BASEL (dpa-AFX) - Das wachsende Geschäft mit Krebsmitteln hat dem Schweizer Pharmakonzern Roche (VTX:ROG) (FSE:RHO5) trotz Gegenwindes vom starken Franken ein Umsatzplus beschert. Vor allem Wirkstoffe gegen Brustkrebs, aber auch ein neues Medikament gegen Lungenfibrose kurbelten die Verkäufe im ersten Halbjahr an, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Mit ihrem Zuwachs beim Umsatz lagen die Schweizer über den Schätzungen von Analysten, der Gewinn blieb etwas hinter den Erwartungen zurück. Kurz nach Handelsbeginn zogen die Aktien 1,7 Prozent an.
Insgesamt kletterten die Verkäufe im Jahresvergleich um drei Prozent auf 23,6 Milliarden Franken (22,5 Milliarden Euro), wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Ohne die negativen Währungseffekte hätte das Plus im Jahresvergleich bei sechs Prozent gelegen. Sollten die Wechselkurse auf dem derzeitigen Niveau verharren, rechnet Roche-Vorstandschef Severin Schwan im zweiten Halbjahr mit mehr Gegenwind vom Dollar.
Bislang konnten unter anderem die wachsenden Erlöse mit Brustkrebsmitteln diese Effekte ausgleichen. Bei Roches inzwischen bestverkauftem Medikament Herceptin legte der Umsatz um 11 Prozent auf knapp 3,3 Milliarden Franken zu. Ab 2017 erwartet Konzernchef Schwan allerdings Konkurrenz in Europa durch Nachahmermedikamente. Das neu eingeführte Medikament Esbriet gegen Lungenfibrose trug im ersten Halbjahr 229 Millionen Franken zum Umsatz bei. Schwan zufolge war das mehr als der Konzern erwartet hatte.
Insgesamt kletterten die Umsätze in der Pharmasparte um drei Prozent. Der Bereich liefert mehr als drei Viertel der gesamten Roche-Verkäufe. Die Laborbedarf-Sparte wuchs um zwei Prozent.
Trotz der gestiegenen Umsätze blieb am Ende weniger Geld übrig. Unterm Strich sank der Konzerngewinn um sieben Prozent auf 5,2 Milliarden Franken. Ein Jahr zuvor hatte der Verkauf eines Medikaments an einen Konkurrenten das Ergebnis noch kräftig erhöht. Seine Prognosen für Gewinn und Umsatz im Gesamtjahr erhält der Konzern aufrecht. Zu konstanten Wechselkursen sollen die Verkäufe im tiefen bis mittleren einstelligen Bereich zulegen. Der Kerngewinn je Aktie soll währungsbereinigt steigen.