WIEN (dpa-AFX) - Die Wiener Börse hat sich mit deutlich höheren Notierungen ins Wochenende verabschiedet. Der ATX stieg am Freitag um 2,42 Prozent auf 2.987,48 Punkte. Die wichtigsten europäischen Börsen lagen ebenfalls klar in der Gewinnzone. Auslöser für die gute Stimmung zum Wochenschluss war die Hoffnung der Anleger auf Fortschritte im Handelsstreit zwischen China und den USA. Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" erwägen Offizielle der Trump-Administration Maßnahmen zur Senkung der Zölle auf chinesische Waren. Das US-Finanzministerium hatte diese Aussage allerdings rasch dementiert, die Investoren zeigten sich dennoch optimistisch.
Am Nachmittag kam zusätzlicher Schub von einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg. Diese berichtete am späten Nachmittag unter Berufung auf Insider, dass China den USA eine sechs Jahre andauernde Einkaufsoffensive anbiete, um das Handelsdefizit abbauen zu können.
Schwach ausgefallene Daten zum Konsumklima in den USA rückten dagegen in den Hintergrund. Auch beim Brexit dürften die Anleger vorerst weitere Entwicklungen abwarten. Premierministerin Theresa May führt derzeit Gespräche mit der Opposition, um einen EU-Austritt ohne Vertrag zu verhindern. Am Montag will sie im Parlament ihren "Plan B" vorstellen.
Unternehmensseitig rückten Polytec in den Fokus, die Papiere verloren 1,55 Prozent auf 9,50 Euro. Der Autozulieferer wird weiter vom Dieselskandal in Mitleidenschaft gezogen. Die vorläufigen ungeprüften Umsatz- und Gewinnzahlen für 2018 lägen unter den Markterwartungen, teilte der Konzern mit. Grund seien Umsatzeinbußen durch Rückgänge bei der Produktion von Diesel-Pkws sowie die Umstellung auf neue Abgasstandards.
Bereits am Mittwochabend hatte auch Voestalpine (VIE:VOES) eine Gewinnwarnung abgesetzt. Zum Wochenschluss zogen die Papiere um 1,91 Prozent auf 27,19 Euro an. Am Donnerstag hatten die Stahlaktien noch mehr als vier Prozent verloren.
Gut unterwegs waren zum Wochenschluss außerdem Bankwerte. So stiegen Bawag um 4,77 Prozent auf 38,68 Euro, Erste Group gewannen 2,86 Prozent auf 30,61 Euro und Raiffeisen legten um 2,32 Prozent auf 24,29 Euro zu.