BERLIN (dpa-AFX) - Der Bundesrechnungshof hat von der Bundesbank eine genaue Bestandsaufnahme der riesigen Goldreserven im Ausland sowie regelmäßige Kontrollen gefordert. Die Bestände sollten in bestimmten Zeitabständen mit einer Stichprobeninventur vor Ort erfasst werden, mahnen die Rechnungsprüfer in einem Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestages an, der am Montag bekannt wurde.
Sie begründen dies mit dem 'hohen Wert der Goldbestände'. Zudem seien die bei ausländischen Notenbanken gelagerten deutschen Reserven noch nie von der Bundesbank selbst oder durch andere unabhängige Prüfer 'körperlich aufgenommen und auf Echtheit und Gewicht' geprüft worden. Die Bundesbank hält eine solche Stichprobeninventur für unnötig und in den ausländischen Lagerstellen auch für unmöglich. Die seit Jahren angewandte Buchinventur und die ergänzenden Bestätigungen entsprächen gesetzlichen Vorschriften, argumentiert sie.
Die Bundesbank besitzt - nach den USA - die zweitgrößten Goldreserven der Welt. Ende 2011 waren es 3396 Tonnen im Wert von 133 Milliarden Euro. Nach dem Höhenflug des Goldpreises dürften es aktuell 143 Milliarden Euro sein. Verwahrt werden die Barren von der Bundesbank in eigenen Tresoren in Frankfurt/Main sowie zu großen Teilen im Ausland: Bei der US-Notenbank Fed in New York, der französischen Nationalbank Paris und der Bank of England in London.
Der Rechnungshof hatte im Auftrag des Bundestags ermittelt, ob die Bundesbank ihre im Ausland lagernden Goldbestände auch genau prüft. Umstritten ist, ob die von der Bundesbank seit Jahren geübte Praxis ausreicht, sich auf eine schriftliche Bestätigung durch ausländische Notenbanken zu verlassen. Bei den Partnernotenbanken lagern neben den Bundesbank-Barren allerdings auch Bestände anderer Zentralbanken.
Einige Bundestagsabgeordnete sind daher misstrauisch und befürchten, dass es zu Verwechslungen kommen könnte. Kritiker glauben, die Bundesbank habe die Kontrolle über das Gold aus der Hand gegeben. In der aktuellen Krise dürfe es keinen Zweifel daran geben, dass die Bundesbank auch physisch über ihr Gold verfügen könne.
Verschwörungstheoretiker stellen die Frage, ob es die Goldreserven überhaupt noch gibt. Einige Abgeordnete wollten die im Ausland lagernden Barren prüfen beziehungsweise sehen - was ihnen verweigert wurde. Aber auch manche Experten monieren, die Bundesbank verletze Grundsätze einer ordnungsgemäßen Inventur und Buchführung.
'Angesichts des hohen Werts der bei ausländischen Notenbanken gelagerten Goldbestände und der Tatsache, dass diese noch nie aufgenommen wurden, hält es der Bundesrechnungshof daher handelsrechtlich für erforderlich, auch die bei ausländischen Notenbanken verwahrten Goldbestände in regelmäßigen Zeitabständen mittels geeigneter Stichprobenverfahren körperlich aufzunehmen', heißt es in dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Bericht.
Der Bericht enthält auf Drängen der Bundesbank zahlreiche geschwärzte Textstellen, da es sich 'um besonders vertrauliche Informationen' handele. Dies betrifft etwa die Verteilung der Goldbestände im Ausland. Was der Rechnungshof wiederum bedauert, 'da dies die Aussagekraft unseres Berichtes erheblich mindert'.
Die Bundesbank kontert: 'An der Integrität der ausländischen Lagerstellen gibt es ... keinen Zweifel.' Bei den Partnernotenbanken handle es sich um Adressen von allerhöchster Reputation und Bonität. 'Zweifel an der Zuverlässigkeit entbehren jeder Grundlage und hätten erhebliche politische Implikationen', heißt es in einer der dpa vorliegenden Stellungnahme der Bundesbank zum Rechnungshofbericht.
Am Nachmittag erklärte die Bundesbank ergänzend, sie erhalte von den drei ausländischen Notenbanken jährlich Bestandsbestätigungen an Feinunzen Gold als Grundlage für die Bilanzierung. Das Eigentum an den Barren bleibe durch die Verwahrung bei den Partnernotenbanken unberührt. Die Bundesbank genieße einen besonderen Immunitätsschutz. Eine Vermischung mit den Beständen Dritter sei ausgeschlossen.
'Der vom Bundesrechnungshof gewünschte Prüfumfang entspricht nicht den Usancen zwischen Notenbanken', erklärte die Bundesbank. Mit den Unterlagen und den Verfahren sei der Nachweis über die ausgelagerten Goldbestände vollständig und nachvollziehbar erbracht.
