01. Apr (Reuters) - Das Coronavirus breitet sich weiter aus. Es folgen aktuelle Entwicklungen:
20.36 Uhr - Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigt eine allgemeine Atemschutzmaskenpflicht in der Öffentlichkeit an. Wenn keine Maske verfügbar sei, könne improvisiert werden, sagt er in einer Fernsehansprache. Zudem rief Netanjahu die Anhänger aller Religionen auf, die anstehenden Feiertage nur im engsten Familienkreis zu begehen. In Israel sind mehr als 6000 Erkrankungen und 25 Todesfälle gemeldet.
20.26 Uhr - Frankreich meldet als viertes Land mehr als 4000 Tote durch das Coronavirus. Die Zahl sei auf 4032 von 3523 gestiegen, sagt ein Regierungsvertreter. Erfasst werden dabei bislang nur Erkrankte, die im Krankenhaus verstorben sind. Bald sollen auch die in Altersheimen Gestorbenen hinzugezählt werden. Die Zahl der bekannten Erkrankungen stieg auf 56.989 nach zuletzt 52.128.
20.17 Uhr - Einer Studie der US-Zentren für Seuchenkontrolle (CDC) zufolge können Virus-Infizierte bis zu drei Tage vor dem Erscheinen erster Symptome ansteckend sein. Untersucht wurden 243 Fälle in Singapur vom 23. Januar bis zum 16. März. Die im Fachblatt "Morbidity and Mortality Weekly Report" veröffentlichte Studie https://www.cdc.gov/mmwr/volumes/69/wr/mm6914e1.htm?s_cid=mm6914e1_w ergänzt Einzelberichte aus China über eine frühe Übertragung.
20.15 Uhr - Der Generalsekretär der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, zeigt sich "tief besorgt" über die "schnelle Eskalation und weltweite Ausbreitung" der Epidemie. In den kommenden Tage werde die weltweite Zahl der Toten auf 50.000 und die der bestätigten Infektionen auf mehr eine Million steigen.
19.38 Uhr - Die Zahl der Toten in der Türkei ist nach Angaben von Gesundheitsminister Fahrettin Koca um 63 auf 277 gestiegen, die bislang stärkste Zunahme. Es gebe 2148 neue bestätigte Fälle, insgesamt damit 15.679. Alle 81 Provinzen des Landes seien inzwischen betroffen, 60 Prozent der Fälle seien dabei in Istanbul nachgewiesen worden.
19.37 Uhr - Der Gouverneur von New York wendet sich angesichts der vergleichsweise hohen Fallzahlen in seinem Bundesstaat mit einer eindringlichen Warnung an andere Regionen der USA. "Schaut heute auf uns und seht darin euer Morgen", sagt Andrew Cuomo. Nach seinen Angaben ist die Zahl der Toten auf 1941 nach 1550 am Vortag gestiegen und die der bekannten Fälle auf 83.712 von 75.795.
19.32 Uhr - "Ich möchte nicht die vorschnelle Hoffnung verbreiten, dass es am 20. April nennenswerte Lockerungen der Ausgangsbeschränkungen gibt", sagt der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans dem Nachrichtenportal t-online.de. "Wir haben noch nicht die gewünschte Abflachung der Infektionszahlen, um die Krankenhäuser in die Lage zu versetzen, dass sie dem Ansturm mit Corona-Infizierten gewachsen sind."
19.20 Uhr - In Italien weitet sich das Haushaltsdefizit des Staatssektors im März auf 32,2 (Vorjahresmonat: 20,34) Milliarden Euro aus. Das Finanzministerium führt dies auch auf geringere Steuerzahlungen infolge der Corona-Krise zurück.
19.02 Uhr - Frankreich werde die öffentlichen Einschränkungen im Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie vermutlich nicht auf einen Schlag und auch nicht für alle wieder aufheben, sagt Ministerpräsident Edouard Philippe dem Parlament. Die Beschränkungen in Frankreich gelten bislang mindestens bis zum 15. April.
18.54 Uhr - Russland hat Ministerpräsident Michail Mischustin zufolge 1,4 Billionen Rubel (etwa 16 Milliarden Euro) für die Bewältigung der Coronavirus-Krise eingeplant. Zudem werde an neuen Maßnahmen gegen die Epidemie gearbeitet, sagt er während einer Kabinettsitzung im Beisein von Präsident Wladimir Putin. Die russische Wirtschaft wird zusätzlich durch den vergleichweise niedrigen Öl-Preis belastet.
18.47 Uhr - Die Bundeswehr hat vier weitere Intensivpatienten aus Bergamo nach Köln ausgeflogen. Die Kranken würden auf mehrere zivile Hospitäler im Großraum Köln verteilt, sagt ein Sprecher der Luftwaffe. Zwei weitere Patienten, die ursprünglich ebenfalls ausgeflogen werden sollten, seien nicht stabil genug für den Lufttransport gewesen.
18.45 Uhr - Bundesfinanzminister Olaf Scholz plädiert einer Zeitung zufolge für europäische Hilfsmaßnahmen von mindestens 200 Milliarden Euro. Rund 100 Milliarden Euro sollten dabei für Kredite genutzt werden, mit denen der Euro-Rettungsschirm (ESM) notleidenden Euro-Staaten wie Italien helfen kann, berichtet das "Handelsblatt" vorab unter Berufung auf Regierungskreise. Scholz wolle zudem, dass die Europäische Investitionsbank (EIB) rund 50 Milliarden Euro einsetzt. Hinzu kämmen 50 bis 100 Milliarden Euro für eine neue EU-Arbeitslosenrückversicherung, die Kurzarbeit finanzieren soll.
