FRANKFURT (dpa-AFX) - Das starke Inlandsgeschäft kann den Abwärtstrend im deutschen Maschinenbau nicht stoppen. Im Juli gingen in den Betrieben der Schlüsselindustrie zwar aus dem Inland zehn Prozent mehr Bestellungen ein als im Vorjahr, wie der Branchenverband VDMA am Donnerstag in Frankfurt bekanntgab. Da gleichzeitig das Auslandsgeschäft um neun Prozent sank, lag der Auftragseingang insgesamt aber real um drei Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres.
VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers glaubt noch nicht, dass die deutschen Unternehmen die Unsicherheit über die Staatsschuldenkrise abgelegt haben und ab sofort wieder mehr in Maschinen und Anlagen investieren: 'Skepsis ist angebracht, dass der Juli bereits den Beginn der langersehnten Wende markiert.'
Ausschläge wie bei den Inlandsbestellungen im Juli sind nach Angaben des VDMA nicht ungewöhnlich: 'Schon gar nicht nach einer Reihe schwacher Monate.' Die Inlandsnachfrage im Mai und Juni sei alles andere als berauschend gewesen. Ein zweistelliges Plus habe es allerdings zuletzt im August 2011 gegeben, sagte Wiechers. Und: Die positiven Stimmungsindikatoren zuletzt ließen hoffen, dass die Inlandsnachfrage langsam in Gang kommt. 'Zu euphorisch wollen wir aber nicht sein, das ist erstmal nur ein Zwischenhoch.'
In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich Mai bis Juli 2013 sank der Bestelleingang im Vorjahresvergleich um vier Prozent. Die Inlandsaufträge lagen bei minus drei Prozent, die Auslandsaufträge bei minus fünf Prozent.
Die mittelständisch geprägte Branche leidet seit Monaten unter der lauen Weltkonjunktur - mit einer Exportquote von mehr als 75 Prozent ist sie besonders anfällig. Denn eine schwache Konjunktur senkt die Absatzaussichten der Unternehmen, die deshalb Investitionen in teure Maschinen zurückstellen. In Europa bremst zudem die Unsicherheit angesichts der ungelösten Schuldenkrise das Geschäft mit Investitionsgütern. Daher sanken die Exporte im ersten Halbjahr um 3,2 Prozent auf 73,5 Milliarden Euro.
Auch das Exportgeschäft auf den wichtigsten Auslandsmärkten China und USA war im ersten Halbjahr negativ. 'Die Maschinenbauer müssen schon weit reisen und auch in exotische Länder, um Exporterfolge erzielen zu können', sagte Wiechers. Gleichwohl sei der Verband für die nächsten Monate positiv gestimmt. Es gebe Signale aus den USA und in geringerem Maße aus China, die Hoffnung machten. Und die rückläufige Nachfrage in Europa sei zumindest gestoppt.
Der Maschinenbau gilt mit gut 980.000 Mitarbeitern als Deutschlands größter industrieller Arbeitgeber. Nach einem enttäuschenden Start ins Jahr hatte der VDMA schon Anfang Juli seine Jahresprognose kassiert. Demnach wird die Branche in diesem Jahr nicht wie zuvor erwartet zwei Prozent mehr, sondern ein Prozent weniger produzieren als im Vorjahr. 2012 hatten die Maschinenbauer einen Produktionswert von 194 Milliarden Euro erzielt./hqs/DP/stb
VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers glaubt noch nicht, dass die deutschen Unternehmen die Unsicherheit über die Staatsschuldenkrise abgelegt haben und ab sofort wieder mehr in Maschinen und Anlagen investieren: 'Skepsis ist angebracht, dass der Juli bereits den Beginn der langersehnten Wende markiert.'
Ausschläge wie bei den Inlandsbestellungen im Juli sind nach Angaben des VDMA nicht ungewöhnlich: 'Schon gar nicht nach einer Reihe schwacher Monate.' Die Inlandsnachfrage im Mai und Juni sei alles andere als berauschend gewesen. Ein zweistelliges Plus habe es allerdings zuletzt im August 2011 gegeben, sagte Wiechers. Und: Die positiven Stimmungsindikatoren zuletzt ließen hoffen, dass die Inlandsnachfrage langsam in Gang kommt. 'Zu euphorisch wollen wir aber nicht sein, das ist erstmal nur ein Zwischenhoch.'
In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich Mai bis Juli 2013 sank der Bestelleingang im Vorjahresvergleich um vier Prozent. Die Inlandsaufträge lagen bei minus drei Prozent, die Auslandsaufträge bei minus fünf Prozent.
Die mittelständisch geprägte Branche leidet seit Monaten unter der lauen Weltkonjunktur - mit einer Exportquote von mehr als 75 Prozent ist sie besonders anfällig. Denn eine schwache Konjunktur senkt die Absatzaussichten der Unternehmen, die deshalb Investitionen in teure Maschinen zurückstellen. In Europa bremst zudem die Unsicherheit angesichts der ungelösten Schuldenkrise das Geschäft mit Investitionsgütern. Daher sanken die Exporte im ersten Halbjahr um 3,2 Prozent auf 73,5 Milliarden Euro.
Auch das Exportgeschäft auf den wichtigsten Auslandsmärkten China und USA war im ersten Halbjahr negativ. 'Die Maschinenbauer müssen schon weit reisen und auch in exotische Länder, um Exporterfolge erzielen zu können', sagte Wiechers. Gleichwohl sei der Verband für die nächsten Monate positiv gestimmt. Es gebe Signale aus den USA und in geringerem Maße aus China, die Hoffnung machten. Und die rückläufige Nachfrage in Europa sei zumindest gestoppt.
Der Maschinenbau gilt mit gut 980.000 Mitarbeitern als Deutschlands größter industrieller Arbeitgeber. Nach einem enttäuschenden Start ins Jahr hatte der VDMA schon Anfang Juli seine Jahresprognose kassiert. Demnach wird die Branche in diesem Jahr nicht wie zuvor erwartet zwei Prozent mehr, sondern ein Prozent weniger produzieren als im Vorjahr. 2012 hatten die Maschinenbauer einen Produktionswert von 194 Milliarden Euro erzielt./hqs/DP/stb