Investing.com - Die Rohölfutures sind auf ein Sechsjahrestief gefallen, bevor sie einen steilen Kursanstieg hinlegten, als die Investoren in den Markt zurückkehrten um ihre Wetten auf niedrige Preise abzusichern. Dies wird auch als short-covering bezeichnet.
An der ICE Futures Exchange in London hat sich Öl der Sorte Brent zur Lieferung im Oktober um 95 US-Cent oder 1,93% verteuert und wurde in den US-Morgenstunden zu 50,19 USD das Fass gehandelt, nachdem es zuvor über Nacht mit 48,24 USD auf seinen niedrigsten Stand seit März 2009 gefallen war.
Am Freitag war der Preis von in London gehandeltem Brent bis zu Handelsschluss um 85 US-Cent oder 1,70% auf 49,24 USD abgesackt. Über die Woche gesehen haben die Futures auf Brent in London um 2,94 USD oder 6,90% an Wert verloren und damit die sechste Woche in Folge mit einem Preisverfall verzeichnet, da anhaltende Sorgen über eine Ölflut auf den Weltmärkten die Preise weiter nach unten treiben.
Die weltweite Ölproduktion wächst schneller als die Nachfrage im Zuge des Schieferölbooms in den USA und der Entscheidung der Organisation Erdölexportierender Länder im letzten Jahr, die Produktion nicht zu kürzen.
Ansonsten ist US-Rohöl zur Lieferung im September an der New York Mercantile Exchange auf ein Tagestief von 43,39 USD das Fass gefallen, sein schwächster Stand seit März 2009, bevor es zu 44,50 USD mit einem Preisaufschlag von 63 US-Cent oder 1,40% gehandelt wurde.
Am Freitag war Öl an der Nymex um 79 US-Cent oder 1,77% gefallen und hatte den Handel zu 43,87 USD abgeschlossen. Die Ölfutures sind letzte Woche in New York um 2,99 USD oder 6,90% eingebrochen, was ihr achter Wochenverlust in Folge war, da Sorgen über die hohe heimische Ölförderung in den USA den Markt belastet haben.
Das Branchenforschungsunternehmen Baker Hughes (NYSE:BHI) hatte am Freitagabend gemeldet, dass die Anzahl der Bohrstellen in den USA in der letzten Woche um sechs auf 670 gestiegen ist, was die dritte Woche in Folge mit einer Zunahme darstellt.
Es damit immer noch 60% weniger Bohrplattformen als die 1.609 beim Allzeithoch im Oktober in Betrieb, aber das Tempo des Rückbaus hat sich in den zurückliegenden Wochen erheblich verlangsamt, was zu Befürchtungen geführt hat, die US-Schieferölproduktion könnte in den kommenden Monaten wieder zunehmen.
Unterdessen lag der Spread zwischen den Kontrakten auf Brent und WTI bei 5,69 USD das Fass, verglichen mit 5,37 USD zu Handelsschluss am Freitag.
Sorgen über den Zustand der chinesischen Wirtschaft, ein allgemein stärkerer US-Dollar und die Aussichten auf höhere Leitzinsen in den USA haben ebenfalls auf dem Markt gelastet.