Investing.com - US-Rohöl-Futures durchbrechen am Mittwoch die 51-$-Grenze und setzen die dreitätige Gewinnstrecke fort. Optimistische Handelszahlen aus China lassen auf ein Anziehen der Nachfrage hoffen und auch die Lagerberichte sollen einen über den Erwartungen liegenden Rückgang der Vorräte belegen.
Die Exporte in China gingen im Mai aufgrund der anhaltend schwachen Nachfrage weiter zurück als erwartet. Allerdings übertrafen die Importzahlen die Erwartungen der Analysten und weckten neue Hoffnungen auf eine Stabilisierung der Konjunkturlage der zweitgrößten Wirtschaft der Welt.
Exporte gingen im Vergleich zum Vorjahr um 4,1 Prozent zurück und enttäuschten damit die Erwartungen von einem Rückgang von 3,6 Prozent. Importe dagegen fielen um nur 0,4 Prozent, anstatt der prognostizierten 6,0 Prozent.
Die Anleger derweil warten auf die Veröffentlichung der wöchentlichen Lagerdaten aus den USA.
Die US-amerikanische Energy Information Administration veröffentlicht ihren wöchentlichen Versorgungsbericht am Mittwoch um 14:30 Uhr GMT oder 10:30 Uhr ET. Die Erwartungen gehen von einem Anstieg um 2,8 Mio. Barrels aus.
Benzinvorräte sollen um 0,7 Mio. Barrels zurückgehen und Destillate wie Heizöl und Diesel sollen Angaben der Analysten zufolge um 0,2 Mio. Barrels fallen.
Nach Börsenschluss am Dienstag meldete die Industriegruppe American Petroleum Institute, dass die US-Rohölvorräte in der Woche bis zum 3. Juni um 3,6 Mio. Barrels abgenommen hatten. Die Erwartungen gingen von einem Rückgang um 3,5 Mio. Barrels aus.
Angaben von API zufolge gingen die Lagerbestände in Cushing, Oklahoma, um 1,3 Mio. Barrels runter. Benzinbestände gingen um 760.000 Barrels hoch und Destillatvorräte stiegen um 270.000 Barrels.
Rohöl zur Lieferung im Juli an der New York Mercantile Exchange steigt mit 51,13 $ pro Barrel auf ein Tageshoch und erklimmt zum ersten Mal seit Juli die 51-$-Marke. Um 10:57 Uhr GMT oder 06:57 Uhr ET handelten die Futures um 69 US-Cents oder 1,37 Prozent höher bei 51,05 $.
Am Vortag stiegen die Preise in New York um 1,35 Prozent oder 67 US-Cents an. Seit ihrem Absturz auf ein 13-Jahrestief von 26,05 $ am 11. Februar konnten die Ölpreise an der Nymex fast 85% zulegen. Sinkende Förderzahlen beim Schieferöl hoben die Marktstimmung.
Allerdings könnte der Anstieg der Ölpreise auf ein Niveau, bei dem sich Förderung wieder lohnen würde, zu einem erneuten Anstieg der Plattformenanzahl führen und den Rückgang der Ölförderung in den USA verlangsamen.
Angaben der Industrieforschungsgruppe Baker Hughes zufolge stieg die Anzahl der Ölförderungsanlagen in den USA in der vergangenen Woche um neun auf 325. Der Abbautrend wird damit unterbrochen.
An der ICE Futures Exchange in London steigt Brent-Öl zur Lieferung im August um 1,52 Prozent oder 78 US-Cents und handelt bei 52,22 $ pro Barrel. Zuvor erreichten die Futures mit 52,24 $ den höchsten Stand seit Oktober.
Am Dienstag legten in London gehandelte Brent-Futures 89 US-Cents oder 1,76 Prozent zu. Meldungen zufolge kam es erneut zu Anschlägen militanter Gruppen auf die Ölförderungsanlagen in Nigeria.
In der vergangenen Woche wurden die Preise für Brent unterstützt. Lieferunterbrechungen aus Afrika minderten die Sorgen über das globale Überangebot. Seit dem Absturz Mitte Februar auf unter 30 $ pro Barrel konnten Brent-Futures wieder rund 90% zulegen.
Der Aufschlag von Brent gegenüber WTI beträgt 1,17 $, am Dienstag bei Börsenschluss lag er bei 1,08 $.