Frankfurt, 10. Dez (Reuters) - Die Aussicht auf eine baldige
Einigung über das Rettungspaket für die US-Autobranche hat am
Mittwoch an einigen europäischen Börsen wieder für Kursgewinne
gesorgt. Aber insgesamt mochten Händler kaum von einem
eindeutigen Trend sprechen. Da die Umsätze gering seien, gebe es
auch einige zufallsbedingte Kursbewegungen. Der Stoxx50<.STOXX>
gab 0,2 Prozent auf 2157 Punkte nach, während der
EuroStoxx50<.STOXX50E> 0,6 Prozent auf 2495 Zähler zulegte. In
London fiel der FTSE-Index<.FTSE> um 0,3 Prozent auf 4367
Punkte, während in Paris der CAC-40<.FCHI> um 0,7 Prozent auf
3320 Punkte und in Frankfurt der Dax<.GDAXI> um 0,5 Prozent auf
4804 Zähler zulegten.
In Washington laufen die Verhandlungen über die Details
eines 15 Milliarden Dollar schweres Rettungspaket für GM,
Ford und Chrysler auf Hochtouren. Mehrheitsführer Harry
Reid teilte mit, eine Abstimmung über das Rettungspaket im Senat
sei am Samstag möglich. In Frankfurt legten Daimler-Aktien fast
ein Prozent, BMW gut zwei Prozent und VW ein
Prozent zu. In Paris zogen Renault um 3,2 Prozent und
Peugeot sogar um fast sieben Prozent an. Die
Finanzwerte gaben überwiegend nach. So fielen in London Barclays
um 3,6 Prozent und Royal Bank of Scotland um 2,3
Prozent. Die Analysten von Panmure Gordon & Co warnten, dass den
Aktionären der britischen Banken weitere Wertverluste drohten.
Größter Gewinner im Stoxx50 waren die Aktien von Rio
Tinto mit einem Tagesgewinn von über gut 20 Prozent, Der
weltweit drittgrößte Eisenerzproduzent streicht angesichts des
drastischen Preisverfalls an den Rohstoffmärkten 14.000 Stellen,
kürzt Investitionsausgaben um mehr als die Hälfte und kündigte
den Verkauf von Unternehmensbereichen an. "Drastische Zeiten
schreien nach drastischen Maßnahmen", urteilte Analyst Tim
Schroeders von Pengana Capital. "Sie konzentrieren sich jetzt
definitiv aufs Überleben, was unter diesen Umständen genau das
Richtige ist." Erst vor kurzem hatte der Konkurrent BHP
Billiton seine 66 Milliarden Dollar schweren
Übernahmepläne für Rio fallengelassen. Die BHP-Aktien stiegen um
6,7 Prozent und AngloAmerican um 5,6 Prozent.
(Reporter: Andrea Lentz)