FRANKFURT (dpa-AFX) - Belastet von erneut negativen Rating-Kommentaren ist der deutsche Aktienmarkt am Montag schwach in die neue Woche gestartet. Der Dax verlor im frühen Geschäft 1,20 Prozent auf 5.915,05 Punkte. In der Vorwoche hatte der deutsche Leitindex insgesamt 1,54 Prozent verloren, konnte aber mit einem Plus von fast zwei Prozent am Freitag versöhnlich ins Wochenende gehen. Der MDax mittelgroßer Werte fiel am Morgen um 0,70 Prozent auf 8.706,42 Punkte und der TecDax gab 0,39 Prozent auf 676,78 Punkte ab.
Nach einer zunächst positiven Erwartung für den Börsenauftakt versalzten die jüngsten Aussagen von Moody's den Handelsauftakt. Die Ratingagentur ist unzufrieden mit dem EU-Krisengipfel: Nur wenige der angekündigten Krisenmaßnahmen seien neu, viele ähnelten früheren Erklärungen. Entscheidungen zur kurzfristigen Stabilisierung der Kreditmärkte fehlten. Dagegen hatte etwa Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Thomas Mayer am Wochenende noch lobende Worte für den Gipfel gefunden: 'Es ist der erste der europäischen Krisengipfel, nach dem die Finanzmärkte nicht sagen werden: 'Zu wenig und zu spät.'' Es sei auch der erste Gipfel gewesen, der nicht aktuelles Krisenmanagement betrieben, sondern nach vorne geblickt habe. Die US-Vorgabe trübte sich mittlerweile etwas ein. Nervös warteten Händler auch auf die Auktion von Staatsanleihen in Italien und Frankreich, ergänzte ein Börsianer am Vormittag.
FINANZWERTE BLEIBEN IM FOKUS
Finanzwerte als Seismograph für die Beurteilung der Entwicklung in der Eurozone zählten am Morgen zu den größten Verlierern: Commerzbank sackten im Dax um 2,11 Prozent auf 1,299 Euro ab, die Anteile am Versicherer Allianz büßten 1,78 Prozent ein. Die Ratingagentur Moody's hat ihre Warnung an alle EU-Staaten trotz weitreichender Beschlüsse zur Haushaltskontrolle bekräftigt und will die Kreditwürdigkeit aller EU-Staaten im ersten Quartal 2012 einer genauen Prüfung unterziehen. Die Devisenexperten der Commerzbank stoßen ins gleiche Horn: 'EU-Gipfel bringt keine Lösung der Schuldenkrise.' Notenbankkredite an den IWF, wie sie beispielsweise die Bundesbank erwägt, könnten laut Commerzbank Investoren eher abschrecken. Die Anleihenrenditen der Eurozone zogen in den von Börsianern besonders genau beobachteten Ländern Italien und Spanien um 18 und 15 Basispunkte an.
Am Dax-Ende standen aber Eon mit minus 2,22 Prozent auf 17,415 Euro. Merrill Lynch senkte das Papier auf 'Neutral' mit dem Ziel von nur noch 18,50 Euro. Metro-Papiere zählten mit minus 1,69 Prozent auf 20,640 Euro ebenfalls zu den größten Verlierern. Das Weihnachtsgeschäft läuft weiter nicht zur Zufriedenheit der Händler. Bayer-Aktien fielen um 1,49 Prozent zurück. Händler verwiesen auf Aussagen von Konzernchef Marijn Dekkers im 'Tagesspiegel', dass er sowohl im Pharma- als auch im Kunststoffgeschäft sinkende Gewinnspannen erwarte.
RHEINMETALL IN ERWARTUNG VON GROSSAUFTRAG SPITZE
Im MDax kletterten die Aktien von Rheinmetall um 1,18 Prozent nach oben auf 34,680 Euro. Ein Gemeinschaftsunternehmen von Rheinmetall und MAN steht kurz vor einem milliardenschweren Auftrag der australischen Armee. Rheinmetall MAN sei 'bevorzugter Anbieter' für bis zu 2.700 geschützte und ungeschützte mittelgroße Fahrzeuge, teilte die australische Regierung auf ihrer Internetseite mit. Am Ende standen Hochtief mit minus 2,76 Prozent.
Im TecDax setzten sich SMA Solar mit plus 1,31 Prozent an die Spitze, Xing verloren am Indexende 1,89 Prozent. Händler sprachen von relativ geringem Interesse an dem Segment bei kaum vorhandenen Nachrichten./fat/rum
Nach einer zunächst positiven Erwartung für den Börsenauftakt versalzten die jüngsten Aussagen von Moody's den Handelsauftakt. Die Ratingagentur ist unzufrieden mit dem EU-Krisengipfel: Nur wenige der angekündigten Krisenmaßnahmen seien neu, viele ähnelten früheren Erklärungen. Entscheidungen zur kurzfristigen Stabilisierung der Kreditmärkte fehlten. Dagegen hatte etwa Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Thomas Mayer am Wochenende noch lobende Worte für den Gipfel gefunden: 'Es ist der erste der europäischen Krisengipfel, nach dem die Finanzmärkte nicht sagen werden: 'Zu wenig und zu spät.'' Es sei auch der erste Gipfel gewesen, der nicht aktuelles Krisenmanagement betrieben, sondern nach vorne geblickt habe. Die US-Vorgabe trübte sich mittlerweile etwas ein. Nervös warteten Händler auch auf die Auktion von Staatsanleihen in Italien und Frankreich, ergänzte ein Börsianer am Vormittag.
FINANZWERTE BLEIBEN IM FOKUS
Finanzwerte als Seismograph für die Beurteilung der Entwicklung in der Eurozone zählten am Morgen zu den größten Verlierern: Commerzbank
Am Dax-Ende standen aber Eon
RHEINMETALL IN ERWARTUNG VON GROSSAUFTRAG SPITZE
Im MDax kletterten die Aktien von Rheinmetall
Im TecDax setzten sich SMA Solar