18.32 Uhr - In Italien sind Autozulassungen im März um 85,4 Prozent eingebrochen, wie das Verkehrsministerium mitteilt. Hintergrund seien die Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen des öffentlichen Lebens.
18.31 Uhr - Der demokratische US-Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders fordert den Bundesstaat Wisconsin auf, wegen der Coronavirus-Epidemie die für Dienstag geplante Vorwahl zu verschieben. Bereits 15 andere Bundesstaaten hätten entsprechend auf den Rat der Gesundheitsexperten gehört, erklärt er. Sanders liegt bei den Demokraten hinter Joe Biden. Die Präsidentenwahl findet Anfang November statt.
18.23 Uhr - Im Streit über EU-Finanzhilfe für notleidende Mitgliedstaaten bevorzugt der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte geschenkte Finanzhilfen statt Gemeinschaftsanleihen oder den Rückgriff auf den Euro-Hilfsmechanismus ESM. Kredite müsse man zurückzahlen, sagt Rutte vor dem Parlament. "Wenn man es als Geschenk macht, heißt das: 'Hört mal, Ihr seid schwer getroffen worden, aber wir sind zusammen mit einer Reihe von reicheren Staaten bereit, die direkten Kosten der Coronavirus-Krise zu tragen.'"
18.18 Uhr - In Italien hat sich die Zahl der Neuinfektionen auf 4782 erhöht von 4053 tags zuvor. Die Gesamtzahl der festgestellten Infektionen steigt nach Angaben des Zivilschutzes auf 110.574. Die Zahl der Todesfälle legt um 727 auf 13.155 zu. Das ist in absoluten Zahlen der geringste Anstieg seit dem 26. März.
18.08 Uhr - Bundeskanzlerin Angela Merkel berät nach Informationen aus Regierungs- und Branchenkreisen am Abend mit Spitzen der Auto-Industrie über die Folgen der Coronavirus-Epidemie. Auch Minister könnten sich zuschalten, heißt es. Die "Stuttgarter Zeitung" und die "Stuttgarter Nachrichten" berichten, auch der IG-Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann und die VDA-Präsidentin Hildegard Müller sollten teilnehmen. Die Gewerkschaft und der Branchenverband hätten ein Papier über notwendige politische Maßnahmen zur Ankurbelung der Wirtschaft nach der Epidemie erarbeitet, heißt es unter Berufung auf Industrie- und Regierungskreise.
17.39 Uhr - Das geplante neue Kurzarbeiter-Modell der EU-Kommission könnte mit einer Summe von 100 Milliarden Euro starten, verlautet aus EU-Kreisen. Allerdings könnte sich die Summe noch ändern, sagt der Insider. Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat das Modell nach deutschem Vorbild angekündigt, jedoch keine Einzelheiten zur Finanzierung genannt. Uhr - Das für Ende Juni geplante Tennis-Turnier von Wimbledon ist für dieses Jahr abgesagt. Die Entscheidung sei "mit tiefem Bedauern" wegen der Coronavirus-Pandemie getroffen worden, teilt der All England Lawn Tennis Club (AELTC) mit. Es ist das erste Mal seit 75 Jahren, dass das Turnier nicht stattfindet.
17.22 Uhr - Die Weltwirtschaft könnte einem Top-Manager des Vermögensverwalters Blackrock BLK.N zufolge in der ersten Jahreshälfte um elf Prozent einbrechen. Konservativ geschätzt könnten in diesem Zeitraum zudem fünf Millionen Arbeitsplätze verloren gehen, sagt Amer Bisat bei einer virtuellen Diskussionsrunde des Carnegie Middle East Center.
16.54 Uhr - Das italienische Statistikamt Istat wird in diesem Monat keine Daten zum Verbraucher- und Unternehmervertrauen veröffentlichen. Als Grund werden operative Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Coronavirus-Krise genannt. Die Daten wurden für den 24. April erwartet.
16.51 Uhr - Bund und Länder erhoffen sich laut Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier "um Ostern herum" eine Lageeinschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI), ob es gelungen ist, die Infektionsrate "angemessen zu reduzieren". Das Ziel, dass sich die Infektionsfälle nur noch alle zehn Tage verdoppelten, sei dabei nur eine Richtschnur. Wichtiger sei das Gesamtbild, etwas wie sich die Infektion in verschiedenen Teilen der Bevölkerung entwickelt habe. "Eine feste Zahl haben wir nicht vereinbart", sagt Bouffier. Bundesregierung und die Regierungschefs der Länder kämen nach den Osterferien erneut in einer Videoschalte zusammen, um die Lage zu bewerten.
16.49 Uhr - Bayerns Ministerpräsident Markus Söder betont, es dürfe keine "voreiligen Exit-Debatten" geben. Dies gefährde die Strategie, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Die verhängten Auflagen blieben bis zum 19. April in Kraft. Und es sei auch nicht zu erwarten, dass ab dem 20. April alles so sei wie vor der Krise. Es gebe zwar einen leicht positiven Trend, "aber überhaupt keinen Anlass für eine Entwarnung".
16.43 Uhr - Bund und Länder wollen keine Pflicht zum Tragen von Schutzmasken anordnen. "Wir sind alle der Auffassung, dass eine solche Pflicht nicht angezeigt ist", sagt Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) nach Beratungen der Regierungschefs der Länder mit der Bundesregierung.
