Investing.com - Die Rohölfutures sind am Freitag stark eingebrochen, nachdem Goldman Sachs (NYSE:GS) seine Prognose für die Ölpreise gesenkt hatte, vor dem Hintergrund anhaltender Sorgen über eine globale Angebotsschwemme.
Die einflussreiche Wall Street Investmentbank Goldman Sachs hat ihre Preisprognose für US-Rohöl in 2016 von zuvor 57 USD das Fass auf 45 USD gesenkt und die für Brent von 62 USD auf 49,50 USD herabgesetzt, wofür sie eine Überversorgung und Sorgen über die chinesische Wirtschaft verantwortlich machte.
"Der Ölmarkt ist sogar noch stärker überversorgt als wir zunächst angenommen hatten und wir sagen voraus, dass dieser Überschuss in 2016 weiter bestehen werde." so Goldman in einer Nachricht an die Investoren.
Am Freitag war an der New York Mercantile Exchange US-Rohöl zur Lieferung im Oktober um 1,29 USD oder 2,81% gefallen und hatte die Sitzung zu 44,63 USD das Fass beendet.
Die Verluste waren begrenzt ausgefallen, da sich andeutet, dass die US-Ölförderer im Zuge des Preisverfalls im Sommer ihre Produktion zurückgeschraubt haben.
Das Branchenforschungsunternehmen Baker Hughes (NYSE:BHI) hatte am Freitagabend gemeldet, dass die Anzahl der Fördertürme in den USA in der letzten Woche um zehn auf 652 gefallen ist. Es handelt sich um die zweite Woche mit einem Rückgang.
Über die Woche sind die Ölfutures in New York um 1,19 USD oder 3,08% gefallen, da Sorgen über den Zustand der Weltwirtschaft sich zu den Sorgen hinzufügten, dass eine globale Überversorgung länger als erwartet bestehen bleiben könnte.
Die Rohölpreise standen in den zurückliegenden Monaten unter schweren Verkaufsdruck, da anhaltende Sorgen über eine Überversorgung die Preise drücken.
Die weltweite Ölförderung wächst schneller als die Nachfrage in der Folge des Schieferölbooms in den USA und der Entscheidung der Organisation Erdölexportierender Länder im letzten Jahr, die Produktion nicht zu kürzen.
Außerdem gab Rohöl der Sorte Brent zur Lieferung im Oktober an der ICE Futures Exchange in London um 75 US-Cent oder 1,53% auf 48,14 USD das Fass nach. Die Brent-Futures in London haben in dieser Woche 1,13 USD oder 2,96% an Wert verloren, vor dem Hintergrund einer von China ausgehenden Verlangsamung der Weltwirtschaft.
Unterdessen lag der Spread zwischen den Kontrakten auf Brent und WTI zu Handelsschluss am Freitag auf 3,51 USD das Fass und damit über seinem Wert vom Donnerstag von 2,97 USD.
Zahlen vom Sonntag zeigten, dass die Industrieproduktion in China im August mit einer Jahresrate von 6,1% gewachsen ist und damit die Erwartungen eines Zuwachses von 6,4% verfehlt hat.
Ein anderer Report hatte gezeigt, dass die Anlageinvestitionen ebenfalls die Prognosen verfehlt haben, was darauf hinweist, dass China handeln muss, um eine weitere Verlangsamung der Konjunktur zu verhindern.
Die asiatische Nation ist nach den USA der zweitgrößte Ölverbraucher der Welt und war in der Vergangenheit der Motor der Nachfrage.
Chinas nachlassende Konjunktur und die Volatilität an der Weltmärkten haben neue Unwägbarkeiten darüber geschaffen, ob die Federal Reserve noch in der nächsten Woche mit dem Anheben der Zinsen beginnen werde.
Das Chaos an den Märkten war ausgebrochen seit China am 11. August überraschend den Yuan abwertete, was Ängste geschürt hat, dass die Konjunktur sich stärker als zunächst erwartet verlangsamt hat.
In der kommenden Woche werden die Investoren die entscheidenden Aussagen der Fed am Donnerstag im Auge behalten. Wichtige US-Daten zur Inflation und den Einzelhandelsumsätzen vor der Fed-Entscheidung werden ebenfalls im Fokus stehen.
Investing.com hat eine Liste dieser und anderer wichtiger Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten. Der Freitag wurde ausgespart, da es an diesem Tag keine relevanten Nachrichten gibt.
Montag, den 14. September
Die Organisation Erdölexportierender Länder veröffentlicht ihren Monatsbericht zu den globalen Ölmärkten.
Dienstag, den 15. September
Die USA berichten zum den Einzelhandelsumsätzen, der Industrieproduktion und der Lage im produzierenden Gewerbe, während das American Petroleum Institute, ein Industrieverband, seinen Wochenbericht zu den Ölvorräten herausgibt.
Mittwoch, den 16. September
Die USA legen Zahlen zur Verbraucherpreisinflation, sowie einen wöchentlichen Regierungsbericht zu den Rohölvorräten vor.
Donnerstag, den 17. September
Die USA berichten zu den Anträgen auf Arbeitslosengeld, den Baugenehmigungen, den Wohnungsneubauanfängen und der Lage im produzierenden Gewerbe der Region Philadelphia.
Später wird die Federal Reserve zum Ausgang ihrer zweitägigen Sitzung ihre neueste geldpolitische Entscheidung bekanntgeben.