wieder zurückgezogen. Am Ölmarkt zogen die Preise kurzzeitig deutlich an, fielen dann aber wieder zurück.