16.34 Uhr - Der Europäische Fußballverband (Uefa) hat Spiele der Champions League und der Europa League zunächst ausgesetzt. Auch alle Länderspiele würden verschoben, die für Juni geplant waren, twittert der Verband. Das gelte auch für die Playoff-Spiele zur Qualifikation für die Europameisterschaften. Die Endrunde war bereits vom Sommer 2020 auf den Sommer 2021 verschoben worden.
16.30 Uhr - Hacker haben die Webseite der italienischen Sozialversicherung lahmgelegt. Die Attacke habe sich ereignet, als Selbstständige und Erntehelfer Leistungen wegen der Corona-Krise beantragen konnten, wie der Chef der Sozialversicherung, Pasquale Tridico, mitteilt. Seine Behörde habe bereits 339.000 Anträge für die Prämie in Höhe von 600 Euro erhalten. Nach dem Hackerangriff sei die Seite jedoch zusammengebrochen.
16.23 Uhr - Bund und Länder verständigen sich darauf, die bestehenden Ausgangsbeschränkungen bis nach Ostern zu verlängern. Dies teilt Bundeskanzlerin Angela Merkel nach einer Telefonkonferenz mit den Ministerpräsidenten der Länder mit. Zudem solle auf private Besuche über Ostern verzichtet werden.
16.21 Uhr - Die Coronavirus-Pandemie führt nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde FDA zu einem Engpass bei Malariamedikamenten. Betroffen seien die Arzneien Hydroxychloroquin und Chloroquin, nach denen es wegen des Virus eine erhöhte Nachfrage gebe. Die beiden Wirkstoffe werden gegenwärtig bei der Behandlung von Covid-19-Patienten getestet.
16.04 Uhr - Die USA kündigen an, bei Bedarf ihre Wirtschaftshilfen weiter hochzufahren. Präsident Donald Trump habe klar gesagt, dass er alles Erforderliche tun werde, um Arbeitsplätze und Unternehmen in den USA zu schützen, sagt Finanzminister Steven Mnuchin. "Wenn wir weitere Programme und mehr Geld benötigen, werden wir wieder zurück in den Kongress gehen."
15.44 Uhr - Die Chemieindustrie will wegen der Coronavirus-Pandemie eine Plattform zur bundesweiten Notfallversorgung mit Desinfektionsmitteln aufbauen. Über einen digitalen Marktplatz im Internet soll vor allem die Hilfe für Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen koordiniert werden, wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI) mitteilt. Bereits in den kommenden Tagen soll die Plattform schrittweise für die Zielgruppen freigeschaltet werden. Produktion, Abfüllung, Konfektion und Verteilung fertiger Desinfektionsmittel oder einzelner Rohstoffkomponenten sollen durch die Hersteller aufeinander abgestimmt werden. In einem ersten Schritt hatten Mitgliedsunternehmen des VCI bereits insgesamt 700 Tonnen Ethanol und 35.000 Liter Wasserstoffperoxid sowie über 12.000 Liter Glyzerin als Komponenten für Händedesinfektionsmittel zur Verfügung gestellt.
15.27 Uhr - In Großbritannien gibt die Regierung einen Anstieg der Totenzahl um 563 auf 2352 bekannt. Die Zahl der bestätigten Infektionen wuchs auf 29.474 von 25.150 tags zuvor.
15.14 Uhr - 1,5 Millionen Israelis haben freiwillig eine App auf ihren Handys installiert, mit der Kontakte mit dem Coronavirus gemeldet werden sollen. 50.000 Menschen haben in der ersten Woche per App mitgeteilt, dass sie sich in Quarantäne begeben haben, sagt ein Regierungsvertreter. Die Verbreitung der App sei aber noch nicht ausreichend für eine Überwachung der Epidemie.
15.10 Uhr - Das Innenministerium will nach Gesprächen mit dem Landwirtschaftsministerium das Einreiseverbot für Saisonarbeiter aus einigen EU-Staaten überprüfen. Es gehe darum, ob man bei Wahrung des obersten Ziels, die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, eine pragmatische Lösung für die Landwirte finden könne. Das Landwirtschaftsministerium hatte darauf verwiesen, dass im Mai normalerweise 85.000 meist osteuropäische Erntehelfer gebraucht würden. Das Innenministerium wies darauf hin, dass das Einreiseverbot nicht für Saisonarbeiter aus Polen, Tschechien und der Slowakei gelte. Normalerweise werden pro Jahr fast 300.000 Saisonarbeiter eingesetzt. Als Problem werden wegen Corona vor allem beengte Sammelunterkünfte bei Bauern angesehen.
14.59 Uhr - Die Nato will die Hilfsflüge zwischen den Alliierten in der Corona-Krise verstärken. "Wir mobilisieren die Unterstützung der Verbündeten mit freien Kapazitäten, um denen in großer Not zu helfen", sagt Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg in einem Reuters-Interview. "Wir werden schauen, wie wir unsere Bemühungen verstärken und beschleunigen können." Im Laufe des Tages solle ein türkisches Flugzeug medizinische Ausrüstung nach Spanien und Italien bringen. Zuvor hatte bereits Tschechien geholfen.
14.50 Uhr - Schweizer Unternehmen haben bereits mehr als die Hälfte der von der Regierung garantierten Hilfskredite zur Bewältigung der Virus-Krise in Anspruch genommen. An kleine und mittelgroße Firmen seien von den Banken Überbrückungskredite in Höhe von rund 10,6 Milliarden Franken (zehn Milliarden Euro) ausgezahlt worden, sagt Wirtschaftsminister Guy Parmelin. Die Regierung bereitet eine Aufstockung des Bürgschaftsvolumens von derzeit 20 Milliarden Franken vor.
