Investing.com - Die Futures auf US-Rohöl haben am Dienstag ihre frühen Verluste wieder wettgemacht und sich von ihrem 15-Wochentief entfernt, bevor die allwöchentlichen Zahlen zu den US-Vorräten an Rohöl und raffinierten Produkten im Laufe des Tages herauskommen.
An der New York Mercantile Exchange ist US-Rohöl zur Lieferung im September auf ein Sitzungstief von 50,10 USD das Fass gefallen, ein Niveau wie es seit dem 4. April nicht mehr erreicht worden ist, bevor es in den US-Morgenstunden mit einem Aufschlag von 39 US-Cent oder 0,77% zu 50,83 USD gehandelt wurde.
Die Markteilnehmer warten auf die neuen, wöchentlichen Informationen zu den Vorratsbeständen an Rohöl und raffinierten Produkten in den USA, um die Nachfrage in dem größten Ölverbraucher der Welt abschätzen zu können.
Das American Petroleum Institute wird im Laufe des Tages seinen Bericht zu den Ölvorräten publizieren, während der am Mittwoch erscheinende Regierungsbericht zu den Rohölvorräten zeigen könnte, dass diese in der Woche zum 17. Juni um 2,2 Millionen Fass gefallen sind.
Gestern hatten die Ölfutures an der Nymex um 77 US-Cent oder 1,5% nachgegeben und den Handel zu 50,44 USD beendet, da anhaltende Sorgen über ein reichliches Angebot und die hohe heimische Ölproduktion in den USA die Preise in den Keller getrieben haben.
Dem Branchenforschungsunternehmen Baker Hughes (NYSE:BHI) ist die Anzahl der Bohrplattformen in den USA in der letzten Woche um sieben auf 638 gesunken. Damit ist die zwei Wochen andauernde Zunahme der Bohrplattformen zu einem Ende gekommen.
Dennoch hat sich die US-Ölproduktion auf 9,6 Millionen Fass am Tag gehalten. Es handelt sich um ihr höchstes Niveau seit den frühen siebziger Jahren.
Außerdem legte Rohöl der Sorte Brent zur Lieferung im September an der ICE Futures Exchange in London um 23 US-Cent oder 0,41% auf 56,88 USD das Fass zu.
Am Montag waren die Futures auf Brent in London mit 56,33 USD auf ihren niedrigsten Stand seit dem 7. Juli eingebrochen, bevor sie zu 56,65 USD mit einem Verlust von 45 US-Cent oder 0,79% aus dem Handel gingen. Der Markt wurde von der Annahme belastet, dass eine Wiederaufnahme der iranischen Ölexporte die weltweite Ölflut weiter verschärfen werde.
Der Iran und sechs Weltmächte haben das lange erwartete Nuklearabkommen ausgehandelt, das die Sanktionen gegen Teheran im Austausch gegen Einschränkungen des umstrittenen Atomprogramms des Landes aufheben könnte.
Iran hat Berichten nach 30 Millionen Fass Öl gehortet, die für den Export bereitstehen. Jedoch gehen die Analysten davon aus, dass es mehrere Monate dauern könnte, bis der Iran seine Ölexporte gesteigert hat.
Die weltweite Ölproduktion wächst schneller als die Nachfrage im Zuge des Schieferölbooms in den USA und der Entscheidung der Organisation Erdölexportierender Länder im letzten Jahr, die Produktion nicht zu kürzen.
Der Spread zwischen den Rohölkontrakten auf Brent und WTI stand bei 6,05 USD das Fass, verglichen mit 6,21 USD zu Handelsschluss am Montag.