Investing.com - Die Rohölfutures sind am Freitag nach vier Tagen mit schweren Verlusten zurückgekommen, da es weitere Anzeichen gab, dass die US-Ölförderer ihre Produktion zurückfahren, nachdem die Preise im Sommer auf Talfahrt gegangen sind.
An der New York Mercantile Exchange hat US-Rohöl zur Lieferung im November einen Sprung um 88 US-Cent oder 1,90% nach oben gemacht und hatte die Sitzung zu 47,26 USD das Fass verlassen.
Das Branchenforschungsunternehmen Baker Hughes (NYSE:BHI) hatte am Freitagabend gemeldet, dass die Anzahl der Fördertürme in den USA in der letzten Woche um zehn auf 595 gefallen ist. Es handelt sich um die siebte Woche mit einem Rückgang. In den sechs Wochen davor hatten die Unternehmen 70 Bohrplattformen abgebaut.
Ein geringere Anzahl von Plattformen ist gewöhnlich ein gutes Signal für den Ölpreis, da sie eine möglicherweise niedrigere Ölförderung in der Zukunft andeutet.
Trotz der Zugewinne am Freitag sind die Ölfutures in New York in dieser Woche um 2,25 USD oder 4,78% eingebrochen, da die meist negativen Prognosen zu Angebot und Nachfrage und die Weltwirtschaft die Investoren weiter beschäftigt haben.
Außerdem legte Rohöl der Sorte Brent zur Lieferung im Dezember an der ICE Futures Exchange in London um 73 US-Cent oder 1,47% auf zu Wochenschluss 50,46 USD das Fass zu.
Das in London gehandelte Brent hat dennoch in dieser Woche 2,18 USD oder 4,16% eingebüßt, da anhaltende Sorgen über die Lge der Weltwirtschaft zur Sorge Anlass gibt, dass die globale Überversorgung länger als erwartet anhalten könnte.
Der Ölmarkt war in den zurückliegenden Monaten in Bewegung wegen der Unsicherheit darüber, wie schnell die weltweite Ölschwemme wieder zurückgehen werde. Trotz der voraussichtlich niedrigeren Förderung in Nordamerika ist die Produktion in anderen Ländern stabil geblieben.
Die weltweite Ölförderung wächst schneller als die Nachfrage in der Folge des Schieferölbooms in den USA und der Entscheidung der Organisation Erdölexportierender Länder im letzten Jahr, die Produktion nicht zu kürzen.
Saudi-Arabien und die anderen OPEC-Staaten am Golf haben angedeutet, dass sie weiter ihre Marktanteile verteidigen werden, indem sie die Produktion auf hohem Niveau weiterlaufen lassen.
Ein Treffen technischer Experten der OPEC am 21. Oktober in Wien könnte neues Licht auf die Position des Kartells werfen, angesichts der niedrigen Preise die Ölförderung auf ihrem gegenwärtigen Niveau zu belassen.
Die Ölpreise haben seit dem letzten Sommer fast 60% eingebüßt, da schwelende Sorgen über eine Angebotsschwemme auf den Weltmärkten die Preise nach unten gedrückt haben.
Unterdessen lag der Spread zwischen einem Fass Brent und einem Fass US-Rohöl Sorte WTI bei 3,20 USD zu Handelsschluss am Freitag, während er am Donnerstag noch auf 3,35 USD gestanden hatte.
In der kommenden Woche werden sich die Investoren auf das chinesische Wirtschaftswachstum im dritten Quartal konzentrieren, von dem am Montag berichtet werden wird, da die Sorgen über den Zustand der zweitgrößten Wirtschaft der Welt angehalten haben.
Investing.com hat eine Liste dieser und anderer wichtiger Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 19. Oktober
China veröffentlicht Zahlen zum Wirtschaftswachstum im dritten Quartal, sowie Berichte zur Industrieproduktion und den Anlageinvestitionen.
Später wird das Fed-Mitglied Lael Brainard in Chicago eine Rede halten.
Dienstag, den 20. Oktober
Die USA berichten über Baugenehmigungen und Hausbauanfänge, während das American Petroleum Institute, ein Industrieverband, seinen wöchentlichen Bericht zu den Ölvorräten herausgibt.
Unterdessen werden der Präsident der New York Fed William Dudley und das Fed-Mitglied Jerome Powell beide in New York Reden halten.
Mittwoch, den 21. Oktober
Die USA geben ihren wöchentlichen Regierungsbericht zu den Rohölvorräten heraus.
Donnerstag, den 22. Oktober
Die EZB gibt ihre geldpolitischen Entscheidungen bekannt. Anschließend gibt es eine Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi.
Die USA legen Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld, und den Weiterverkäufen von Wohnungen vor.
Freitag, den 23. Oktober
In der Eurozone erscheinen Umfrageergebnisse zur Lage im produzierenden und im dienstleistenden Gewerbe.