(neu: mehr zur Eigenkapitalrendite im zweiten Absatz.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Commerzbank (XETRA:CBKG) will trotz der Sorgen um die Weltwirtschaft und der aktuellen Turbulenzen an den Kapitalmärkten in diesem Jahr ihren Gewinn weiter steigern. Dabei setzt das Institut erneut darauf, in seinem Kerngeschäft Marktanteile zu gewinnen, wie es am Freitag in Frankfurt mitteilte. 2016 werde aufgrund des geopolitischen und wirtschaftlichen Umfelds ein "herausforderndes Jahr". Dennoch wolle die Bank an ihrer Strategie festhalten, die vor allem auf Wachstum im Privatkundengeschäft in Deutschland und ein starkes Geschäft mit dem Mittelstand setzt.
Allerdings musste der Vorstand nicht unerwartet zwei 2012 ausgegebene Ziele aufgeben. Die Netto-Eigenkapitalrendite lag Ende 2015 im Kerngeschäft bei 8,1 Prozent und werde wohl 2016 nicht mehr auf die erhofften zehn Prozent steigen. Konzernweit, also inklusive der Bad Bank, lag sie bei 4,2 Prozent. Zudem dürfte es der Bank auch noch nicht gelingen, das Verhältnis der Kosten zum Ertrag von zuletzt 72 Prozent auf 60 Prozent zu drücken.
BLESSING: GRÜNDE SIND ZINSTIEF UND HÖHERE KOSTEN FÜR REGULIERUNG
Gründe für das Verfehlen dieser Ziele sieht Vorstandschef Martin Blessing außerhalb der Bank. Zum einen sei bei der Festlegung der Vorgaben noch nicht absehbar gewesen, wie tief die Zinsen noch sinken würden. Zum anderen seien die Kosten für die neuen Vorgaben der Aufseher stärker gestiegen als Ende 2012 abzusehen war.
In diesem Jahr sollen die Kosten jenseits nicht von der Bank beeinflussbarer Abgaben etwa für die Finanzaufsicht stabil bleiben. Allerdings dürfte sich die Vorsorge für faule Kredite etwas erhöhen. Das führt die Bank vor allem darauf zurück, dass nicht mehr so viele Rücklagen wie in den vergangenen Jahren aufgelöst werden dürften. Unter dem Strich sei 2016 aber unter anderem wegen der angestrebten höheren Marktanteile mit einem leichten Ergebnisanstieg zu rechnen. Im vergangenen Jahr hatte das Institut seinen Überschuss auf gut eine Milliarde Euro fast vervierfacht.