WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat am Freitag deutlich schwächer geschlossen. Der ATX (AT0000999982) fiel um 37,24 Punkte oder 1,11 Prozent auf 3326,45 Einheiten.
In einem sehr schwachen europäischen Börsenumfeld verzeichnete auch der Wiener Aktienmarkt deutliche Kursrückgänge. Neben dem andauernden Handelskonflikt zwischen den USA und China sorgte auch der Kursverfall bei der türkischen Lira für Unsicherheit am Markt. Die türkische Währung blieb im Späthandel unter Druck, nachdem der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan die Bevölkerung aufgerufen hatte, ihre ausländischen Devisen einzutauschen, um dem Verfall der Lira zu begegnen.
In Wien lieferte hingegen vor allem die Berichtssaison Impulse. So hat etwa die Post vor Handelsbeginn ihre Geschäftszahlen für das erste Halbjahr vorgelegt. Der Umsatz stieg in den ersten sechs Monaten leicht um 0,2 Prozent auf 955,2 Millionen Euro, während der Nettogewinn um 0,4 Prozent auf 75,9 Millionen Euro zurückging. Die Post-Aktie gehörte mit einem Plus von 0,76 Prozent auf 39,68 Euro zu den größten Gewinnern im ATX.
Zwischenergebnisse kamen außerdem von Rosenbauer. Beim oberösterreichischen Feuerwehrausrüster ging der Umsatz im ersten Halbjahr von 393,3 Millionen auf 352,7 Millionen Euro zurück. Das Periodenergebnis stieg hingegen von 3,4 auf 5,3 Millionen Euro. Die Zweitquartalsergebnisse würden Fortschritte bei der Restrukturierung widerspiegeln, kommentierte Baader-Bank-Analyst Christian Weiz die Zahlen. Er bestätigte seine "Hold"-Empfehlung. Die Aktie gab ihre anfänglichen Gewinne im Verlauf ab und beendete den Handelstag um 1,16 Prozent tiefer bei 51,00 Euro.
Immobilienaktien stemmten sich gegen den schwachen Trend. s Immo notierten mit einem Plus von 1,33 Prozent auf 18,26 Euro an der ATX-Spitze. CA Immo stiegen um 1,00 Prozent auf 32,30 Euro und Immofinanz legten 0,63 Prozent auf 22,42 Euro zu.
Belastet wurde der Leitindex hingegen von den deutlichen Abschlägen bei den Schwergewichten Erste Group (56:ERST) (minus 2,29 Prozent auf 35,80 Euro), Voestalpine (17:VOES) (minus 1,62 Prozent auf 40,63 Euro) und OMV (17:OMVV) (minus 1,92 Prozent auf 45,50 Euro).
Außerhalb des Leitindex zeigten sich außerdem die Titel des stark am türkischen Markt engagierten Cateringunternehmens Do & Co sehr schwach und verloren 4,12 Prozent auf 55,80 Euro. Größte Verlierer im prime market waren allerdings Zumtobel (17:ZUMV) mit einem Minus von 6,29 Prozent auf 6,48 Euro. Die Titel des Vorarlberger Beleuchtungsspezialisten hatten sich in den vergangenen Wochen immer wieder sehr volatil gezeigt.