FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Kurs des Euro hat am Mittwochmittag zum Dollar weiter nachgegeben. Gegen Mittag wurde die Gemeinschaftswährung etwas niedriger als am Morgen bei 1,0917 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,0898 Dollar festgesetzt. Damit sind die Kursgewinne der Gemeinschaftswährung vom Vortag etwas abgeschmolzen. Nach unerwartet schwachen Konjunkturdaten aus den USA hatte der Euro am Dienstagnachmittag zu einer Erholung angesetzt, nachdem er zuvor unter 1,09 Dollar den tiefsten Stand seit Mai 2017 erreicht hatte. In den USA war ein am Markt stark beachteter Indikator für die Stimmung der Einkaufsmanager in der Industrie auf den tiefsten Stand seit der Wirtschaftskrise 2009 gefallen.
Die US-Währung hat so einmal mehr an ihre übergeordnete Stärke angeknüpft. "Dies verdeutlicht, wie sehr der Dollar, der ja schon seit Wochen auf breiter Basis sehr stark ist, in konjunkturell schweren Zeiten auch dann als sicherer Hafen gefragt ist, wenn die Krise von den USA ausgeht beziehungsweise dort stattfindet", schrieb Analyst Andreas Speer von der Bayerischen Landesbank in einem Kommentar. "Dies erscheint zwar unlogisch, ist aber historisch betrachtet ein häufig zu beobachtendes Phänomen."
Verstärkte Aufmerksamkeit findet die britischen Währung. Eine mit Spannung erwartete Rede des britischen Premierministers Boris Johnson konnte das Pfund im Mittagshandel allerdings nicht bewegen. Johnson hatte erneut bekräftigt, dass Großbritannien Ende Oktober die EU verlassen werde, "komme was wolle", sagte Johnson. Marktteilnehmer halten mit Blick auf die Charttechnik einen Kursrückgang beim Pfund in Richtung der Augusttiefs von 1,20 Dollar für möglich. Zuletzt gab das Pfund auf 1,2250 Dollar nach.