Nach Angaben des Rechnungshofs will die Bundesbank in den kommenden drei Jahren jeweils 50 Tonnen des bei der Fed lagernden Goldes nach Deutschland bringen, um es zu prüfen./sl/DP/jkr
Sie begründen dies mit dem 'hohen Wert der Goldbestände'. Zudem seien die bei ausländischen Notenbanken gelagerten deutschen Reserven noch nie von der Bundesbank selbst oder durch andere unabhängige Prüfer 'körperlich aufgenommen und auf Echtheit und Gewicht' geprüft worden. Die Bundesbank hält eine solche Stichprobeninventur für unnötig und in den ausländischen Lagerstellen auch für unmöglich. Die seit Jahren angewandte Buchinventur und die ergänzenden Bestätigungen entsprächen gesetzlichen Vorschriften, argumentiert sie.
Die Bundesbank besitzt - nach den USA - die zweitgrößten Goldreserven der Welt. Ende 2011 waren es 3396 Tonnen im Wert von 133 Milliarden Euro. Nach dem Höhenflug des Goldpreises dürften es aktuell 143 Milliarden Euro sein. Verwahrt werden die Barren von der Bundesbank in eigenen Tresoren in Frankfurt/Main sowie zu großen Teilen im Ausland: Bei der US-Notenbank Fed in New York, der französischen Nationalbank Paris und der Bank of England in London.
Der Rechnungshof hatte im Auftrag des Bundestags ermittelt, ob die Bundesbank ihre im Ausland lagernden Goldbestände auch genau prüft. Umstritten ist, ob die von der Bundesbank seit Jahren geübte Praxis ausreicht, sich auf eine schriftliche Bestätigung durch ausländische Notenbanken zu verlassen. Bei den Partnernotenbanken lagern neben den Bundesbank-Barren allerdings auch Bestände anderer Zentralbanken.
Einige Bundestagsabgeordnete sind daher misstrauisch und befürchten, dass es zu Verwechslungen kommen könnte. Kritiker glauben, die Bundesbank habe die Kontrolle über das Gold aus der Hand gegeben. In der aktuellen Krise dürfe es keinen Zweifel daran geben, dass die Bundesbank auch physisch über ihr Gold verfügen könne.
Verschwörungstheoretiker stellen die Frage, ob es die Goldreserven überhaupt noch gibt. Einige Abgeordnete wollten die im Ausland lagernden Barren prüfen beziehungsweise sehen - was ihnen verweigert wurde. Aber auch manche Experten monieren, die Bundesbank verletze Grundsätze einer ordnungsgemäßen Inventur und Buchführung.
'Angesichts des hohen Werts der bei ausländischen Notenbanken gelagerten Goldbestände und der Tatsache, dass diese noch nie aufgenommen wurden, hält es der Bundesrechnungshof daher handelsrechtlich für erforderlich, auch die bei ausländischen Notenbanken verwahrten Goldbestände in regelmäßigen Zeitabständen mittels geeigneter Stichprobenverfahren körperlich aufzunehmen', heißt es in dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Bericht.
Der Bericht enthält auf Drängen der Bundesbank zahlreiche geschwärzte Textstellen, da es sich 'um besonders vertrauliche Informationen' handele. Dies betrifft etwa die Verteilung der Goldbestände im Ausland. Was der Rechnungshof wiederum bedauert, 'da dies die Aussagekraft unseres Berichtes erheblich mindert'.
Die Bundesbank kontert: 'An der Integrität der ausländischen Lagerstellen gibt es ... keinen Zweifel.' Bei den Partnernotenbanken handle es sich um Adressen von allerhöchster Reputation und Bonität. 'Zweifel an der Zuverlässigkeit entbehren jeder Grundlage und hätten erhebliche politische Implikationen', heißt es in einer der dpa vorliegenden Stellungnahme der Bundesbank zum Rechnungshofbericht.
Am Nachmittag erklärte die Bundesbank ergänzend, sie erhalte von den drei ausländischen Notenbanken jährlich Bestandsbestätigungen an Feinunzen Gold als Grundlage für die Bilanzierung. Das Eigentum an den Barren bleibe durch die Verwahrung bei den Partnernotenbanken unberührt. Die Bundesbank genieße einen besonderen Immunitätsschutz. Eine Vermischung mit den Beständen Dritter sei ausgeschlossen.
'Der vom Bundesrechnungshof gewünschte Prüfumfang entspricht nicht den Usancen zwischen Notenbanken', erklärte die Bundesbank. Mit den Unterlagen und den Verfahren sei der Nachweis über die ausgelagerten Goldbestände vollständig und nachvollziehbar erbracht.
Nach Angaben des Rechnungshofs will die Bundesbank in den kommenden drei Jahren jeweils 50 Tonnen des bei der Fed lagernden Goldes nach Deutschland bringen, um es zu prüfen./sl/DP/jkr