NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Freitag nach Kursverlusten am Vortag wieder gestiegen. Gegen Mittag kostete ein Barrel (etwa 159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April 61,13 US-Dollar und damit 1,08 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 92 Cent auf 49,09 Dollar.
"Der Brentölpreis zeigt sich scheinbar immun gegen negative Nachrichten", hieß es von Rohstoffexperten der Commerzbank. Am Mittwoch hatte die US-Regierung einen abermals starken Anstieg der US-Ölbestände gemeldet. Am Donnerstag wertete der Dollar zu vielen Währungen deutlich auf. Beide Entwicklungen sprechen normalerweise für fallende Ölpreise. Unterdessen weitet sich die Preisdifferenz zwischen europäischem und amerikanischem Rohöl immer weiter aus. Den aktuellen Abstand von etwa 12 Dollar erklären Experten vor allem mit den extrem hohen Lagerbeständen in den USA. Mit deutlich über 400 Millionen Barrel liegen sie zurzeit auf Rekordniveau. Das lastet auf dem WTI-Preis. Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist stark gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Freitag, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Donnerstag bei 56,07 US-Dollar gelegen habe. Das waren 2,26 Dollar mehr als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.