von Gina Lee
Investing.com – Am Dienstagmorgen verbilligte sich der Ölpreis in Asien und steht vor dem größten Monatsverlust seit Oktober 2020. Außerdem wird erwartet, dass die Organisation erdölexportierender Länder und ihre Verbündeten (zusammen OPEC+) bei ihrer Sitzung im Laufe der Woche die Produktion weiter erhöhen werden. Auch die US-Rohölproduktion an der Golfküste kommt langsam wieder in Gang, nachdem Hurrikan Ida am Wochenende über die Region hinweggefegt war.
Futures auf den internationalen Benchmark Brent wurden gegen 05:28 MEZ um 0,44% tiefer zu 71,91 USD gehandelt, während WTI-Futures um 0,46% auf 68,89 USD fielen.
Die OPEC+ hält am Mittwoch ihre monatliche Sitzung ab, auf der sie voraussichtlich das Angebot vor dem Hintergrund der sich weiter verbessernden Aussichten für die Kraftstoffnachfrage um weitere 400 000 Barrel pro Tag erhöhen dürfte.
Für die Lage im Golf von Mexiko wird erwartet, dass die Rohölproduzenten nach dem Hurrikan Ida ihren Betrieb schrittweise wieder aufnehmen, die lokalen Raffinerien jedoch voraussichtlich länger brauchen werden.
Die Investoren warten jetzt auf die Daten zu den US-Rohölvorräten, die das American Petroleum Institute (API) heute noch veröffentlichen wird.
Es war ein ereignisreicher Monat für das schwarze Gold, als die Anleger auf die globalen Delta-Ausbrüche des Coronavirus und der Dollar-Volatilität reagierten.
"In den letzten Wochen hat sich das Blatt jedoch gewendet, und der Markt ist sich nun viel sicherer, dass die Nachfrageerholung nicht durch die Delta-Variante des Coronavirus entgleist", so Daniel Hynes, Rohstoffstratege bei der Australia & New Zealand Banking Group (OTC:ANZBY ), gegenüber Bloomberg.
"Der Markt wird allerdings das OPEC+-Treffen auf Anzeichen hin beobachten, dass sich die Nachfrage nicht so stark erholt wie erwartet", fügte er hinzu.
Die OPEC+ hat bereits rund 45% des Fördervolumens wiederhergestellt, dass sie im Frühjahr 2020 aufgrund der Ausbreitung von Covid-19 stillgelegt hatte. Nach einem Plan von Saudi-Arabiens Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman wird das Kartell die verbleibenden Produktionskapazitäten in monatlichen Schritten von 400.000 Barrel pro Tag bis Ende 2022 wieder in Betrieb nehmen.