Investing.com - WTI-Futures weiten am Mittwoch ihre Verluste aus. Zuvor belegten Daten für die vergangene Woche einen über den Erwartungen liegenden Anstieg der Ölvorräte in den USA und bestärkten somit die Befürchtungen über eine schwache Nachfrage.
In der Comex-Abteilung der New York Mercantile Exchange fiel Rohöl zur Lieferung im Dezember mit 44,88 $ pro Barrel auf ein Tagestief und den schwächsten Stand seit dem 2. Oktober. Im US-Morgenhandel erholte sich der Rohstoff schließlich auf 44,98 $, immer noch ein Abstieg von 2,8 Prozent oder 1,31 $. Vor der Veröffentlichung des Versorgungsberichts lagen die Ölpreise bei 45,17 $ pro Barrel.
Die Energy Information Administration gab in ihrem wöchentlichen Bericht bekannt, dass die US-Rohölvorräte in der Woche bis zum 16. Oktober um 8,0 Mio. Barrels angestiegen sind.
Die Markterwartungen gingen von einem Anstieg der Vorräte um 3,9 Mio. Barrels aus. Das American Petroleum Institute meldete am Dienstag einen Anstieg um 7,1 Mio. Barrels.
Die Gesamtölvorräte in den USA betrugen in der vergangenen Woche 476,6 Mio. Barrels und blieben damit auf dem höchsten Stand seit 80 Jahren.
Der Bericht belegte ebenfalls einen Rückgang der Benzinvorräte um 1,5 Mio. Barrels. Hier wurde lediglich ein Rückgang um 0,9 Mio. Barrels erwartet.
An der ICE Futures Exchange in London fiel Brent-Öl zur Lieferung im Dezember um 1,94 Prozent oder 95 US-Cents und handelte mit 47,76 $ pro Barrel.
Ein Treffen von Ölexperten aus OPEC- und Drittstaaten in Wien könnte Informationen über die Haltung der Gruppe zur Beibehaltung der aktuellen Produktionszahlen liefern. Die Preise bleiben nach wie vor unten.
Das Kartell lud acht Drittländer, unter ihnen Russland, zu einem Gespräch über die Marktlage ein. Das nächste Treffen der OPEC-Länder findet erst am 4. Dezember statt.
In den vergangenen Monaten kam es am Ölmarkt angesichts der Ungewissheit darüber, wie schnell die Überversorgung abgebaut werden kann, zu ausgeprägten Schwankungen. Trotz der knappen Aussichten für Nordamerika bleibt die Produktion in anderen Ländern stabil.
Angaben der Industrieforschungsgruppe Baker Hughes (NYSE:BHI) zufolge ging die Anzahl der Ölförderungsanlagen in den USA in der vergangenen Woche um zehn auf 595 zurück. Es ist der siebte Rückgang in Folge. In den vergangenen sechs Wochen wurden 70 Plattformen abgebaut.
Saudi-Arabien und andere Golfstaaten innerhalb der OPEC ließen in den vergangenen Monaten mehrmals verlauten, dass sie weiterhin an ihren hohen Produktionszahlen festhalten würden, um ihre Marktanteile zu verteidigen.
Seit vergangenem Sommer sanken die Rohölpreise um beinahe 60 Prozent. Schwelende Sorgen um eine Überversorgung der globalen Märkte treiben die Preise weiter nach unten.
Die Spanne zwischen Brent und den WTI-Rohöl-Verträgen liegt bei 2,78 $ pro Barrel. Bei Börsenschluss am Dienstag lag sie bei 2,42 $.