14.33 Uhr - In der Schweiz sind bisher 378 Menschen an Covid-19 gestorben, wie die Behörden mitteilen. Die Zahl der Infektionen sei auf 17.139 geklettert.
14.28 Uhr - Die Schweizer Regierung will mehr Geld zur Garantie von Hilfskrediten zur Bewältigung der Folgen der Coronavirus-Krise zur Verfügung stellen. "Damit soll der großen Nachfrage der Unternehmen nach Covid-19-Überbrückungskrediten Rechnung getragen werden", erklärt der Bund. Das Finanzministerium soll bis Freitag einen Vorschlag zur Umsetzung erarbeiten. Die Regierung hatte in der Vorwoche 20 Milliarden Franken (18,9 Milliarden Euro) für Bürgschaften bereitgestellt, von denen kleine und mittelgroße Unternehmen bereits rund ein Drittel in Anspruch genommen haben. Uhr - Die Bundesregierung kritisiert die Notstandsgesetze in Ungarn. "Ein Notstandsgesetz mit weitreichenden Einschnitten ist ein Anlass zur Sorge", sagt die Sprecherin des Auswärtigen Amtes. Staatsminister Michael Roth werde auch deswegen heute mit der ungarischen Justizministerin telefonieren. Vize-Regierungssprecherin Ulrike Demmer betont, man lebe zwar in außergewöhnlichen Zeiten. "Aber in Krisenzeiten schlägt eben auch die Stunde des Rechtsstaates." Das ungarische Parlament hatte Regierungschef Viktor Orban umfassende und unbefristete Vollmachten wegen der Corona-Krise eingeräumt.
14.10 Uhr - Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat sich dafür ausgesprochen, eventuelle Hilfen für die von der Corona-Krise hart getroffenen Länder über den Rettungsfonds ESM zu organisieren. Kreditlinien des ESM könnten ein Weg sein, sagte Weidmann dem Wochenmagazin "Die Zeit" laut Vorabbericht. "Die wirtschaftspolitischen Auflagen wären dabei nicht so streng ausgestaltet wie bei klassischen Hilfskrediten." Gemeinsamen Anleihen der Staaten wie etwa Corona-Bonds steht Weidmann dagegen nach wie vor kritisch gegenüber: "Eurobonds sehe ich weiterhin skeptisch."
13.55 Uhr - Die Bundesregierung hat die Rückholung von 187.000 Reisenden in den vergangenen zwei Wochen organisiert. Unter den Rückkehrern seien auch 3000 Bürger aus anderen EU-Ländern, sagt die Sprecherin des Auswärtigen Amtes. Die Menschen seien aus 45 Ländern abgeholt worden. In Neuseeland befinde sich mit etwa 12.000 noch das größte deutsche Kontingent. Auch in Südafrika und Thailand seien noch Tausende.
13.51 Uhr - Der russische Präsident Wladimir Putin setzt nach Angaben des Kreml auf Vorsorgemaßnahmen, um sich gegen eine Ansteckung zu schützen. Mit der Gesundheit des Präsidenten sei alles in Ordnung, sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Putin halte aber nun Abstand zu anderen Personen. So werde eine Kabinettssitzung am Mittwoch als Videokonferenz abgehalten. Am Dienstag war bekanntgeworden, dass Putin in der vergangenen Woche ohne Schutzmaßnahmen Kontakt zu einem Arzt hatte, bei dem inzwischen das Virus diagnostiziert wurde. Der Kreml hatte daraufhin erklärt, Putin werde regelmäßig getestet und alles sei in Ordnung.
13.30 Uhr - Die Bundeswehr fliegt sechs weitere Covid-19-Patienten aus Norditalien aus. Ein Medevac-Airbus sei unterwegs nach Bergamo, um die Kranken abzuholen und nach Köln zu bringen, teilt die Luftwaffe mit.
13.23 Uhr - Der Virologe Alexander Kekulé fordert eine Strategie für eine Lockerung der Beschränkungen des öffentlichen Lebens. "In drei bis vier Wochen könnte man beginnen zu öffnen", sagt er der Wochenzeitung "Die Zeit". Kekulé kritisiert die Haltung der Behörden zum Mundschutz. "Ich finde es ganz fürchterlich, dass das Robert-Koch-Institut immer noch daran festhält, dass diese Masken nichts brächten. Das stimmt nicht: Erst einmal schützt man andere. Zum anderen schützt man sich selbst."
13.12 Uhr - Die EU-Kommission will mit einem neuen Kurzarbeiter-Modell nach deutschem Vorbild europaweit Arbeitsplätze in der Corona-Krise sichern. "Die Unternehmen zahlen ihren Mitarbeitern Löhne und Gehälter, auch wenn sie im Moment kein Geld verdienen. Europa kommt ihnen jetzt mit einer neuen Initiative zu Hilfe", sagt Kommissionschefin Ursula von der Leyen in einer Videobotschaft. So solle Italien, Spanien und allen anderen schwer betroffenen Ländern mit Hilfe der Solidarität der anderen Mitgliedstaaten geholfen werden. Zur Finanzierung äußert sich von der Leyen zunächst nicht.
