Investing.com - West Texas Intermediate Öl-Futures klettern am Donnerstag etwas hoch, dennoch bleiben die Preise unter der 50-$-Marke. Anhaltende Sorgen um eine Überversorgung der globalen Märkte wirken sich aus.
An der New York Mercantile Exchange handelte Rohöl zur Lieferung im September im europäischen Morgenhandel mit 49,45 $ pro Barrel, ein Anstieg von 0,54 Prozent oder 27 Cents.
Am Mittwoch fielen die Öl-Futures an der Nymex auf 49,04 $ pro Barrel, den niedrigsten Stand seit dem 2. April. Letztendlich schlossen die Futures mit 3,28 Prozent oder 1,67 $ Abstieg bei 49,19 $ pro Barrel.
Der Preiseinbruch am Mittwoch ist auf die enttäuschenden Lagerdaten aus den USA zurückzuführen.
Angaben der Energy Information Administration zufolge stiegen die US-Rohölvorräte in der vergangenen Woche überraschend um 2,5 Mio. auf 463,9 Mio. Barrels an. Analysten hatten einen Rückgang der Vorräte um 2,3 Mio. Barrels erwartet.
Die Bestände in Cushing (Oklahoma), dem wichtigsten Lieferort für Nymex-Öl, stiegen in der vergangenen Woche um 813.000 Barrels an. Prognostiziert wurde ein Anstieg von 300.000 Barrels.
In New York gehandelte Öl-Futures befanden sich in den vergangenen Wochen unter starkem Verkaufsdruck. Besorgnis über eine zu hohe Ölförderungsrate in den USA wirkten sich aus.
Angaben der Industrieforschungsgruppe Baker Hughes zufolge ging die Anzahl der Ölförderungsanlagen in den USA in der vergangenen Woche um sieben auf 638 zurück.
Allerdings beläuft die Ölproduktion in den USA nach wie vor auf 9,6 Mio. Barrels pro Tag, es ist der höchste Produktionsstand seit Anfang der 70er.
An der ICE Futures Exchange in London stieg Brent-Öl zur Lieferung im September um 0,13 Prozent oder 7 US-Cents und handelte bei 56,21 $ pro Barrel. Zuvor erreichten die Futures mit 55,90 $ ein Tagestief. Am Vortag sanken die Preise um 1,6 Prozent oder 91 US-Cents und schlossen bei 56,13 $.
Sorgen über eine Wiederaufnahme der iranischen Ölexporte treiben die Brent-Preise nach unten.
Das lang ersehnte Abkommen zwischen Iran und den sechs Weltmächten sieht eine Aufhebung der Sanktionen gegen das Land im Gegenzug gegen eine Einschränkung des Atomprogramms vor.
Meldungen zufolge stehen in Iran 30 Mio. Barrels Öl zum Export bereit. Analysten gehen jedoch davon aus, dass ein bedeutender Anstieg der iranischen Rohölexporte voraussichtlich mehrere Monate in Anspruch nehmen dürfte.
Die weltweite Erdölproduktion übersteigt die Nachfrage. Ein Boom in der Schieferölförderung sowie die Entscheidung der OPEC im vergangenen Jahr, ihre Produktion nicht zu drosseln, führen zu einer Überschwemmung der Märkte.
Die Spanne zwischen Brent und WTI liegt bei 6,76 $ pro Barrel. Bei Börsenschluss am Mittwoch lag sie bei 7,09 $.