FRANKFURT (dpa-AFX) - An den Aktienmärkten wird Experten zufolge auch in der kommenden Woche die Ungewissheit vorherrschen. Lediglich kurzfristig könnte die hohe Liquidität an den Märkten für steigende Aktienkurse sorgen, glauben die Experten der Landesbank Berlin (LBB). An impulsgebenden Nachrichten mangelt es in den kommenden Tagen nicht: Neben Konjukturdaten und dem Beginn der Berichtssaison in den USA stehen wichtige Entscheidungen zum Euro-Rettungsschirm an. Helaba-Analyst Ulrich Wortberg wies darauf hin, dass angesichts der schwachen US-Arbeitsmarktdaten die konjunkturelle Zuversicht der Marktteilnehmer weiter nachlassen dürfte. Neue Spekulationen über eine weitere Runde der geldpolitischen Lockerung (QE3) folgen nach Ansicht der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) auf den jüngsten, enttäuschenden Arbeitsmarktbericht der USA.
Hinzu kommen politische Unwägbarkeiten: Am selben Tag verhandelt das Bundesverfassungsgericht über Eilanträge gegen den Euro-Rettungsschirm ESM sowie den europäischen Fiskalpakt. 'Ein 'Durchwinken' der jüngsten Gesetze ist alles andere als wahrscheinlich', glaubt die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). 'Die Akteure an den Finanzmärkten dürften daher in der neuen Handelswoche ebenso den Atem anhalten wie die Schuldenmanager in Südeuropa.' Analyst Berndt Fernow erinnerte zudem an das Treffen der EU-Finanzminister, wo über Hilfen für Spaniens Banken und die notwendige Stützung für Zypern beraten wird. Zudem habe sich das gestiegene Risiko eines Konflikts zwischen dem Iran und den USA bisher nur bei den gestiegenen Ölpreisen bemerkbar gemacht, die Aktienmärkte aber kalt gelassen. Weiter anziehende Notierungen für den wichtigen Rohstoff könnten jedoch 'der Angst vor globalen Rezessionsrisiken weiter Nahrung geben', befürchten die Experten.
KONJUNKTURDATEN
Die Entwicklung an den Aktienmärkten werde zunächst vor allem von Konjunkturnachrichten abhängen, schreibt Helaba-Volkswirtin Claudia Windt. Daten aus den USA und dem Euroraum seien zwar dünn gesät, doch aus China stünden wichtige Indikatoren auf der Agenda. Aktien sollten angesichts der günstigen Bewertungen davon profitieren, dass die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft im zweiten Quartal das Expansionsniveau des Vorquartals in etwa gehalten haben dürfte. Außerdem signalisierten die Preisdaten Spielraum für weitere Zinssenkungen, den die chinesische Notenbank auch nutzen werde.
Die Unternehmenagenda bleibt in der kommenden Woche wohl übersichtlich: Am Dienstag legt der Bioethanolhersteller Cropenergies Zahlen für das zweite Quartal vor, zwei Tage später der Zuckerproduzent und Mutterkonzern Südzucker . Für den Mittwoch kündigte der Verpackungsspezialist Gerresheimer die Bilanzvorlage an. Zudem berichten die Lufthansa (Dienstag) und der Flughafenbetreiber Fraport (Mittwoch) über die Verkehrsentwicklung im Juni. Die EADS-Flugzeugtochter Airbus und der Triebwerksbauer MTU könnten auf der Luftfahrtmesse im englischen Farnborough mit Neuigkeiten in den Fokus rücken.
BÖRSENGANG VON FAST CASUALWEAR
Bereits am Montag wagt der chinesische Schuh- und Bekleidungshersteller Fast Casualwear im Prime Standard der Deutschen Börsen den Sprung aufs Parkett. Und am Donnerstag könnten die Aktien des deutschen Handelskonzerns Metro wegen Umsatzzahlen des französischen Konkurrenten Carrefour einen Blick wert sein. Am Freitag sollten die Aktien der Deutschen Bank im Auge behalten werden: Dann legt US-Konkurrent JPMorgan Rechenschaft über seine Geschäftsentwicklung ab. Seitens der Konjunktur dürften wie gewohnt vor allem US-Daten die Aktienmärkte beeinflussen. Außer den Erzeugerpreisen und dem von der Universität Michigan ermittelten Verbrauchervertrauen steht hier aber wenig auf der Tagesordnung. Außerdem werden am Donnerstag Daten zur Industrieproduktion in der EU erwartet./gl/sf/he
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---
Hinzu kommen politische Unwägbarkeiten: Am selben Tag verhandelt das Bundesverfassungsgericht über Eilanträge gegen den Euro-Rettungsschirm ESM sowie den europäischen Fiskalpakt. 'Ein 'Durchwinken' der jüngsten Gesetze ist alles andere als wahrscheinlich', glaubt die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). 'Die Akteure an den Finanzmärkten dürften daher in der neuen Handelswoche ebenso den Atem anhalten wie die Schuldenmanager in Südeuropa.' Analyst Berndt Fernow erinnerte zudem an das Treffen der EU-Finanzminister, wo über Hilfen für Spaniens Banken und die notwendige Stützung für Zypern beraten wird. Zudem habe sich das gestiegene Risiko eines Konflikts zwischen dem Iran und den USA bisher nur bei den gestiegenen Ölpreisen bemerkbar gemacht, die Aktienmärkte aber kalt gelassen. Weiter anziehende Notierungen für den wichtigen Rohstoff könnten jedoch 'der Angst vor globalen Rezessionsrisiken weiter Nahrung geben', befürchten die Experten.
KONJUNKTURDATEN
Die Entwicklung an den Aktienmärkten werde zunächst vor allem von Konjunkturnachrichten abhängen, schreibt Helaba-Volkswirtin Claudia Windt. Daten aus den USA und dem Euroraum seien zwar dünn gesät, doch aus China stünden wichtige Indikatoren auf der Agenda. Aktien sollten angesichts der günstigen Bewertungen davon profitieren, dass die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft im zweiten Quartal das Expansionsniveau des Vorquartals in etwa gehalten haben dürfte. Außerdem signalisierten die Preisdaten Spielraum für weitere Zinssenkungen, den die chinesische Notenbank auch nutzen werde.
Die Unternehmenagenda bleibt in der kommenden Woche wohl übersichtlich: Am Dienstag legt der Bioethanolhersteller Cropenergies
BÖRSENGANG VON FAST CASUALWEAR
Bereits am Montag wagt der chinesische Schuh- und Bekleidungshersteller Fast Casualwear im Prime Standard der Deutschen Börsen den Sprung aufs Parkett. Und am Donnerstag könnten die Aktien des deutschen Handelskonzerns Metro
--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---