13.05 Uhr - Bei der staatlichen KfW KFW.UL -Bank sind bis Dienstagabend Kreditanträge im Volumen von insgesamt 8,95 (Vortag: 8,7) Milliarden Euro eingegangen. Insgesamt liegen der KfW nun 1833 Anfragen vor, mehr als 98 Prozent davon entfallen auf Anträge im Volumen von weniger als drei Millionen Euro, wie die KfW mitteilt. Sieben Anträge haben ein Kreditvolumen von über 100 Millionen Euro, bei 16 liegt es zwischen zehn und 100 Millionen Euro.
12.28 Uhr - Der japanische Ministerpräsident Shinzo Abe sagt den heimischen Fluggesellschaften Hilfe bei der Bewältigung der Corona-Krise zu. "Die Luftfahrtindustrie ist die Kerninfrastruktur unseres Landes, die nicht beschädigt werden darf", sagt Abe im Parlament. "Also werden wir Maßnahmen ergreifen, um sie zu unterstützen." Konkrete Zahlen nennt er nicht. Abe ergänzt allerdings, dass die Regierung ein Konjunkturpaket schnüren werde, um einen Rückfall in die Deflation zu verhindern.
12.15 Uhr - Japans Ministerpräsident Shinzo Abe will Ausländern aus 73 Staaten die Einreise verwehren. Japanische Staatsbürger, die aus diesen Ländern zurückkehren, würden für zwei Wochen unter Quarantäne gestellt. Dies gelte auch für Einreisende aus anderen Ländern - unabhängig von der Staatsbürgerschaft. Die japanischen Fluggesellschaften fordert Abe auf, ihr internationales Angebot einzuschränken. Regierungsberater rufen zudem dazu auf, wegen der Ansteckungsgefahr Bars, Nachtclubs und Karaoke-Bars zu meiden.
12.05 Uhr - CSU-Generalsekretär Markus Blume hat den Einsatz von Euro- oder Corona-Bonds in der Virus-Krise kategorisch ausgeschlossen. "Schlechte politische Ideen wie Euro-Bonds werden auch in der Krise nicht zu guten Ideen", sagt er mit Blick auf den Vorstoß aus Italien und Spanien für gemeinsame europäische Anleihen. Deutschland stehe vor der größten Herausforderung der Nachkriegsgeschichte. "Was fehl am Platz ist, ist der Ruf nach einer europäischen Schuldenunion. Alle Parteien sollten sich auf die nationale Kraftanstrengung konzentrieren", fügt Blume hinzu.
12.02 Uhr - Südkorea bekommt immer mehr Anfragen aus aller Welt für eine Unterstützung bei Coronavirus-Tests. Bislang hätten sich 121 Länder gemeldet, und die Zahl steige "von Tag zu Tag", sagt ein Vertreter des Außenministeriums. Dabei gehe es um die Erfahrungen, die Südkorea als einer der als ersten betroffenen Staaten nach China gesammelt habe. Aus welchen Staaten die Anfragen gekommen seien, sagte der Ministeriumsvertreter nicht sagen. Südkorea gilt wegen seiner massiven Testkampagne und der intensiven Feststellung von Kontaktpersonen als Musterbeispiel im Kampf gegen das Virus.
11.50 Uhr - Im Iran ist die Zahl der Coronavirus-Toten binnen 24 Stunden um 138 auf 3036 gestiegen, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Die Zahl der Infektionen legt um 2987 auf 15.473 zu.
11.42 Uhr - Auch der Lucky-Strike-Hersteller British American Tobacco BATS.L arbeitet an einem Impfstoff gegen das neuartige Coronavirus. Die Biotech-Sparte Kentucky BioProcessing (KBP) könnte mit Unterstützung von Regierungsbehörden und den richtigen Herstellern ab Juni zwischen einer und drei Millionen Dosen pro Woche produzieren, teilt der US-Zigarettenkonzern mit. Dabei gehe es um einen möglichen Impfstoff auf der Basis von Proteinen aus Tabakblättern. Er sei aber noch in der vorklinischen Testphase. KBP hatte vor einigen Jahren zusammen mit dem kalifornischen Unternehmen Mapp Biopharmaceuticals ein Mittel gegen Ebola vorgelegt. Es wurde aber noch nicht zugelassen.
11.40 Uhr - In Spanien steigt die Zahl der Virus-Toten sprunghaft von 8189 auf 9053 an. Binnen eines Tages seien auch deutlich mehr Infektionen mit dem Coronavirus bestätigt worden, teilt das Gesundheitsministerium mit. Die Zahl sei von 94.417 am Dienstag auf jetzt 102.136 geklettert.
11.20 Uhr - Die Moskauer Behörden haben eine Handy-App zur Überwachung von Personen unter Quarantäne entwickelt. Damit könne kontrolliert werden, ob sich Bewohner der russischen Hauptstadt, die mit dem Virus infiziert seien, an die Ausgangsverbote hielten, sagt ein Behördenvertreter dem Radiosender Echo Moskau. Die App befinde sich aber noch in der Testphase. Moskau bereite auch die Einführung eines stadtweiten QR-Code-Systems vor. Dabei erhalte jeder Einwohner, der sich online registriere, einen eigenen Code, den er bei einer Polizeikontrolle auf dem Weg zum Einkaufen oder zur Apotheke vorzeigen kann.
11.05 Uhr - Die Bundeswehr unterstützt das Fraunhofer-Institut bei der Erprobung einer Handy-App, die Kontakte zu Covid-19-Patienten aufdecken soll. Dazu würden sich 50 Soldaten als Testpersonen nach genauen Vorgaben in einem bestimmten Areal der Berliner Julius-Leber-Kaserne bewegen, teilt die Bundeswehr mit. So soll im Freien und in Gebäuden geprüft werden, ob die App tatsächlich tauglich ist, Kontakte in einer bestimmten zeitlichen oder räumlichen Intensität festzustellen. Die Soldaten werden nach Angaben der Bundeswehr Schutzausstattung tragen, um eine Ansteckungsgefahr auszuschließen.
