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FOKUS 3-Commerzbank sorgt am Aktienmarkt für Wirbel - Dax fester

Veröffentlicht am 06.04.2011, 18:33
Aktualisiert 06.04.2011, 18:36
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* Finanzinstitut kündigt Rückzahlung von Staatshilfen an

* Auftragseingänge der deutschen Industrie schieben Dax an

* Bankaktien aus Portugal und Griechenland gefragt

(neu: Metro, US-Börsen, Euro-Stoxx, EDF, europäische Banken)

Frankfurt, 06. Apr (Reuters) - Mit der geplanten Rückzahlung eines Großteils ihrer Staatshilfen hat die Commerzbank am Mittwoch für Wirbel am deutschen Aktienmarkt gesorgt. Die Papiere schlossen mit einem Plus von 1,9 Prozent auf 5,70 Euro als einer der größten Dax<.GDAXI>-Gewinner, nachdem sie zunächst im Minus gestartet waren. "Wenn die Commerzbank sich aus Staatshilfen herauskaufen kann, wird das durchaus als Befreiungsschlag gesehen", sagte ein Händler. Der Dax selbst beendete den Handel 0,6 Prozent höher bei 7215 Punkten und wurde dabei gestützt von guten Auftragsdaten der deutschen Industrie. Im Februar sammelten die Unternehmen viermal so viele Aufträge ein wie erwartet. "Die Auftragsdaten untermauern unsere Einschätzung, dass das deutsche BIP-Wachstum in diesem Jahr mit 2,8 Prozent erneut überdurchschnittlich stark ausfallen wird", schrieb Postbank-Analyst Thilo Heidrich. Die US-Börsen<.DJI><.SPX><.IXIC> notierten zum Handelsschluss in Europa ebenfalls fester. Der Euro-Stoxx50<.STOXX50E> beendete den Tag 0,7 Prozent im Plus.

Größter Dax-Gewinner war die Metro mit einem Aufschlag von 3,2 Prozent.

Fast die Hälfte des gesamten Geschäfts der ersten deutschen Börsenliga konzentrierte sich bis Handelsschluss auf die Commerzbank. Mit rund 68 Millionen Stück wurden so viele Aktien des Geldhauses gehandelt wie nie zuvor. Das von der Finanzkrise gebeutelte Institut will innerhalb von drei Monaten rund 14,3 Milliarden der 16,2 Milliarden Euro an Stillen Einlagen tilgen und dafür auch mehrere Milliarden Euro an frischem Kapital aufnehmen. Der Rest der Staatshilfen soll bis spätestens 2014 abgelöst werden. Der Anteil der Investoren, die auf fallende Kurse bei der Commerzbank gesetzt und die Aktie leer verkauft hätten, sei relativ groß, sagte ein Börsianer. Sie müssten sich nun wieder mit den Papieren eindecken, bevor die Titel abzüglich der Bezugsrechte für die Kapitalerhöhung gehandelt würden. Bei "Leerverkäufen" leihen sich Anleger eine bestimmte Aktie und verkaufen sie dann, weil sie hoffen, dass sie das Papier später wieder billiger kaufen und an den Verleiher zurückgeben können. Letztere haben bei der Commerzbank allerdings ein Interesse daran, die verliehenen Aktien bald zurückzuerhalten, um das Bezugsrecht auch ausüben zu können.

Der europäische Stoxx-Bankenindex<.SX7P> gewann rund zwei Prozent. Zu den größten Gewinnern zählten die Aktien portugiesischer und griechischer Banken. So stiegen die Titel der griechischen Alpha Bank um 5,5 Prozent, die der National Bank legten 3,5 Prozent zu. Der Chef der National Bank, Vassilis Rapanos sagte Reuters, die meisten griechischen Banken hätten genug Kapital, um die anstehenden Stresstests zu bestehen. Allerdings hielten sich trotz aller Dementis die Gerüchte über eine baldige Umstrukturierung der Staatsschulden des Landes. Von den portugiesischen Banken gewannen Millennium bcp mit 4,2 Prozent am deutlichsten, gefolgt von der Banco Espirito Santo, die sich 3,5 um Prozent verteuerten. Portugal musste zwar bei der jüngsten Anleihenauktion höhere Zinsen zahlen, Händler verwiesen aber darauf, dass dies am Markt schon eingepreist worden sei und Anleger unterstellten, dass im Falle von Problemen der Rettungsfonds der Euro-Zone der Regierung in Lissabon zur Hilfe eilen würde.

CITI-KOMMENTAR VERLEIHT THOMAS COOK UND TUI TRAVEL FLÜGEL

Eine Hochstufung sorgte an der Londoner Börse für Bewegung. Die Aktien der beiden britischen Touristik-Konzerne Thomas Cook und TUI Travel markierten mit 178,7 beziehungsweise 237,2 Pence jeweils ein Vier-Wochen-Hoch. Die Citigroup setzte Thomas Cook auf "Buy" von "Hold" und TUI Travel auf "Hold" von "Sell". "Beide Aktien haben in den vergangenen beiden Monaten wegen der Unruhen in Tunesien und Ägypten, der Furcht vor einer nachlassenden Konsumlaune und wegen des hohen Ölpreises deutlich verloren", schrieben die Analysten in einer Studie. Auf dem aktuellen Niveau seien die Papiere wieder attraktiv. Thomas Cook schlossen mit einem Plus von 3,2 Prozent, die Anteilsscheine von TUI Travel kletterten um 2,6 Prozent. Die Papiere des TUI-Travel-Großaktionärs TUI schlossen nach den kräftigen Vortagesgewinnen 0,2 Prozent im Minus. (Reporter: Tom Körkemeier, Daniela Pegna, Hakan Ersen, Kirsti Knolle, Philipp Halstrick; redigiert von Jörn Poltz)

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