Investing.com - Die Ölfutures haben den Handel am Freitag mit Gewinnen beendet, da besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA und China die Nachfrageaussichten für Energie stiegen ließen.
Die Ölpreise erhielten einen zusätzlichen Schub nach Ende des Handels an der Börse, nachdem Nachrichten von einem Militärputsch in der Türkei hereingekommen waren. Aber der Staatsstreich brach zusammen, als Erdogan aus seinem Urlaub am Mittelmeer zurück nach Istanbul eilte und das Volk aufforderte, auf die Straße zu gehen und seine Regierung gegen die Putschisten zu unterstützen, die er beschuldigte, ihn töten zu wollen.
Zuvor waren die Ölpreise auf ein Sitzungshoch gestiegen, nachdem sich gezeigt hatte, dass die US-Einzelhandelsumsätze im Juni über erwarten gestiegen sind, da die Amerikaner mehr Autos und eine Reihe anderer Güter eingekauft haben, was vermuten lässt, dass das Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal wieder an Fahrt gewonnen hat.
Diese Erwartungen wurden gestärkt von anderen Daten vom Freitag, denen nach die Industrieproduktion im Juni ihren größten Zuwachs in 11 Monaten verzeichnet hatte, was vor allem auf den Anstieg der Automobilproduktion zurückzuführen ist. Mit der stärkeren heimischen Nachfrage ist auch die Inflation gestiegen.
Die New York Fed hat ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal von 2,3% in der letzten Woche auf 2,6% angehoben. Im ersten Quartal war die Wirtschaft mit 1,1% expandiert.
Unterdessen ist Daten vom Freitag zufolge die chinesische Wirtschaft im zweiten Quartal genau wie im ersten im Jahresvergleich um 6,7% gewachsen. Analysten waren von einem leichten Rückgang auf 6,6% ausgegangen.
Ebenfalls in China sind die Anlageinvestitionen um 9,0% gestiegen, was unter dem 9,4 prozentigen Anstieg im Jahresvergleich lag, den es im Juni gegeben hatte. Unterdessen entwickelte sich die Industrieproduktion mit einem Zuwachs von 6,2% besser als die 5,9% im Juni und die Einzelhandelsumsätze sind mit 10,6% etwas stärker als die 10,0% im Vormonat gestiegen.
Die USA und China sind die beiden größten Ölverbraucher der Welt.
An der ICE Futures Exchange in London verteuerte sich Öl der Sorte Brent zur Lieferung im September um 24 US-Cent oder 0,51% und ging am Freitag bei einem Stand von 47,61 USD das Fass aus dem Handel. Über die Woche gesehen haben die Ölfutures auf Brent in London um 1,12 USD oder 1,82% zugelegt.
An der New York Mercantile Exchange ist Rohöl zur Lieferung im August um 27 US-Cent oder 0,59% gestiegen und hat die Woche zu 45,95 USD das Fass beendet. In dieser Woche sind die Ölfutures in New York um 88 US-Cent oder 1,19% gestiegen.
Die Zugewinne wurden begrenzt von Anzeichen einer möglichen Erholung der Ölexplorationstätigkeit in den USA. Der Branchendienstleister Baker Hughes hatte am Freitagabend gemeldet, dass die Anzahl nach der nach Öl suchenden Bohrplattformen in den USA in der letzten Woche um sechs auf 357 gestiegen ist. Es handelt sich um den dritten Anstieg in sieben Wochen und die dritte wöchentliche Zunahme in Folge.
Die Zunahme der Ölbohrungen in den USA hat Spekulationen befeuert, dass die heimische Produktion in den kommenden Wochen wieder ansteigen könnte, womit die Sorgen über die Ölschwemme wieder Auftrieb bekamen.
Der US-Energieinformationsbehörde nach, sind die Rohölvorräte in der letzten Woche weniger als erwartet um 2,5 Millionen Fass auf 521,8 Millionen Fass gesunken, was die Behörde als "ein historisch hohes Niveau für diese Jahreszeit" ansieht.
In der kommenden Woche werden sich die Ölhändler auf die US-Lagerdaten vom Dienstag und Mittwoch konzentrieren, um neue Signale über das Verhältnis der Nachfrage zum Angebot zu bekommen.
Die Marktteilnehmer werden nach weiteren Förderproblemen in der Welt Ausschau halten, welche den Markt wieder ins Gleichgewicht bringen könnten.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Dienstag, den 19. Juli
Das American Petroleum Institute, ein Industrieverband, veröffentlicht seinen wöchentlichen Report zu den Ölvorräten.
Mittwoch, den 20. Juli
Die US-Energieinformationsbehörde veröffentlicht ihren allwöchentlichen Bericht zu den Lagerbeständen an Öl und Benzin.
Freitag, den 22. Juli
Baker Hughes wird seine wöchentlichen Daten zu den sich in Betrieb befindlichen Bohrplattformen in den USA herausgeben.