11.01 Uhr - Die Exporte der Türkei sind wegen der Coronavirus-Pandemie im März insgesamt um rund 17 Prozent gesunken. Der Handel mit einigen der wichtigsten Partner habe deutlich nachgelassen, sagt Handelsministerin Ruhsar Pekcan. So gingen die Ausfuhren ins Nachbarland Iran um 82 Prozent zurück. Die Exporte in den Irak verringerten sich um 48 Prozent, die nach Frankreich um 32,5 und die nach Deutschland um 14 Prozent.
10.54 Uhr - Chinesische Wissenschaftler haben nach eigenen Angaben mehrere Antikörper identifiziert, die für ein Medikament zur Behandlung von Covid-19 infrage kommen könnten. Die aus dem Blut genesener Patienten isolierten Antikörper könnten "äußerst wirksam" die Fähigkeit des neuartigen Coronavirus zum Eindringen in Zellen blockieren, sagt Zhang Linqi von der Tsinghua-Universität in Peking. Ein daraus hergestelltes Medikament könne womöglich wirksamer gegen die Atemwegserkrankung eingesetzt werden als die derzeitigen Ansätze.
10.45 Uhr - Die Bundesregierung will Start-ups kurzfristig mit einem Zwei-Milliarden-Fonds helfen. "Unserer Wirtschaft lebt davon, dass immer wieder Neues entsteht", sagt Finanzminister Olaf Scholz in Berlin. "Zwei Milliarden Euro wollen wir dafür vorsehen. Das ist ein starkes Signal dafür, dass es eben auch weitergeht mit Neuem." Wirtschaftsminister Peter Altmaier unterstreicht, dass dieser Fonds neben den anderen Hilfsprogrammen vor allem jenen helfen solle, "die weniger Möglichkeiten haben, von Kreditlinien zu profitieren".
10.35 Uhr - Kommunale Arbeitgeber wollen das Kurzarbeitergeld für untere und mittlere Gehaltsgruppen auf 95 Prozent und bei den übrigen auf 90 Prozent des Lohnausfalls aufstocken. Darauf verständigte sich die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände mit Verdi, wie die Dienstleistungsgewerkschaft mitteilt. Für die weitaus meisten Bereiche des öffentlichen Dienstes sei Kurzarbeit gar kein Thema. Bei den eigenwirtschaftlichen Betrieben wie Theatern, Museen oder im Nahverkehr sei Kurzarbeit aber möglich.
10.28 Uhr - Die italienische Regierung verlängert die strikte Ausgangssperre bis zum 13. April. "Wir dürfen die ersten positiven Signale nicht mit einer 'Entwarnung' verwechseln. Die Daten zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind und die drastischen Entscheidungen Früchte tragen", sagt Gesundheitsminister Roberto Speranza im Senat. Der Kampf gegen das Virus sei aber noch sehr lang. In Italien deutete sich zuletzt eine Verlangsamung bei den Neuinfektionen an.
10.25 Uhr - Auch Hessen spricht sich gegen Euro- oder Coronabonds aus. "Nicht alles, was nach schneller Hilfe aussieht, ist auch eine gute Lösung", teilt Europaministerin Lucia Puttrich mit. Staaten mit sehr guter Bonität würden ansonsten für Milliardenkredite anderer bürgen, im schlimmsten Fall sogar vollständig für die Kredite aufkommen. Dies wäre der Einstieg "in ein enormes finanzielles Risiko". Die Bundesländer hatten bereits in der Euro-Krise darauf gepocht, an einer Entscheidung über die deutsche Übernahme solcher Risiken für den Gesamtstaat beteiligt zu werden.
09.57 Uhr - Die britische Regierung stellt die Bevölkerung auf schwierige Zeiten ein. "Die nächsten paar Wochen werden eindeutig kritisch sein", sagt Wohnungsbauminister Robert Jenrick im BBC-Hörfunk. Die Zahl der Todesfälle durch das Coronavirus werde sich wahrscheinlich noch verschlimmern, bevor sie sich verbessere. Aber wenn sich alle an die Schutzmaßnahmen hielten, könne die Ausbreitung des Virus verlangsamt werden.
09.43 Uhr - Neben Italien pocht auch Spanien zur Bewältigung der Corona-Krise auf Finanzierungshilfen über eine gemeinsame Schuldenaufnahme der EU-Länder. Es müsse einen Weg für gemeinsame Schuldverschreibungen in der Europäischen Union geben, seien es nun Corona-Bonds, Euro-Anleihen oder Wiederaufbau-Anleihen, sagt die spanische Wirtschaftsministerin Nadia Calvino dem Radiosender Onda Cero. "Europa muss vereint auf die Krise reagieren." Sie gebe in dieser Frage nicht auf. Es müsse letztendlich ein System der Schuldenteilung geben. Liquiditäts- oder Finanzierungsprobleme habe Spanien bisher aber nicht.
09.30 Uhr - Der Chef des Branchenverbandes Bitkom, Achim Berg, drängt die deutschen Unternehmen, angesichts der Coronavirus-Pandemie einen Schritt bei der Digitalisierung zuzulegen. "Die Krise ist ein Weckruf, die Digitalisierung nun massiv voranzutreiben." Bisher habe man sich zu viel Zeit gelassen. Dies geht auch aus einer Bitkom-Studie unter 603 Unternehmen hervor. Im Schnitt gaben die Befragten ihrem Unternehmen in punkto Digitalisierung die Schulnote "befriedigend". Zugleich sehen allerdings neun von zehn Firmen die Digitalisierung als Chance, nur fünf Prozent als Risiko.
08.48 Uhr - Russland hilft den USA im Kampf gegen das Coronavirus. Ein Militärflugzeug mit einer Lieferung medizinischer Ausrüstung und Atemschutzmasken startet von einem Flugplatz in der Nähe von Moskau, wie das russische Staatsfernsehen berichtet. Präsident Wladimir Putin hatte US-Präsident Donald Trump die Unterstützung am Montag angeboten. Trump habe sie dankbar angenommen, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax. Die Regierung in Moskau hoffe, dass die USA zu gegebener Zeit auch in der Lage sein könnten, Russland notfalls medizinische Hilfe zu leisten. In den USA dürfte die Hilfe aus Russland auch kritisch gesehen werden.
08.31 Uhr - Im Kampf gegen das Coronavirus nimmt China nun auch verstärkt infizierte Menschen ohne Symptome in den Blick. Dazu begannen die Behörden am Mittwoch mit der öffentlichen Meldung dieser Fälle. Weitere 130 neue derartige Fälle wurden demnach nun festgestellt. Damit seien insgesamt 1367 infizierte Menschen in China unter Beobachtung, die keine erkennbaren Krankheitssymptome zeigten, aber dennoch andere Menschen anstecken können.
08.10 Uhr - Italiens Wirtschaftsminister Roberto Gualtieri rechnet mit einem Schrumpfen der Wirtschaft von rund sechs Prozent in diesem Jahr. Eine entsprechende Schätzung des Wirtschaftsverbandes Confindustria sei leider realistisch, sagt er der Zeitung "IL Fatto Quotidiano". Zugleich könne er aber auch sage, dass die italienische Wirtschaft auf eine starke Erholung abzielen könne. Im Kampf gegen die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie sei der Europäische Stabilitätsmechanismus ESM unter den gegenwärtigen Bedingungen keine Option. Europa brauche eine gemeinsame Fiskalpolitik genauso wie neue Lösungen, um eine angemessene und gemeinsame Antwort auf die Krise zu finden.
08.06 Uhr - Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner will trotz der Grenzschließungen in der Corona-Krise ausländischen Erntehelfern den Weg nach Deutschland ebnen. "Wir werden auf Saisonarbeitskräfte nicht verzichten können", sagt die CDU-Politikerin in der ARD. Sie sei mit Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) im Gespräch, wie der Zielkonflikt zwischen Infektionsschutz der Bevölkerung und der Erntesicherung geregelt werden könne. Das habe etwas mit höheren Auflagen und Standards bei der Hygiene zu tun. "Wir müssen hier eine Lösung finden. Wir können die Bauern hier nicht hängenlassen." Die Ernährungskette einschließlich der Bauern sei systemrelevant.
07.35 Uhr - Der Vize-Vorsitzende des Parlamentskreises Mittelstand (PKM) im Bundestag, Hans Michelbach, fordert einen leichteren und schnelleren Zugang zum Hilfspaket des Bundes vor allem für mittelgroße Unternehmen. "Das einzige Kriterium für einen Zugang zu den Hilfen darf ein Corona bedingter Umsatzrückgang sein. Außerdem muss die Haftung der Kreditanstalt für Wiederaufbau für die Hilfen von jetzt 80 oder 90 Prozent auf 100 Prozent angehoben werden." Das Hilfspaket habe Konstruktionsfehler, die Firmen mit bis zu 1000 Beschäftigten faktisch vom Zugang zu den Hilfen ausschlössen, moniert Michelbach, der Finanzobmann der Unionsfraktion ist.
07.25 Uhr - Bundesarbeitsminister Hubertus Heil fordert eine bessere Bezahlung der Menschen, die mit ihren Berufen eine besondere Last in der Corona-Krise tragen. Dazu sei etwa ein branchenweiter Tarifvertrag für den Pflegebereich nötig, sagt der SPD-Politiker in der ARD. Gerade in dieser Zeit sehe man, dass die Leistungsträger nicht immer die im Anzug und mit Krawatte seien, sondern die im Kittel, die in der Alten- und Krankenpflege arbeiteten. Das gelte auch für den Einzelhandel, wo die Tarifbindung lausig sei. Man werde die Konsequenzen ziehen müssen, um Menschen in diesen schwierigen Berufen besser zu bezahlen.
06.45 Uhr - China meldet nach offiziellen Angaben 36 bestätigte Neuinfektionen. Sieben Menschen sind demnach binnen eines Tages an den Folgen einer Ansteckung gestorben. Damit steigt die Gesamtzahl der bis einschließlich 31. März gemeldeten Infektionen in der Volksrepublik auf 81.554 und die der Toten auf 3312.
06.25 Uhr - In Deutschland ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) die Zahl der bestätigten Infektionen auf 67.366 gestiegen. Insgesamt seien bislang 732 Menschen infolge einer Ansteckung mit dem Coronavirus gestorben, teilt das RKI mit auf seiner Website mit. Im Vergleich zum Vortag wurden 5453 Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der Todesopfer stieg um 149.
04.28 Uhr - US-Präsident Donald Trump will den Passagieren an Bord des niederländischen Kreuzfahrtschiffs "Zaandam" helfen. Er fordert die Behörden Floridas auf, dem Schiff das Anlegen zu ermöglichen. An den Folgen des Coronavirus sind an Bord bereits vier Passagiere gestorben. "Sie sterben auf dem Schiff", sagt Trump. "Ich werde tun, was richtig ist, nicht nur für uns, sondern auch für die Menschheit." Die Bemerkungen stehen im Gegensatz zu seiner Reaktion im Februar auf ein anderes Kreuzfahrtschiff, die "Grand Princess", die seiner Ansicht nach auf See bleiben sollte, anstatt den Hafen in Kalifornien anzulaufen.
04.11 Uhr - Kolumbien bestätigt die ersten beiden Coronavirus-Fälle unter den indigenen Völkern. Zwei Mitglieder des Yukpa-Stammes, die in bitterer Armut in Notunterkünften und Zelten in der nördlichen Grenzstadt Cucuta leben, seien infiziert, wie die führende indigene Organisation des Landes ONIC mitteilt. Gesundheitsexperten fürchten, dass sich das Coronavirus schnell unter den Stämmen ausbreiten könnte, die generell wenig Immunität gegen Krankheiten haben, die in der allgemeinen Bevölkerung auftreten. Die 56.000 indigenen Familien, die in der Nähe von Städten und Gemeinden leben, seien daher besonders gefährdet, ebenso wie die Familien in Grenzgebieten, so ONIC. Die Stadt Cucuta war vor der offiziellen Schließung infolge des Coronavirus-Ausbruchs ein wichtiger Zugangspunkt für Venezolaner nach Kolumbien, die vor politischen Unruhen in ihrer Heimat fliehen.
03.28 Uhr - Der Verlust des Geschmack- und Geruchsinns kann britischen Wissenschaftlern zufolge ein starkes Indiz für eine Infektion mit Covid-19 sein. Nach einer Studie, die mit Hilfe eine Symptom-Tracker-App von den Forschern erstellt wurde, haben fast 60 Prozent der Patienten, die anschließend positiv auf Covid-19 getestet wurden, über den Verlust der beiden Sinne berichtet. "In Kombination mit anderen Symptomen scheinen Menschen mit Geruchs- und Geschmacksverlust dreimal häufiger erkrankt zu sein und sollten sich daher sieben Tage lang selbst isolieren, um die Ausbreitung der Krankheit zu reduzieren", sagt Tim Spector, Professor am King's College in London, der die Studie leitet.
01.53 Uhr - US-Verteidigungsminister Mark Esper sieht keine Notwendigkeit, den US-Flugzeugträger "Theodore Roosevelt" mit über 4000 Mannschaftsmitgliedern zu evakuieren. "Wir transportieren eine Menge Hilfsgüter, medizinische Hilfe, zum Träger in Guam. Wir stellen zusätzliches medizinisches Personal zur Verfügung", sagt Esper dem Sender CBS News und fügt hinzu, dass kein Besatzungsmitglied ernsthaft erkrankt sei. Auf die Frage, ob es an der Zeit sei, den Flugzeugträger zu evakuieren, sagt Esper. "Ich glaube nicht, dass wir an diesem Punkt sind." Reuters berichtete bereits am Dienstag über einen Brief von Kapitän Brett Crozier, in dem dieser forderte, die Matrosen aus dem Schiff zu entfernen und zu isolieren. Esper erklärte, dass er den Brief des Kommandanten nicht im Detail gelesen habe.
00.44 Uhr - Das US-Verkehrsministerium erwägt, als Bedingung für den Erhalt von Beihilfen Passagierfluggesellschaften zu einer Mindestanzahl von Flügen zu verpflichten. Fluglinien, die vor dem Coronavirus-Ausbruch fünf Tage die Woche oder öfter ihren Dienst zwischen Städten angeboten haben, sollten weiterhin mindestens einen Flug pro Tag fünfmal pro Woche zwischen den Punkten anbieten müssen, so der Vorschlag. In Städten, in denen es mehrere Flughäfen gebe, könnten die Airlines den Betrieb auf einem einzigen Flughafen konsolidieren. Für bestimmte Strecken könnten Ausnahmen beantragt werden, da "selbst bei diesen reduzierten Angeboten es für Fluggesellschaften möglicherweise nicht praktikabel ist, alle zuvor bedienten Punkte anzubieten." Der US-Flugverkehr bricht weiter ein. Am Montag passierten nur 154.000 Menschen die Kontrollpunkte an US-Flughäfen, verglichen mit 2,4 Millionen an einem normalen Tag.
00.00 Uhr - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sieht nach dem Konjunktureinbruch durch die Corona-Krise eine Chance für Aufhol- und Nachholeffekte im zweiten Halbjahr. "Die Einschnitte werden in den Monaten März, April, Mai sehr deutlich spürbar sein", sagt Altmaier der "Rheinischen Post" laut Vorabbericht. "Im zweiten Halbjahr haben wir immer noch die Chance für Aufhol- und Nachholeffekte." Das sei aber noch mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. "Denn die Corona-Krise trifft zum Beispiel die USA, einen unserer wichtigsten Handelspartner, viel stärker als bisher angenommen", sagt der Minister. Es sei klar, dass die Konjunktur nach der Krise mit einem großen Programm angekurbelt werden müsse. "Das werden aber nicht klassische Konjunkturprogramme mit Strohfeuern sein, sondern kluge strukturelle Anreize für Investitionen und Innovationen."